Das KfV schlägt dem Verkehrsminister vor, die Ziele des Österreichischen
Verkehrssicherheitsprogramms gemeinsam umzusetzen
Wien (kfv) - Vom 23. bis 29. April 2007 veranstalten die Vereinten Nationen (UN) die Erste Internationale
Verkehrssicherheitswoche (First Global UN Road Safety Week 2007), an der sich auch Österreich mit zahlreichen
Aktionen beteiligt. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) nimmt den Auftakt der Aktionswoche zum Anlass,
Verkehrsminister Faymann vorzuschlagen, die Ziele des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogramms (ÖVSP)
gemeinsam rasch umzusetzen.
„Noch nie gab es in Österreich weniger Tote im Straßenverkehr als im Jahr 2006. Basis dieser positiven
Entwicklung ist das 2002 beschlossene Verkehrssicherheitsprogramm“, erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des
KfV. Derzeit ist es allerdings noch fraglich, ob sich das Ziel des Programms, bis 2010 eine Reduktion der Getötetenzahlen
um 50 Prozent, tatsächlich erreichen lässt, da die Etappenziele bisher verfehlt wurden. Der KfV-Forderungskatalog
enthält wirksame und nachhaltige Maßnahmen, um die Verkehrssicherheit in Österreich weiter zu erhöhen.
- Moped 15: Die Unfall- und Verletztenzahlen bei den 15-Jährigen Mopedlenkern schnellen gewaltig in die
Höhe. Zum Vergleich: Im Jahr 2002 gab es 232 Unfälle, im Jahr 2006 sind es 1.378! Damit machen die Unfälle
mit 15-Jährigen Mopedfahrern bereits 29 Prozent an allen Mopedunfällen aus. Das KfV sieht dringenden
Handlungsbedarf und fordert daher ein Mehrphasenausbildungs-Modell analog zu den Pkw-Führerscheinanfängern.
- Vormerksystem: Geschwindigkeitsdelikte, Telefonieren am Steuer und Nichtangurten sollen ins Vormerksystem aufgenommen
werden.
- 1:1-Regelung in Schulbussen: Nach wie vor fehlt für Schulbusse im Gelegenheitsverkehr mit mehr als neun
Sitzen eine durchgängige Regelung, dass jedes Kind einen eigenen Sitzplatz haben muss und sich damit auch
anschnallen kann.
„Vision Zero“ in der Verkehrssicherheitswoche
Im Rahmen der Verkehrssicherheitswoche wird das KfV in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie, dem Innenministerium und der Polizei, dem Unterrichtsministerium, ÖAMTC
und ARBÖ, österreichweit mit verschiedenen Aktionen darauf aufmerksam machen, dass gegenseitige Rücksichtsnahme
im Straßenverkehr und kontinuierliche Verkehrssicherheitsarbeit notwendig sind, um schwere Unfälle auf
Österreichs Straßen langfristig zu vermeiden. Übergeordnetes Ziel aller Veranstaltungen ist in
der Woche vom 23. bis 29. April, der „Vision Zero“ nahe zu kommen: Eine Woche keine Verkehrstoten auf Österreichs
Straßen: „Jeder einzelne Tote und Schwerverletzte im Straßenverkehr ist einer zuviel. Die `Vision Zero´
muss zu jeder Zeit die Triebfeder einer verantwortungsvollen Verkehrspolitik sein – auch wenn es manche für
utopisch halten“, sagt Thann. „Es gibt dazu keine Alternative, weil eine sichere Mobilität der Grundpfeiler
aller modernen Gesellschaften sein muss“, erklärt Thann weiter.
Zentrale Themen: Jugendliche Lenker und Rücksichtnahme
Junge Verkehrsteilnehmer sind Hauptzielgruppe aller Aktivitäten im Rahmen der Verkehrssicherheitswoche.
Zahlreiche Aktivitäten werden unter anderem durch Kooperationen mit Schulen unterstützt und von der Exekutive
ausgeführt. Verkehrsunfälle sind nach wie vor die häufigste Todesursache bei den 18- bis 24-Jährigen.
Österreichweite Schwerpunktaktionen
Die Aktionstage widmen sich mit entsprechenden Veranstaltungen jeweils einem bestimmten Schwerpunktthema und einer
bestimmten Zielgruppe:
Montag, 23. April 2007: „Vision Zero – Eine Woche keine Verkehrstoten“
Zum Auftakt der UN Verkehrssicherheitswoche finden in vielen Landeshauptstädten Pressekonferenzen mit den
KfV-Landesstellen statt, bei denen die Aktivitäten während der Woche sowie Fakten und Programme zum Thema
Verkehrssicherheit vorgestellt werden.
Dienstag, 24. April 2007 „Tag der Nicht-Raser“
Überhöhte Geschwindigkeit ist mit einem Anteil von 36 Prozent (Jahr 2005) an allen tödlichen
Verkehrsunfällen die Hauptunfallursache auf Österreichs Straßen. Insbesondere in der Nähe
von Schulen und Kindergärten, an bekannten Unfallhäufungsstellen sowie in Bereichen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen
werden an diesem Tag verstärkt Kontrollen und Aktionen durchgeführt, die auf die Gefahr von überhöhtem
Tempo aufmerksam machen.
Mittwoch, 25. April 2007 „Tag der Kinder im Straßenverkehr“
Mit zahlreichen Aktionen wird das besondere Schutzbedürfnis von Kindern im Straßenverkehr betont.
Alle Verkehrsteilnehmer sollen daran erinnert werden, dass Kinder immer Vorrang haben. Eltern werden auf die immense
Bedeutung der Verkehrserziehung und Kindersicherung hingewiesen.
Donnerstag, 26. April 2007 „Tag der Rücksichtnahme“
Die Rücksichtnahme gegenüber anderen, der Familie und sich selbst wird an diesem Aktionstag besonders
hervorgehoben. Dazu soll besonders rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr entdeckt und betont
werden. Vor allem Zweiradfahrer stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Freitag, 27. April „Tag der Fußgänger“
Fußgänger sind im Straßenverkehr besonders verletzbar. Sie tragen aber auch selbst Verantwortung
für ihr Verhalten auf der Straße. Dieses Spannungsfeld soll an diesem Thementag beleuchtet werden.
Samstag, 28. April und Sonntag, 29. April; „Tag der nicht-alkoholisierten Lenker“
Alkohol hat eine enorme Auswirkung auf die Reaktionsfähigkeit beim Autofahren. Zielgruppe sind hier
vor allem die 18- bis 24-Jährigen, die ein Viertel aller alkoholisierten Lenker ausmachen.
Einen Überblick über alle Aktionen in Wien und den Bundesländern und alle Kooperationspartner gibt
es unter www.kfv.at. Internationale Aktivitäten gibt es unter: http://www.who.int/roadsafety/week/activities/national/en/index.html.
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