|
Pflege / Betreuung zu Hause |
|
erstellt am
23. 04. 07
|
Buchinger
will Sicherheitsnetz für Betroffene
Wien (sk) - Sozialminister Erwin Buchinger sieht in der von ihm geplanten Verlängerung der Amnestieregelung
bei der Betreuung daheim ein "Sicherheitsnetz, das nur dann greifen muss, wenn alle Stricke reißen".
Die geltende Amnestieregelung (Pflegeübergangsgesetz) läuft bis Ende Juni, bis dahin müsste sowohl
das Hausbetreuungsgesetz als auch die Regelung über den öffentlichen Zuschuss beschlossen und in Kraft
gesetzt werden.
Nur für den Fall, dass das nicht rechtzeitig erfolgt, hat der Sozialminister vorsorglich eine Verlängerung
des Amnestiegesetzes in Begutachtung geschickt. Er will, wie er im Ö1-"Mittagsjournal" sagte, auf
jeden Fall verhindern, dass es ab 1. Juli 2007 ein rechtliches Vakuum gibt und dass die Betroffenen wieder in die
Illegalität geraten. Dem Minister geht es darum, Unsicherheit bei den zu Betreuenden und ihren Angehörigen
zu vermeiden. |
|
|
|
Amon: Buchinger untergräbt die Autorität Gusenbauers
Wien (övp-pk) - "Sozialminister Buchinger untergräbt die Autorität Gusenbauers",
sagt ÖVP-Sozialsprecher Werner Amon, nachdem bekannt wurde, dass Buchinger vergangenen Freitag die Verlängerung
des Amnestiegesetzes für die 24-Stunden- Betreuung in Begutachtung geschickt hat, ohne sich mit Arbeitsminister
Martin Bartenstein bzw. dem Bundeskanzler zu koordinieren, wozu der Sozialminister eigentlich verpflichtet wäre.
"Das ist eine Brüskierung des Kanzlers sowie der gesamten Bundesregierung", betont Amon. "Buchingers
unkoordinierte Vorgangsweise beweist einmal mehr, dass Gusenbauer seine Partei und sein SPÖ-Regierungsteam
nicht mehr im Griff hat."
Während sich Arbeitsminister Bartenstein um die Anliegen und Probleme der Pflegebedürftigen gekümmert
hat und hart daran gearbeitet hat, möglichst rasch ein Arbeitszeitmodell für die 24- Stunden-Betreuung
auszuarbeiten, hat Buchinger offensichtlich bis heute wenig getan bzw. bringt einfach nichts zustande, so Amon
weiter. "Wir wissen bis heute nichts über die genauen Kosten der Pflege bzw. die Zahl der Betroffenen.
Darüber hinaus gibt es keinerlei Ansatz für ein Finanzierungsmodell - außer der wahnwitzigen Idee
Buchingers, die Erbschaftssteuer zweckzuwidmen."
Der Sozialminister lässt die Pflegebedürftigen im Stich, denn sie brauchen spätestens bis 1. Juli
2007 eine Lösung, so der ÖVP- Sozialsprecher. Buchinger soll daher aufhören, mit populistischen
Forderungen davon abzulenken, dass er in der Pflege bisher nichts zustande gebracht hat. "Nehmen Sie Ihren
Job ernst und die Arbeit in Ihrem Ressort endlich auf", fordert Amon abschließend. |
|
|
|
Öllinger: Bei Pflegelösung zurück zum Start
Wien (grüne) - "In Sachen Pflegenotstand liegt bisher nur ein zynischer und sinnloser Gesetzesentwurf
von Minister Bartenstein vor, der weder das Problem der pflegebedürftigen Menschen noch jene der Betreuenden
löst", kritisiert der stv. Klubobmann und Sozialsprecher der Grünen, Karl Öllinger. Von einer
umfassenden Lösung des Pflegenotstands kann also keine Rede sein. "Eine Verlängerung der Amnestie
für Pflegekräfte in der Betreuung zu Hause ist vielleicht auch keine besonders schöne Lösung,
aber sie ist realistisch und schafft die Zeit für die Erarbeitung einer echten, ernstzunehmenden Lösung
des Pflegeproblems", meint Öllinger zur Absicht von Vizekanzler Molterer, die Pflege zu Hause bis Ende
Juni mit aller Gewalt neu zu regeln.
Das Hausbetreuungsgesetz von Minister Bartenstein ist eine arbeits- und sozialrechtliche Katastrophe und eine Lösung
der Finanzierungsfrage ist auch nicht in Sicht. Eine Regelung, die kein Problem löst, führt nur zu weiterer
Pflege und Betreuung in Schwarzarbeitsverhältnissen. "Die Minister Bartenstein und Molterer sollten sich
einmal die Ergebnisse des Begutachtungsverfahrens zum Hausbetreuungsgesetz ansehen. Positive Stellungnahmen müssen
da mit der Lupe gesucht werden, und das kann nur eines bedeuten: Zurück zum Start", so Öllinger. |
|
|
|
Hofer: FPÖ gegen Verlängerung der Pflegeamnestie
Wien (fpd) - Als Weiterführung einer verspäteten und fehlgeschlagenen Notlösung bezeichnet
FPÖ-Behindertensprecher NAbg. Norbert Hofer die geplante Verlängerung der Pflegeamnestie. Die Freiheitlichen
wollen Lösungen sehen, fordern eine Erhöhung des Pflegegeldes und sprechen sich gegen den Bartenstein-Entwurf
für die 24-Stunden-Betreuung aus.
Norbert Hofer: "Die Amnestieverlängerung ist ein Eingeständnis der Bundesregierung zu ihrer Unfähigkeit,
die Probleme im Pflegebereich zu lösen. Zuerst hat man die Missstände über Jahre hinweg ignoriert,
um dann nach Ausrufung des Pflegenotstandes noch ein halbes Jahr vergehen zu lassen, bis man etwas unternimmt.
Es war vorhersehbar, dass uns die Legalisierung der illegalen Pflege nicht weiterbringt - zudem ändert sie
auch nichts an der Tatsache, dass legale Pflege durch österreichische Pflegekräfte nach wie vor nicht
leistbar ist."
Als ersten wichtigen Schritt zur Problemlösung nennt Hofer die Erhöhung des Pflegegeldes, das Jahr für
Jahr an Wert verliert. Deshalb soll es einmalig um 17 Prozent angehoben werden, damit es wenigstens dem Wert bei
dessen Einführung im Jahr 1993 entspricht. Außerdem soll künftig eine jährliche Wertanpassung
erfolgen. Die FPÖ hat im Nationalrat bereits einen entsprechenden Antrag eingebracht.
Hofer: "Solange legale Pflege nicht leistbar gemacht wird, wird sich gar nichts ändern. Hier besteht
dringender Handlungsbedarf. Außerdem warne ich davor, den Entwurf von Minister Bartenstein zur Rund-um-die-Uhr-Betreuung
umzusetzen, dies würde die Kosten für die Pflege- und Betreuungsbedürftigen weiter in die Höhe
treiben. Der Entwurf sieht nämlich vor, dass Betreuungspersonen keine Pflegetätigkeiten vornehmen dürfen.
Es wäre also notwendig, zusätzlich zur 24-Stunden-Betreuung auch einen Pfleger zu bezahlen - und das,
selbst wenn die Betreuungsperson die notwendigen Qualifikationen im Pflegebereich vorweisen kann. Die FPÖ
lehnt diesen Vorschlag ab, weil auch hier am Problem vorbeigearbeitet wird." |
|
|
|
Haubner: BZÖ strikt gegen Verlängerung der Pflegeamnestie
Wien (bzö) - "Die Pleiten, Pech und Pannenserie von Ankündigungsminister Erwin Buchinger
setzt sich fort. Es ist nur mehr ein Monat bis zum Auslaufen der sinnlosen Amnestie für illegale Pfleger und
der zuständige Minister Buchinger merkt schön langsam, dass Politik nicht nur aus leerer PR besteht.
Die Menschen erwarten sich von der Politik rasche Lösungen und keine Verunsicherungen", so die stellvertretende
Klubobfrau des BZÖ Ursula Haubner in einer Reaktion auf die immer abstruser werdenden Vorgänge beim Thema
Pflege. Jetzt erteile Finanzminister Molterer dem Sozialminister eine klare Absage die gesetzeswidrige Pflegeamnestie
noch weiter zu verlängern. Buchinger stehe allein vor den Scherben seiner gescheiterten Ankündigungspolitik.
Haubner forderte eine rasche Lösung. "Die Fakten liegen auf dem Tisch. SPÖ und ÖVP gefährden
mit ihrem sinnlosen Streit die Sicherheit der Pflege in Österreich. Es ist nicht einzusehen, dass ein Parteienstreit
auf dem Rücken der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen ausgetragen wird" so Haubner.
Das BZÖ fordert eine sofortige Anhebung des Pflegegeldes um fünf Prozent sowie eine jährliche Valorisierung.
"Wir brauchen endlich konkrete Lösungen. Zuerst vor der Wahl den "Pflegenotstand" auszurufen
und jetzt die Probleme vor sich her zu schieben und nichts auf den Tisch zu legen, ist eine Verhöhnung der
Betroffenen und deren Angehöriger". Ebenso trete das BZÖ für einen Lehrberuf Pflege, wie auch
den Ausbau der universitären Ausbildung ein, um hier die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen,
bekräftigt Haubner abschließend. |
|
zurück |
|
|