Österreich mit MUT – Masterplan Umwelttechnologie vorgestellt  

erstellt am
12. 04. 07

Nationaler Schulterschluss zur Stärkung der österreichischen Umwelt- und Energietechnologie
Wien (bmlfuw) - Die österreichische Umwelt- und Energietechnologiebranche leistet einen wesentlichen Beitrag für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Verbesserung der Umweltsituation im In- und Ausland. Umweltminister Josef Pröll, Niederösterreichs Umweltlandesrat Josef Plank, WKÖ-Präsident Christoph Leitl und Markus Beyrer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, präsentierten am 12.04. den Masterplan Umwelttechnologie – „MUT“.

Mit einem nationalen Schulterschluss von Umwelttechnikunternehmen, Politik und Wissenschaft soll die österreichische Umwelt- und Energietechnologie zu einer weltweit bekannten Marke werden. „Innovationen, die zu weniger Umweltverschmutzung, ressourcenschonenderen Produkten und effizienterem Umgang mit Ressourcen führen, sorgen nicht nur für Wachstum und Beschäftigung, sondern bieten gleichzeitig die Chance, Wirtschaftswachstum, Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung zu entkoppeln“, erklärte Umweltminister Josef Pröll.

Um die positive Entwicklung der Umwelttechnikbranche langfristig zu stärken, haben das Lebensministerium und das Land Niederösterreich im Oktober 2006 die Initiative zur Erstellung des MUT gestartet. Mehr als 100 Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbände, Förderstellen und VertreterInnen der Politik haben ihre Ideen in den nun fertigen Masterplan Umwelttechnologie eingebracht. Das gemeinsame Ziel: Österreich soll innerhalb der Europäischen Union die Spitzenstellung bei Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen einnehmen. „Durch die Stärkung der österreichischen Umwelt- und Energietechnologie wird ein wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen und umweltgerechten Wirtschaft geleistet. Das bringt Arbeitsplätze und hilft bei der Erreichung unserer Klimaschutzziele“, betonte Landesrat Josef Plank.

In einem umfassenden Diskussionsprozess haben die VertreterInnen der heimischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verwaltung vier strategische Handlungsfelder für den MUT erarbeitet: An erster Stelle steht dabei die Forcierung des Exports durch die gezielte Bearbeitung zentraler Exportmärkte und den Ausbau der bestehenden Exportinfrastruktur für österreichische Unternehmen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Stärkung der technologischen Wettbewerbsposition und die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus müssen technologische Lösungen und Dienstleistungen durch kundenspezifische Finanzierungsangebote ergänzt werden. Eine vierte Priorität ist die Dynamisierung des Heimmarktes. Bei der Umsetzung des MUT stehen die Nutzung von Synergien und die Ergänzung laufender Aktivitäten im Vordergrund. In den kommenden Monaten werden die Schwerpunkte dabei insbesondere eine Exportoffensive, eine Innovationsoffensive und eine Effizienzoffensive sein.

Exportoffensive Umwelt- und Energietechnologie forcieren
Im Rahmen der Forcierung der Exporte werden VertreterInnen von Politik, Wirtschaft und Verwaltung im Ausland verstärkt für österreichische Umwelt- und Energietechnologie werben. „Im Rahmen des Staatsbesuchs in Südkorea haben österreichische Unternehmen ihre Technologien vorgestellt und sind dabei auf großes Interesse gestoßen. Darüber hinaus werden unsere Umwelttechnologie-UnternehmerInnen heuer noch in St. Petersburg und Kiew beim Marktantritt unterstützt“, teilte Pröll mit. Ziel ist die Steigerung der Exportquote im Bereich der Umwelttechnologie auf 80 Prozent bis 2010. WKÖ-Präsident Leitl weist weiters darauf hin: „Die österreichische Umwelttechnologieindustrie genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Trotzdem besteht beim Export von Umweltschutzanlagen und -dienstleistungen noch großes Entwicklungspotenzial. Wir stehen voll hinter allen Maßnahmen, die den nachhaltigen Erfolg der österreichischen Umwelttechnik- und Energietechnikunternehmen unterstützen. Zur Förderung dieses erfolgreichen Branchensegments dient einerseits der Masterplan MUT. Andererseits haben wir in der Wirtschaftskammer Österreich bereits das Netzwerk Umwelt- und Energietechnik International – NUI – unter Federführung der Außenwirtschaftsorganisation (AWO) gegründet, welche dem MUT als „preferred partner“ für alle auslandsbezogenen Maßnahmen zur Verfügung steht. Allein im Jahr 2007 werden im Schnitt jede Woche zwei internationale Veranstaltungen von der WKÖ/AWO durchgeführt.“ Der WKÖ-Chef will die Zahl der international tätigen heimischen Umweltfirmen – derzeit sind es 650 – bis 2010 ebenso verdoppeln wie den Anteil der Branche am BIP auf 8 Prozent. Und die Beschäftigung in der Umwelttechnik-Branche soll auf 40.000 Personen steigen. Leitl:„Mit MUT und NUI soll „Environmental Technology Made in Austria“ weltweit noch besser etabliert werden. Wie bei den Lipizzanern und den Mozartkugeln soll man international auch bei modernster Umwelt- und Energietechnik an Österreich denken.“

Innovationsoffensive Umwelt- und Energietechnologie starten
„Mit dem Energie- und Klimaschutzfonds haben wir ein wirksames Instrument, das die Markteinführung innovativer Produkte und Dienstleistungen beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer AnbieterInnen massiv stärken soll“, unterstrich der Umweltminister. Konkret zielt der Fonds darauf ab, neue Technologien zur nachhaltigen Energieversorgung und zur effizienten Energienutzung zu einer wirtschaftlichen Reife zu bringen, die Marktdurchdringung dieser Technologien zu unterstützen sowie die Versorgungssicherheit durch regional verfügbare Ressourcen zu erhöhen.

Export umweltfreundlicher Technologien schafft hochqualifizierte Arbeitsplätze
IV-Generalsekretär Markus Beyrer betonte, „dass vor allem die Industrie durch ihre Innovationskraft und durch ihre technologische Kompetenz entscheidender Partner bei den umweltpolitischen Herausforderungen Österreichs ist. Wir finden uns in dem gemeinsamen Ziel, noch mehr als bisher umweltfreundliche Technologien zu exportieren und damit hochqualifizierte Arbeitsplätze im Inland zu schaffen und gleichzeitig über die Grenzen des Landes hinaus zur Lösung von Umweltproblemen beizutragen.“ Klar sei aus Sicht der Industrie: „Grund für ökonomische Träumereien, dass Umwelttechnologien als Wachstumssektor traditionellere Industriebranchen obsolet werden lassen könnten, ist nicht gegeben. Es geht gerade im Zusammenhang mit der Klimapolitik nicht um ENTWEDER – ODER, sondern um SOWOHL – ALS AUCH“, so Beyrer.

Effizienzoffensive für Gebäude ausbauen
Für die MUT-ExpertInnen hat auch der Ausbau der Effizienzoffensive für Gebäude zentrale Bedeutung. Denn eines der größten Sorgenkinder beim Klimaschutz ist die Raumwärme. Die verstärkte Berücksichtigung der klima:aktiv-Kriterien beim Wohnbau und des Passivhausstandards in der Wohnbauförderung der Bundesländer trägt wesentlich zu einer signifikanten Reduktion des Energiebedarfes von Raumheizungen in Österreich bei. Die Maßnahmen des MUT zielen auch auf eine Steigerung der Sanierungsrate und der Erhöhung der thermischen Qualität der Sanierung.

Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Masterplans Umwelttechnologie nimmt die neu einzurichtende Bundesagentur für Umwelt- und Energietechnologie ein. Ihre Aufgabe wird es sein, die Zusammenarbeit mit den wichtigsten AkteurInnen auf Bundes- und Landesebene zu stärken und durch eigene Aktivitäten zu unterstützen. An Hand jährlicher Fortschrittsberichte und entsprechend den Rückmeldungen der AkteurInnen werden die Maßnahmen des Masterplans Umwelttechnolgie regelmäßig angepasst. „Wir laden alle heimischen Unternehmen ein, auch künftig ihre Ideen einzubringen und in einem starken Netzwerk mit zu gestalten“, so Umweltminister Josef Pröll und Landesrat Josef Plank abschließend.

Informationen: http://www.masterplan-umwelttechnologie.at
 
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