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Schwarzer: "Schatzkiste für Umwelttechnik" wartet auf Entdecker |
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ÖGUT-Studie unterstreicht Chancen für österreichische Umwelttechnik in Russland,
Ukraine und Georgien – Gesamtpotenzial von 950 Milliarden Euro Wien (pwk) - Blickt man Richtung Russland, Ukraine und Georgien, so tut sich für Umwelttechnikanbieter aus aller Welt und damit auch aus Österreich eine wahre „Schatzkiste“ auf. „Allein in Russland warten Aufträge in der Höhe von rund 823 Milliarden Euro. Zählt man die Marktchancen in der Ukraine (126 Milliarden) und in Georgien (3 Milliarden) hinzu so kommt man auf ein Gesamtpotenzial von rund 950 Milliarden Euro“, erklärte Dozent Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, am Nachmittag des 19.04. in einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der jüngsten ÖGUT-Studie. Ko-Auftraggeber Andreas Tschulik vom Umweltministerium freut sich über künftige Verbesserungen des Umweltzustandes: „Allein die Energieverluste aufgrund veralteter Infrastruktur betragen bis zu 20 Prozent. Das ergibt ein gewaltiges Treibhausgasreduktionspotenzial in diesen drei Ländern“. Der 5. Band der ÖGUT-Studienreihe „Umwelttechnikmärkte in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ untersucht die Umweltsituation und die strategischen Umweltziele der Länder Russland, Ukraine und Georgien. Betrachtet werden die Bereiche Klimaschutz, Energiewirtschaft, Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Luftreinhaltung sowie Umweltfinanzierung. Ziel der Studie ist, durch eine detaillierte Analyse der nationalen Umweltberichte, Strategien und Programme sowie der vorgesehenen Finanzierungsinstrumente das Marktpotenzial für österreichische Unternehmen besser einzuschätzen. Benötigt werden Energietechniken zur Verringerung der Energieverluste, aber auch Effizienztechnologien zur Verbesserung der Energieintensität. Erhebliche Potenziale bestehen für erneuerbare Energieträger, vor allem Wasserkraft. Kläranlagen, Kanäle, Leitungen werden ebenso gebraucht wie Basiseinrichtungen für eine geordnete Abfallwirtschaft. Hier sind sichere Deponien, Verbrennungsanlagen und eine Sammelinfrastruktur von zentraler Bedeutung. Angesichts der Re-Industrialisierung und Motorisierung dieser Länder ist auch die Luftreinhaltung ein wichtiges Thema. „In der Studie werden die übergeordneten strategischen Umwelt-Ziele der einzelnen Länder untersucht, aber auch die konkreten Fragen, wieviel, wofür, bis wann und von wem in Umweltmaßnahmen investiert werden wird“, erklärte Studienautorin Nathalia Kisliakova von der ÖGUT: „Wenn sich die politische Stabilität, die Rechtssicherheit und damit die Planbarkeit für Investoren weiter verbessert, können diese drei Länder sicherlich als Zukunftsmarkt für Umweltinvestitionen bezeichnet werden“. Die größten Potenziale für die österreichischen Umwelttechnikunternehmen ergeben sich durch den geplanten Ausbau der Wasserkraft. Die verstärkte Nutzung von Windkraft ist derzeit nur in Georgien konkret. Die Nutzung anderer erneuerbarer Energieträger besteht vor allem in Form von Biomasse (Brennholz) sowie Geothermie (beides für Russland und Georgien). Exportchancen für österreichische Abfalltechnikunternehmen ergeben sich durch fehlende bzw. mangelhafte Systeme für Abfallvermeidung, sowie durch die noch nicht aufgebaute Abfallbehandlung in den drei Ländern. Zu den wichtigsten zukünftigen Investitionen zählen die Errichtung moderner regionaler Deponien, der Aufbau getrennter Sammel- und Wiederverwertungssysteme sowie die Entgasung und Sanierung der bestehenden Deponien und Altlasten. Mit dem Ausbau der Wasserversorgung besteht ein enormer Bedarf an Sanierung veralteter und der Errichtung neuer Leitungsnetze sowie an Abwasserreinigungsanlagen. Bei der Trinkwasserqualität haben viele Regionen der drei Länder ebenfalls einen deutlichen Handlungsbedarf. Die Vermeidung von Trinkwasserkontaminationen ist in den nationalen Umweltpolitiken als vorrangiges Ziel festgehalten. Im Zusammenhang mit dem zu erwartenden wirtschaftlichen Aufschwung in den drei untersuchten Ländern ist auch mit der Modernisierung der kalorischen Kraftwerke zu rechnen. Sowohl beim Neubau als auch bei der nachträglichen Aufrüstung kalorischer Kraftwerke werden moderne Filter und Abgasreinigungsanlagen zu Entschwefelung und Entstaubung benötigt, bei denen österreichische Unternehmen über weltweit anerkannte Kompetenz und Technologien verfügen. Insbesondere in den Städten müssen verstärkt Investitionen in den öffentlichen Verkehr getätigt werden. Hier könnten österreichische Unternehmen ihre Stärke im Schienenfahrzeugbau nutzen. Die Studie wurde von der ÖGUT im Auftrag des Lebensministerium, der Wirtschaftskammer Österreich und der Bank Austria Creditanstalt erstellt. Informationen: http://www.oegut.at/ |
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