Ausblick auf die kommenden sechs Monate bis August mit gebremstem Optimismus
- Erwartungen und Prognosen der Agenturen deutlich positiv
Wien (pwk) - „Es war ein fulminanter Start ins Jahr 2007“, zeigt sich Peter Drössler, Obmann
des Fachverbandes Werbung & Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), erfreut. Das
ist eine der erfreulichen Nachrichten anlässlich der jüngsten Ausgabe des Werbebarometers des Fachverbandes
Werbung & Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Der (Aus-)Blick auf das Werbebarometer
auf das bisherige Jahr 2007 und für die kommenden sechs Monate wurde am 11.04. vor Medienvertretern präsentiert.
Das Werbebarometer ist die im Quartalsrhythmus von Focus Media Research durchgeführte Analyse des österreichischen
Werbemarkts, initiiert und in Auftrag gegeben vom Fachverband Werbung & Marktkommunikation.
Was die Erwartungen zur Werbeentwicklung in den nächsten sechs Monaten betrifft, wird verhaltener Optimismus
geäußert: Laut Werbebarometer ist mit einer Steigerung der Werbeinvestitionen in der Höhe von 4,9
Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu rechnen. Erstmals seit Mai 2005 gibt es damit bei
den Wachstumserwartungen im Vergleich zu den Prognosen des Vorquartals einen Rückgang. Vor drei Monaten hatten
die Befragten noch ein Plus von 6,2 Prozent erwartet. „Abzuwarten bleibt, ob die – immer noch sehr guten – Wachstumsprognosen
erneut von der Realität übertroffen werden“, meint dazu Fachverbandsobmann Drössler.
Die Einschätzung der Werbeentwicklung kommt diesmal durch sehr unterschiedliche Prognosen durch die werbetreibende
Wirtschaft beziehungsweise Agenturen zustande: Die Erwartungen und Prognosen der Agenturen fallen mit 8,9 Prozent
deutlich optimistisch aus. Jene der Auftraggeberseite werden mit 4,1 Prozent beziffert.
Regional ist die Zuversicht mit einem prognostizierten Plus von 8,2 Prozent in den westlichen Bundesländern
Salzburg, Tirol und Vorarlberg am größten; auch die Werbewirtschaft in der Steiermark zeigt sich mit
erwarteten 7,4 Prozent plus optimistisch.
Erfreulich auch die Aussichten für den Below-the-Line-Bereich, für den laut Erhebung im Schnitt 40,7
Prozent der Marketingbudgets aufgewendet werden: „Erneut werden mit 11,4 Prozent kräftige Zuwächse in
den Bereichen Internet und im Bereich ‚Exportwerbung im Ausland’ mit 5,7 Prozent erwartet“, führte Josef Leitner,
Geschäftsführer des Institutes Focus Media Research, aus. Im klassischen Werbebereich belaufen sich die
positiven Erwartungen für Print bei rund 4, für Flugblatt, Plakat und Hörfunk zwischen 2,4 und 3
Prozent. Für TV-Werbung wird ein Zuwachs von 1,8 Prozent erwartet. Bezüglich der Programmreform des ORF
gaben sich die Befragten im Werbebarometer also noch abwartend.
Die Zusatzfrage beschäftigt sich in diesem Quartal mit Online-Gaming und anderen multimedialen Internetapplikationen
sowie Second Life. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht vor allem über Letzteres berichtet wird: So hat das
Online-Portal politik.de unlängst in der virtuellen Welt Second Life im Politik-Pavillon die erste politische
Diskussionsrunde in deutscher Sprache veranstaltet. Und die Europäische Union plant mit einem EU-Büro
auch eine Vertretung in der virtuellen Welt von Second Life einzurichten. „Die wirtschaftliche Realität bleibt
allerdings noch deutlich hinter dem Medien-Hype zurück. Der multimediale Online-Markt und seine Communities
dürften nach wie vor ein Minderheitenprogramm für Spezialisten sein“, mutmaßt Fachverbandsobmann
Drössler. Die Werbebarometer-Erhebungsergebnisse zum Themenkreis „virtuelles Leben“ fallen bescheiden aus:
Nur 12 Prozent der Befragten wollen in den nächsten 6 Monaten Onlineaktivitäten wie wie Pod-/Videocasting,
Guerilla-Marketing bei Youtube, Sevenload etc. oder Werbung/Product Placement in Online-Games. Dabei planen sie,
4,8 Prozent ihres Werbebudgets in diese Aktivitäten zu investieren. „Für fast 90 Prozent der Branche
sind Second Life & Co. jedoch noch überhaupt kein Thema“, so Drössler, aber: „Was nicht ist, kann
ja noch werden.“ |