LH Pröll: Dzurinda ist ein langjähriger Freund Niederösterreichs
St. Pölten (nlk) - In einem gemeinsamen Europa genüge es nicht, als Nachbarn nebeneinander
zu leben, man müsse vielmehr miteinander leben und den Dialog forcieren. Als Beispiel für dieses Miteinander
nannte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die Slowakei und deren ehemaligen Ministerpräsidenten Mikulas
Dzurinda, der am Abend des 11.05. im NÖ Landhaus in St. Pölten mit dem von Land Niederösterreich
und Donau-Universität Krems gestifteten Preis für Europäische Regionale Integration (ERI) 2007 ausgezeichnet
wurde. Die 2005 erstmals vergebene Auszeichnung wird in Anerkennung besonderer Verdienste um die Verbesserung der
menschlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen sowie um die Bewahrung der Vielfalt der europäischen
Regionen verliehen.
Für Pröll hat Niederösterreich in entscheidenden Phasen der europäischen Entwicklung die Chancen
erkannt und genutzt und auf dem Weg nach vorne die Kontakte zu den Nachbarn forciert. „Eine enge Zusammenarbeit
und Partnerschaft beruht zum guten Teil in der guten Nachbarschaft“, zeigte sich Pröll überzeugt. Dabei
hätten Persönlichkeiten wie Mikulas Dzurinda diesen Weg entscheidend mitgetragen und durch ihren persönlichen
Einsatz mitgeholfen, Spannungsfelder abzubauen. Pröll: „An der Grenze Niederösterreich - Slowakei entscheidet
sich auch, ob Europa eine Einheit werden kann.“
Für das derzeitige slowakische Parlamentsmitglied Dzurinda ist klar: Europa braucht mehr Zusammenarbeit. Herausforderungen
gäbe es viele – auf wirtschaftlicher Ebene, im Sicherheitsbereich, die klimatischen Veränderungen bis
hin zu den demografischen Herausforderungen. Niederösterreich und insbesondere „meinem guten Freund“ Erwin
Pröll dankte Dzurinda für die Unterstützung, die Slowakei zu stärken und voranzubringen. Schließlich
profitierten vom Zusammenwachsen die Regionen dies- und jenseits der Grenze. Laut Richard Grasl vom ORF Niederösterreich,
der die Veranstaltung im Landtagssaal moderierte, war es bereits das zwölfte offizielle Treffen von Landeshauptmann
Erwin Pröll und Mikulas Dzurinda.
Mikulas Dzurinda, Jahrgang 1955, studierte an der Verkehrshochschule in Zilina und arbeitete u. a. in Forschungsinstituten
und bei den Tschechoslowakischen Eisenbahnen. 1990 gehörte er zu den Mitbegründern der Christdemokratischen
Bewegung (KDH), 1994 war er kurzzeitig Verkehrsminister. Der Vorsitzende einer Allianz von Oppositionsparteien
unter dem Namen Slowakische Demokratische Koalition gewann im Oktober 1998 die Wahlen, Dzurinda wurde Ministerpräsident.
Im Juni 2006 verlor seine Partei, die Slowakische Demokratische und Christliche Union (SDKU), die vorgezogenen
Parlamentswahlen und Dzurinda das Amt des Ministerpräsidenten. |