Wien (bmlfuw/aiz) - Die österreichischen Milchbauern haben im Quotenjahr
2006/07 ihre Anlieferungs-Referenzmengen um 91.776 t überschritten. Dafür ist eine Zusatzabgabe von Euro
26,2 Mio. zu entrichten und nach Brüssel abzuführen. Dies geht aus den vorläufigen Endergebnissen
hervor, welche die Agrarmarkt Austria nunmehr veröffentlicht hat. Die Lieferungen an die Molkereien lagen
den Berechnungen zufolge in allen zwölf Monaten des Ende März abgelaufenen Quotenjahres über dem
Vorjahresniveau. Bereits 2005/06 mussten die heimischen Landwirte für eine Überlieferung von rund 73.500
t eine Superabgabe in der Höhe von Euro 22,7 Mio. zahlen.
Bekanntlich stand im abgelaufenen Quotenjahr (April 2006 bis März 2007) in Österreich eine Referenzmenge
für Molkereianlieferungen von 2,636.061 t zur Verfügung. Inklusive der Zuteilung von Referenzmengen aus
der einzelstaatlichen Reserve von 13.752 t und den Umwandlungen von Direktvermarktungs- in Anlieferungsquoten (derzeit
mit 11.187 t angenommen) ergab sich eine gesamte verfügbare nationale Referenzmenge von rund 2,661.000 t.
Die Summe der fettkorrigierten Anlieferungen lag jedoch bei 2.752.776 t, daraus ergibt sich eine saldierte Überlieferung
von 91.776 t. Multipliziert mit der von der EU festgesetzten Zusatzabgabe von 28,54 Cent je kg ergibt sich somit
eine vorläufige Abgabenbelastung von Euro 26,19 Mio.
Wie hoch die "Superabgabe" je kg Überlieferung tatsächlich sein wird, steht derzeit noch nicht
fest. Dies hängt mit mehren Umständen zusammen: Bisher wurden den gesamten Überlieferungen der einen
Bauern die Unterlieferungen anderer Landwirte gegengerechnet, dadurch verringerte sich die Zusatzabgabe je kg überlieferter
Milch. Die Höhe der Unterlieferungen steht aber derzeit noch nicht fest.
Seit dem Quotenjahr 2006/07 wird außerdem die Zusatzabgaben-Belastung nach einem neuen, komplizierten System
berechnet, das überdurchschnittlich hohe Überlieferungen stärker bestraft. Für kleinere Überschreitungen
ist eine "Basis-Zusatzabgabe" zu bezahlen, diese wird um 30% geringer sein als die "erhöhte
Zusatzabgabe". Für dieses neue System gibt es aber noch keine Erfahrungswerte, sodass eine Prognose vor
dem Vorliegen der endgültigen Zahlen nicht möglich ist. Diese Werte werden von der AMA erst Mitte Juni
veröffentlicht. |