Milchquoten wurden 2006/07 um 91.776 t überschritten  

erstellt am
19. 04. 07

Wien (bmlfuw/aiz) - Die österreichischen Milchbauern haben im Quotenjahr 2006/07 ihre Anlieferungs-Referenzmengen um 91.776 t überschritten. Dafür ist eine Zusatzabgabe von Euro 26,2 Mio. zu entrichten und nach Brüssel abzuführen. Dies geht aus den vorläufigen Endergebnissen hervor, welche die Agrarmarkt Austria nunmehr veröffentlicht hat. Die Lieferungen an die Molkereien lagen den Berechnungen zufolge in allen zwölf Monaten des Ende März abgelaufenen Quotenjahres über dem Vorjahresniveau. Bereits 2005/06 mussten die heimischen Landwirte für eine Überlieferung von rund 73.500 t eine Superabgabe in der Höhe von Euro 22,7 Mio. zahlen.

Bekanntlich stand im abgelaufenen Quotenjahr (April 2006 bis März 2007) in Österreich eine Referenzmenge für Molkereianlieferungen von 2,636.061 t zur Verfügung. Inklusive der Zuteilung von Referenzmengen aus der einzelstaatlichen Reserve von 13.752 t und den Umwandlungen von Direktvermarktungs- in Anlieferungsquoten (derzeit mit 11.187 t angenommen) ergab sich eine gesamte verfügbare nationale Referenzmenge von rund 2,661.000 t. Die Summe der fettkorrigierten Anlieferungen lag jedoch bei 2.752.776 t, daraus ergibt sich eine saldierte Überlieferung von 91.776 t. Multipliziert mit der von der EU festgesetzten Zusatzabgabe von 28,54 Cent je kg ergibt sich somit eine vorläufige Abgabenbelastung von Euro 26,19 Mio.

Wie hoch die "Superabgabe" je kg Überlieferung tatsächlich sein wird, steht derzeit noch nicht fest. Dies hängt mit mehren Umständen zusammen: Bisher wurden den gesamten Überlieferungen der einen Bauern die Unterlieferungen anderer Landwirte gegengerechnet, dadurch verringerte sich die Zusatzabgabe je kg überlieferter Milch. Die Höhe der Unterlieferungen steht aber derzeit noch nicht fest.

Seit dem Quotenjahr 2006/07 wird außerdem die Zusatzabgaben-Belastung nach einem neuen, komplizierten System berechnet, das überdurchschnittlich hohe Überlieferungen stärker bestraft. Für kleinere Überschreitungen ist eine "Basis-Zusatzabgabe" zu bezahlen, diese wird um 30% geringer sein als die "erhöhte Zusatzabgabe". Für dieses neue System gibt es aber noch keine Erfahrungswerte, sodass eine Prognose vor dem Vorliegen der endgültigen Zahlen nicht möglich ist. Diese Werte werden von der AMA erst Mitte Juni veröffentlicht.
 
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