Werbebarometer: "Start ins Jahr 2007 war fulminant"  

erstellt am
12. 04. 07

Ausblick auf die kommenden sechs Monate bis August mit gebremstem Optimismus - Erwartungen und Prognosen der Agenturen deutlich positiv
Wien (pwk) - „Es war ein fulminanter Start ins Jahr 2007“, zeigt sich Peter Drössler, Obmann des Fachverbandes Werbung & Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), erfreut. Das ist eine der erfreulichen Nachrichten anlässlich der jüngsten Ausgabe des Werbebarometers des Fachverbandes Werbung & Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Der (Aus-)Blick auf das Werbebarometer auf das bisherige Jahr 2007 und für die kommenden sechs Monate wurde am 11.04. vor Medienvertretern präsentiert. Das Werbebarometer ist die im Quartalsrhythmus von Focus Media Research durchgeführte Analyse des österreichischen Werbemarkts, initiiert und in Auftrag gegeben vom Fachverband Werbung & Marktkommunikation.

Was die Erwartungen zur Werbeentwicklung in den nächsten sechs Monaten betrifft, wird verhaltener Optimismus geäußert: Laut Werbebarometer ist mit einer Steigerung der Werbeinvestitionen in der Höhe von 4,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu rechnen. Erstmals seit Mai 2005 gibt es damit bei den Wachstumserwartungen im Vergleich zu den Prognosen des Vorquartals einen Rückgang. Vor drei Monaten hatten die Befragten noch ein Plus von 6,2 Prozent erwartet. „Abzuwarten bleibt, ob die – immer noch sehr guten – Wachstumsprognosen erneut von der Realität übertroffen werden“, meint dazu Fachverbandsobmann Drössler.

Die Einschätzung der Werbeentwicklung kommt diesmal durch sehr unterschiedliche Prognosen durch die werbetreibende Wirtschaft beziehungsweise Agenturen zustande: Die Erwartungen und Prognosen der Agenturen fallen mit 8,9 Prozent deutlich optimistisch aus. Jene der Auftraggeberseite werden mit 4,1 Prozent beziffert.

Regional ist die Zuversicht mit einem prognostizierten Plus von 8,2 Prozent in den westlichen Bundesländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg am größten; auch die Werbewirtschaft in der Steiermark zeigt sich mit erwarteten 7,4 Prozent plus optimistisch.

Erfreulich auch die Aussichten für den Below-the-Line-Bereich, für den laut Erhebung im Schnitt 40,7 Prozent der Marketingbudgets aufgewendet werden: „Erneut werden mit 11,4 Prozent kräftige Zuwächse in den Bereichen Internet und im Bereich ‚Exportwerbung im Ausland’ mit 5,7 Prozent erwartet“, führte Josef Leitner, Geschäftsführer des Institutes Focus Media Research, aus. Im klassischen Werbebereich belaufen sich die positiven Erwartungen für Print bei rund 4, für Flugblatt, Plakat und Hörfunk zwischen 2,4 und 3 Prozent. Für TV-Werbung wird ein Zuwachs von 1,8 Prozent erwartet. Bezüglich der Programmreform des ORF gaben sich die Befragten im Werbebarometer also noch abwartend.

Die Zusatzfrage beschäftigt sich in diesem Quartal mit Online-Gaming und anderen multimedialen Internetapplikationen sowie Second Life. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht vor allem über Letzteres berichtet wird: So hat das Online-Portal politik.de unlängst in der virtuellen Welt Second Life im Politik-Pavillon die erste politische Diskussionsrunde in deutscher Sprache veranstaltet. Und die Europäische Union plant mit einem EU-Büro auch eine Vertretung in der virtuellen Welt von Second Life einzurichten. „Die wirtschaftliche Realität bleibt allerdings noch deutlich hinter dem Medien-Hype zurück. Der multimediale Online-Markt und seine Communities dürften nach wie vor ein Minderheitenprogramm für Spezialisten sein“, mutmaßt Fachverbandsobmann Drössler. Die Werbebarometer-Erhebungsergebnisse zum Themenkreis „virtuelles Leben“ fallen bescheiden aus: Nur 12 Prozent der Befragten wollen in den nächsten 6 Monaten Onlineaktivitäten wie wie Pod-/Videocasting, Guerilla-Marketing bei Youtube, Sevenload etc. oder Werbung/Product Placement in Online-Games. Dabei planen sie, 4,8 Prozent ihres Werbebudgets in diese Aktivitäten zu investieren. „Für fast 90 Prozent der Branche sind Second Life & Co. jedoch noch überhaupt kein Thema“, so Drössler, aber: „Was nicht ist, kann ja noch werden.“
 
zurück