Wien (rk) - Mit den Klängen der Grand Sonate pathétique von Ludwig van Beethoven, interpretiert
von András Schiff, ist am Ostermontag der 11. Osterklang Wien im Theater an der Wien zu Ende gegangen. Das
Wiener Osterfestival fand heuer vom 31. März bis 9. April 2007 statt.
Rund 8500 Besucherinnen und Besucher mit einer Gesamtauslastung von 93% sind die erfreuliche Bilanz des OsterKlang
2007 mit 10 Vorstellungen in 10 Tagen an 5 Spielorten - Musikverein, Mozartsaal / Konzerthaus, Theater an der Wien,
Odeon und Minoritenkirche. Heuer wurde auf das "Oster.Nachtkonzert" im Stephansdom aus akustischen Gründen
verzichtet.
Höhepunkte des Festivals waren das Eröffnungskonzert der Wiener Philharmoniker unter der musikalischen
Leitung von Philippe Jordan mit dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms im Musikverein. Die Premiere der Händeloper
Giulio Cesare in Egitto am 3. April ließ die Herzen aller Liebhaber und Kenner der Barockoper höher
schlagen: Unter der musikalischen Leitung von René Jacobs spielt das Freiburger Barockorchester. Inszeniert
wurde dieses barocke Highlight vom deutschen Regisseur Christof Loy, der in seinem Konzept auf Reduktion setzt
um auf das Wesentliche, die inneren Zustände der acht Figuren, hinzuweisen. Die für ihre außergewöhnliche,
sinnliche Stimme bekannte Altistin Marijana Mijanovic singt die Partie des Giulio Cesare - die bezaubernde Veronica
Cangemi gibt die Cleopatra. Der Giulio Cesare ist noch am 11., 13., 15. und 17. April im Theater an der Wien zu
hören.
Mit der Uraufführung des Oratoriums … il faut imaginer … des österreichischen Komponisten Gerhard Krammer
wurde das Odeon als "spiritueller Raum" für das Festival wiederbelebt. Das Textfragment il faut
imaginer - aus Camus' Sisyphus - stand als Klammer für das Oratorium und der Komponist reflektierte existenzielle
Grundfragen von Schöpfung und Sein, Liebe und Tod. Das Kammerensemble des RSO-Wien und der Wiener Kammerchor,
sowie die Solisten Gabriela Bone und Mathias Hausmann, wurden vom Dirigenten Johannes Kalitzke bravourös durch
die Uraufführung geleitet.
Die Konzerte mit der Wiener Akademie & dem Musica Angelica Baroque Orchestra Los Angeles unter der Leitung
von Martin Haselböck im Mozartsaal, dem Vokalsensemble The Sixteen mit Musik aus der Spätrenaissance
und dem Orginalklang-Ensemble Il Giardino Armonico in der Minoritenkirche vervollständigten das reichhaltige
Programm des OsterKlang 2007.
Das Finale des Festivals wurde heuer erstmals mit einer Matinee am Ostermontag begangen. Der ungarische Pianist
András Schiff, einer der brillantesten Instrumentalisten unserer Zeit, spielt 2007/08 alle 32 Klaviersonaten
von Ludwig van Beethoven im Theater an der Wien und die Matinee am 9. April war das zweite Konzert dieser Serie.
Der 12. Osterklang Wien wird von 14. bis 24. März 2008 stattfinden. |