Rindfleischwochen: traditionelle, regionale und innovative Gerichte mit heimischen Qualitätsrindfleisch
Wien (bmlfuw) - Fast 60 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Österreichs ist Grünland.
Daher stellen Rinderhaltung und Milchproduktion die wichtigsten Produktionszweige der Landwirtschaft dar. Die Rindfleischwochen
wollen darauf hinweisen und den Konsumentinnen und Konsumenten deutlich machen, dass Österreich eine hervorragende
Rindfleischqualität zu bieten hat, so Landwirtschaftsminister Josef Pröll bei der Rindfleisch-Kochwerkstatt
mit Mario Plachutta anlässlich der von 16. April bis 13. Mai 2007 in über 300 österreichischen Gasthäusern
stattfindenden Rindfleischwochen.
Insgesamt werden in Österreich von 80.100 Rinderhaltern 2 Millionen Rinder gehalten. Vor allem für die
Bergbauern ist die Milch- und Viehproduktion die Haupteinnahmequelle. Der Anteil der Rinderproduktion beträgt
mit 744 Millionen Euro 14 Prozent am Produktionswert der österreichischen Landwirtschaft (5,4 Milliarden Euro).
Die klein strukturierte Viehhaltung in Österreich - im Schnitt werden pro Betrieb nur 25 Rinder gehalten -
sowie der hohe Grünlandanteil und die Almhaltung garantieren eine qualitativ hoch stehende und weltweit anerkannte
Rinderproduktion. Im Vergleich dazu gibt es in den EU-15 durchschnittlich 58 Rinder pro Betrieb. Kleine Strukturen
sind zwar wirtschaftlich schwieriger zu meistern, gleichzeitig gibt es aber für den Konsumenten Sicherheit,
dass noch ursprünglich, tiergerecht und nicht industriell produziert wird.
Die Erhaltung des Grünlandes wäre in Österreich ohne Rinder nicht möglich. Die natürlichen
Produktionsbedingungen und die bäuerliche Besitzstruktur sind dafür ausschlaggebend, dass in Österreich
die tierische Veredelungswirtschaft eine sehr bedeutende Rolle spielt. Die Produktionsstrukturen sind überschaubar,
die meisten Bauern kennen ihre Kühe noch beim Namen.
In Österreich werden vorwiegend Rinder mit kombinierter Nutzungsrichtung – d.h. Milch und Fleisch - gehalten.
Dem Fleckvieh kommt eine dominierende Stellung zu, fast 80 Prozent der Rinderhalter halten Fleckvieh mit einem
Bestand von rund 1,7 Millionen Stück. Die Rinderzucht ist in strengen Tierzuchtgesetzen geregelt und wird
von den Zuchtverbänden organisiert. Neben der Verbesserung der Milch- und Fleischleistung sowie der Fleischqualität
wird im Rahmen der Zuchtprogramme auch auf Merkmale wie Fruchtbarkeit und Langlebigkeit geachtet.
Potential für heimisches Rindfleisch in der österreichischen Gastronomie
Fleisch und Verarbeitungsprodukte aus Österreich haben bei den Konsumentinnen und Konsumenten ein hervorragendes
Image. Das breite Produktsortiment der heimischen Ware mit traditionellem Geschmack wird besonders geschätzt.
Regionale Spezialitäten genießen Vertrauen auf ihre besondere Qualität und erfreuen sich einer
durch hohen „Konsumpatriotismus“ gekennzeichneten Nachfrage. Hier zeigt sich die positive Wirkung der Qualitätsprogramme.
Die wesentlichen strategischen Ausrichtungen sind Lebensmittelqualität, Lebensmittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit
und Qualitätssicherung.
Im Lebensmitteleinzelhandel wird fast ausschließlich österreichisches Rindfleisch angeboten, weil die
Konsumenten das verlangen. Im Bereich der Gastronomie wird sicher nicht nur heimisches Rindfleisch angeboten. Hier
gibt es ein Potenzial, verstärkt auch auf die Qualitäten des inländischen Rindfleisches hinzuweisen.
Die Rindfleischwochen sind ein wichtiger Beitrag dazu.
Regionale Herkunft sichert die heimische Wirtschaft
Die zunehmende Internationalisierung verstärkt den Wunsch nach einer klaren Herkunftskennzeichnung.
Ein klares und nachvollziehbares Rückverfolgungssystem der Herkunft stellt die Qualität des heimischen
Rindfleisches sicher. Regional-typische Lebensmittel bedeuten nicht nur Genuss, sondern auch Identität und
Zugehörigkeit. Auch für die Regionen ist das ein Beitrag zur Stärkung des Selbstbewusstseins. Insgesamt
soll die regionale Wertschöpfung in Landwirtschaft, Tourismus, Gastronomie und Handel gesteigert werden. Zudem
ist eine gute regionale Lebensmittelversorgung ein wesentlicher Faktor für mehr Lebensqualität und durch
kurze Transportwege für mehr Frische, mehr Qualität und auch besser für den Klimaschutz. |