Burgstaller: Podium für praktische Erfahrungen / Eberle: Wichtigkeit
der musikalischen Jugendarbeit
Salzburg (lk) - Als "Fan der ersten Stunde", der das begeisternde Debüt des Salzburger
Landes-Jugendorchesters im Herbst 2001 im Großen Saal des Mozarteums miterlebt habe, zeigte sich Landeshauptfrau
Mag. Gabi Burgstaller am 20.04. Sie habe seither die Laufbahn des Orchesters mitverfolgt. Unter den zahlreichen
Auftritten sei ihr vor allem das mitreißende Konzert mit Modest Mussorgskijs "Bilder einer Ausstellung"
und Maurice Ravels "Bolero" vor zwei Jahren im Großen Festspielhaus im Gedächtnis, bei dem
das Mozarteum-Orchester Salzburg und das Salzburger Landes-Jugendorchester zum ersten Mal gemeinsam musiziert haben.
Mit der Interpretation von Carl Orffs "Carmina Burana" und Igor Strawinskys "Feuervogel" habe
man sich heuer wieder an ein wahres "Mammutprojekt" herangewagt, so Burgstaller in einem Informationsgespräch.
"Ein erfolgreiches Konzert dieser Größenordnung verlangt allen Mitwirkenden große Energie,
Einsatz und den Verzicht auf kostbare Freizeit ab", äußerte sich die für Jugend zuständige
Landesrätin Doraja Eberle beeindruckt über die Leistungen der jugendlichen Mitwirkenden. Für die
Landesrätin ist dieses Projekt einmal mehr Beleg für die Wichtigkeit der musikalischen Jugendarbeit.
Diese sei ein wichtiger Bestandteil, um jungen Menschen den Zugang zur Freude an klassischer Musik zu ermöglichen.
Institution mit ausgezeichnetem Ruf
Das Salzburger Landes-Jugendorchester sei eine Institution mit ausgezeichnetem Ruf in der Kulturlandschaft. Nun
gelte es, zu den bewährten Sponsoren auch neue dazu zu gewinnen, um die Erfolge zu konsolidieren und die nächsten
Schritte anzugehen, betonte Landeshauptfrau Burgstaller.
Das auf Initiative des Musikpädagogen Prof. Mag. Helmut Achatz gegründete Sinfonieorchester für
musikinteressierte junge Menschen von 13 bis 20 Jahren sei eine Ergänzung des Ausbildungsangebotes für
zukünftige Orchestermusiker, führte die Landeshauptfrau aus. Es soll einerseits eine musikalische Herausforderung
für die Jugendlichen darstellen, andererseits deren hohem Niveau, der musikalischen Vorbildung und den instrumentalen
Fähigkeiten sowie deren wachsendem musikalischen Anspruch gerecht werden. Ein besonders wichtiges Anliegen
sei es, jungen Menschen aus dem ländlichen Raum ein Podium für praktische Erfahrungen mit der großen
Orchesterliteratur und für Konzertauftritte zu bieten. Vielen begabten jungen Instrumentalisten diene das
Salzburger Landes-Jugendorchester als "Sprungbrett" für die Karriere in einem renommierten Orchester.
"Musikalische Förderung ist nie umsonst, aber sie ist auch nicht gratis", so Burgstaller, die darauf
hinwies, dass beispielsweise einer der jungen Musiker bei dem Konzert auf einem Kontrafagott spielt, das so viel
wert sei wie ein Mercedes der C-Klasse, nämlich rund 40.000 Euro. Das Landes-Jugendorchester könne seine
Musiker nicht so luxuriös ausstatten, es könne aber die Versicherung und die Miete übernehmen und
so ermöglichen, dass ein junger Mensch zu besonderen Gelegenheiten auf einem erstklassigen Instrument spielen
könne.
Mit rund 500 Mitwirkenden bei Orffs "Carmina Burana" seien die Aufführungen unter dem Dirigenten
Hubert Soudant Konzerte der Superlative: 85 junge Musiker/innen des Landes-Jugendorchesters musizieren gemeinsam
mit 80 Profis des Mozarteum-Orchesters und mehr als 300 Kindern und Jugendlichen aus Schulchören in Stadt
und Land Salzburg, unterstützt vom Herrenchor des Salzburger Landestheaters. "Wenn 500 Künstler
sich eine Bühne teilen müssen, bleibt wenig Raum für Egoismus oder Selbstdarstellung. Hier geht
es um die gemeinsame Sache. Alle Beteiligten haben sicherlich eines gelernt: Ein Orchester und ein Konzert ist
immer ein 'Wir' und niemals ein 'Ich'", so Burgstaller, die abschließend dem W&H Dentalwerk Bürmoos,
einem Sponsor der ersten Stunde, Nestlé Österreich und Mercedes Benz, dem Hauptsponsor des Mozarteum-Orchesters,
für deren großzügige Unterstützung dankte.
Funke entfacht Begeisterung für Musik
"Es ist wichtig, den Bestand des Landes-Jugendorchesters zu sichern und seine Position als Sprungbrett
für junge begabte Musiker/innen weiter zu festigen. Dazu gehören neben der Grundfinanzierung vor allem
Begegnungen mit herausragenden Profis aus der Musikwelt und die kontinuierliche Fortsetzung und Intensivierung
der Arbeit mit den Jugendlichen“, sagte Landesrätin Eberle, die darauf verwies, dass bei den heutigen Konzerten
Dank der Sponsorengelder die Eintrittspreise sehr familien- und jugendfreundlich gestaltet werden konnten.
Eine gute Grundlage sei es, schon im frühen Alter Kinder mit der Musik in Kontakt zu bringen. Um Eltern, Kinderbetreuungseinrichtungen,
Schulen und besonders das Musikum Salzburg dabei zu unterstützen, Kinder für Musik zu begeistern, wünscht
sich Landesrätin Eberle einen "Musik-Bus". Es soll die typischen Instrumente eines Symphonieorchesters
in alle Gemeinden bringen. Instruktoren – das können natürlich auch Mitglieder des Jugendorchesters sein
– erklären dort den Kindern die Musikinstrumente. "So soll bei den Kindern das Interesse geweckt werden.
Vielleicht springt der Funke, der die Begeisterung für Musik entfacht, bei dem einen oder anderen über.
Jedenfalls aber werden Kinder den Unterschied zwischen einem Musikinstrument und einem iPod erfahren", zeigte
sich Landesrätin Doraja Eberle überzeugt. |