Staatssekretär Hans Winkler beim Außenministertreffen der EU - Rio Gruppe
Santo Domingo / Wien (bmeia) - "Lateinamerika ist eine jener außereuropäischen Regionen,
mit der die Staaten der EU am engsten verbunden sind. Neben engen wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen
machen gerade die gemeinsamen Grundwerte und Überzeugungen Lateinamerika zu einem natürlichen Partner
Europas" erklärte Staatssekretär Hans Winkler anlässlich des Außenministertreffens der
Europäischen Union mit der Rio Gruppe in der Dominikanischen Republik. Die EU-Rio Gruppe stellt ein Schlüsselforum
für politischen Dialog und eine der Hauptgrundlagen der Beziehungen zwischen der EU und Lateinamerika dar.
Aktuelle Themen der internationalen Tagesordnung, wie die fortlaufende Stärkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit,
die Förderung von Wachstum und Beschäftigung, die Einhaltung der Menschenrechte, der Kampf gegen Hunger
und Ausgrenzung, Terrorismus und Armut, eine nachhaltige Entwicklung und Umweltpolitik liegen in der gemeinsamen
Verantwortung aller Staaten. "Gemeinsam müssen neue Lösungen für regionale und globale Probleme
gefunden werden" so Winkler, der die immer engere Verknüpfung wirtschafts-, umwelt-, sowie entwicklungspolitischer
Überlegungen als wesentlich erachtet. Winkler betonte, dass gerade die Bandbreite der Beziehungen zwischen
EU, Lateinamerika und der Karibik darauf angelegt sind derart komplexen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen.
Einen wesentlichen Rahmen für die Zusammenarbeit sieht Winkler in der Stärkung und notwendigen Reformierung
multilateraler Strukturen, wie jener der Vereinten Nationen. Winkler hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung der
internationalen Gerichtsbarkeit hervor. "Die internationale Gerichtsbarkeit ist heute von einer großen
Vielfalt an Institutionen geprägt. Die zunehmende Anzahl an spezialisierten, regionalen Gerichtshöfen
sind ein ermutigendes Zeichen für die Bereitschaft der Staaten, ihre internationalen Beziehungen im Einklang
mit dem Völkerrecht und bestehenden Rechtsvorschriften zu führen. Sie hat sich zu einem wichtigen Instrumentarium
zur Bekämpfung von Straflosigkeit entwickelt."
Winkler forderte bei dieser Gelegenheit jene Staaten auf, die sich der Zuständigkeit des Internationalen Gerichtshofes
bisher noch nicht unterworfen haben, ehest möglich die notwendigen Schritte zu setzen, um auch in diesen Ländern
Streitigkeiten einer neutralen und kompetenten Entscheidungsinstanz zu überantworten.
Winkler nutzte seinen Aufenthalt in Santo Domingo, um am Rande des Ministertreffens mit einer Reihe von lateinamerikanischen
Außenministern bilaterale Arbeitsgespräche zu führen. Neben der Unterzeichung eines bilateralen
Luftverkehrabkommens mit dem Außenminister der Dominikanischen Republik, Carlos Morales Troncoso, standen
die Fortschritte der regionalen Integrationsformen im Zentrum der Gespräche. |