Donauhäfen Krems und Constantza tauschen Know-how aus  

erstellt am
23. 04. 07

Krems (nöwpd) - 2006 wurden im rumänischen Hafen Constantza Güter mit einer Gesamtmenge von 57 Millionen Tonnen umgeschlagen. Damit ist Constantza der größte Hafen am Schwarzen Meer. Seine Spitzenposition verdankt er seiner günstigen geographischen Lage, die es möglich machte, den Hochseehafen Constantza durch einen schiffbaren Kanal mit der Donau zu verbinden. "Fast alle Waren, die in Constantza be- und entladen werden, kommen vom oder gehen auf das Binnenschiff. Dieser Hafen hat noch ein hohes Entwicklungspotential. Das macht ihn für uns als Kooperationspartner so interessant², erklärt Hubert Mierka, Chef des Mierka Donauhafens Krems, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Das vereinbarte Konzept zwischen den niederösterreichischen und den rumänischen Hafenspezialisten sieht u.a. eine Zusammenarbeit in den Bereichen Marketing, Logistik und Know-how-Transfer vor. "Wir bewerben Constantza z.B. mit dem Argument, dass Waren, die von dort nach China oder Japan verschifft werden, um fünf Tage früher beim Empfänger ankommen, als wenn man sie in Hamburg oder Rotterdam auf das Hochseeschiff verlädt. Umgekehrt machen die Rumänen für den Donauhafen Krems Reklame, indem sie seine trimodale Logistikfunktion mit optimaler Anbindung an Straße, Schiene und Wasserweg hervorstreichen², berichtet Mierka.

Zusammenarbeit gibt es aber nicht nur auf unternehmerischer, sondern auch auf staatlicher Ebene. Um die Wasserstraße Donau als Verkehrsweg für beide EU-Länder attraktiver zu machen, haben Österreich und Rumänien ein Verwaltungsübereinkommen unterzeichnet. Es sieht insbesondere Verbesserungen in der Wasserinfrastruktur ­ so u.a. das Aufrechterhalten einer Schifffahrtsrinne auch bei Niederwasser ­ und einen aufeinander abgestimmten raschen Einsatz von Schifffahrtsinformationssystemen ("River Information Services²) vor. Beauftragt damit ist die Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft via donau.

"Es ist ein Gebot der Stunde, die Chancen, die die Donau als Transportweg bietet, optimal zu nützen. Nicht nur aus Kosten-, sondern vor allem auch aus Umweltschutzgründen. Man denke nur an die aktuelle CO2-Diskussion. Ein einziges Donauschiff kann ­zig Lkw-Fahrten einsparen helfen², erklärt die für die Schifffahrt im Infrastrukturministerium zuständige Staatssekretärin Christa Kranzl. Weil die Transportwirtschaft noch immer zuwenig über die Vorzüge der Binnenschifffahrt Bescheid weiss, kündigt Kranzl für den Herbst dieses Jahres eine große Informationsveranstaltung an, die an der Donau in Niederösterreich ­ im Raum Ybbs-Persenbeug ­ stattfinden soll.
 
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