Klosterneuburg (stadt) - Am 03.05. lädt das Strandbad Klosterneuburg ab 18 Uhr zur Eröffnung der
Badesaison 2007. Dieses Jahr steht jedoch nicht ein Sprung ins vermutlich noch etwas zu kühle Nass auf dem
Programm. Stattdessen wird zur Eröffnung der Ausstellung "Die Architektur der Klosterneuburger Strandbäder
und Wochenendkolonien" im Strandbadrestaurant sowie zu einem Konzert der "Jungen Sinfonie Klosterneuburg"
und des Bläserquintetts "Quintessenz" der Johann Georg Albrechtsberger Musikschule geladen.
Die "Junge Sinfonie" verwöhnt die Hörer und Hörerinnen unter der Leitung der Dirigentin
Snezana Kis mit Werken von Edvard Grieg (aus der "Peer Gynt" Suite), von Edward Elgar (Militärmarsch
Nr. 1) und mit Auszügen aus dem Musical "Phantom der Oper". Das Bläserquintett "Quintessenz"
mit Pia Stimpfl-Abele (Querflöte), Gabriele Tichy (Klarinette), Beatrix Löwe (Oboe), Margarete Holzinger
(Fagott) und Laurids Wetter (Horn) spielen "Die Ballade vom Lieben Augustin" (10 Versionen vom Augustinlied
von Georg Riedl nach einem Gedicht von Franz Karl Ginzkey) und von Wolfgang Amadeus Mozart das Divertimento Nr.
14 in F-Dur (4 Sätze: Allegro, Andante, Minuetto und Motto allegro).
Die Ausstellung, die bis zum Ende der Badesaison zu sehen ist, entstand in Kooperation der Stadtgemeinde Klosterneuburg
mit dem Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der Technischen Universität Wien.
Bereits 2005 begannen Studentinnen und Studenten unter der Leitung der Professorinnen Caroline Jäger-Klein
und Sabine Plakolm-Forsthuber die Strandbäder und Wochenendkolonien Klosterneuburgs (inklusive Kritzendorf)
- auch bekannt als "Weekendparadiese an der Donau" - zu erforschen. Ziel war die Rekonstruktion der Entstehungs-
und Baugeschichte dieser knapp vor und nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen, einzigartigen Pfahlbauten aus Holz.
Pläne sowie Foto- und anderes Material zu den Wochenendkolonien - zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert -
sind in der Bäderverwaltung, aber auch im Bau- und Stadtarchiv reichlich vorhanden. So konnte die Geschichte
derselben von ihren Anfängen mit längst nicht mehr vorhandenen Schwimmschiffen und Badeplattformen bis
hin zum modernen Erlebnisbad, von privaten Badehäuschen der Marke "Eigenbau" über stilbildende
Strandvillen namhafter Architekten bis hin zu zukunftsweisenden Modellen der Jetztzeit nahezu lückenlos nachgezeichnet
werden.
Was zunächst als einfache Lehrveranstaltung begann, wurde daher alsbald zu einem umfassenden, mehrjährigen
Projekt. So vereinbarten Stadtamtsdirektor und Museumsleiter Mag. Michael Duscher, der Leiter der Bäderverwaltung
Ing. Andreas Fuchshuber und die beiden Professorinnen, die auch stadtgeschichtlich außerordentlich interessanten
Ergebnisse im Rahmen einer größeren Sonderschau "vor Ort" - also im Städtischen Strandbad
- zu präsentieren. Natürlich erscheint zur Ausstellung ein umfassender Katalog, der im Rahmen der Veranstaltung
präsentiert wird. Dieser enthält als weitere Kapitel unter anderem einen kurzen Abriss der Geschichte
der Strandbäder im Allgemeinen und die - zum Teil bislang noch unveröffentlichten - Biografien der Architekten,
die in den Klosterneuburger Wochenendkolonien tätig waren beziehungsweise sind. Ab 3. Mai ist das rund 200
Seiten umfassende Buch, das als zweiter Sonderband der Publikationsreihe "Klosterneuburg - Geschichte und
Kultur" erscheint - im Strandbad Klosterneuburg, dem Stadtmuseum sowie dem Stadtarchiv um Euro 12,- erhältlich.
Da die Saisoneröffnung großteils im Freien stattfindet, bleibt nur noch zu hoffen, dass sich am 3. Mai
nicht nur viele interessierte Besucher einfinden werden, sondern auch der "Wettergott" ein Einsehen hat,
und weder einen Kälteeinbruch noch Regenschauer schickt. |