Eberle und Eisl präsentierten überarbeitetes Programm / Braunspichlhof in Großgmain
wird saniert
Salzburg (lk) - Zur Erhaltung des kulturellen Erbes standen bisher ausschließlich Landesgelder
zur Verfügung. Für die Sanierung von bauhistorisch wertvollen landwirtschaftlichen Gebäuden wird
es nun auch möglich sein, mit EU-Geldern kofinanzierte Zuschüsse zu gewähren. "Das Österreichische
Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raumes 2007 – 2013 ermöglicht in Zukunft die Unterstützung
der Revitalisierung traditioneller regionaltypischer land-, forst- und almwirtschaftlicher Wohn- und Wirtschaftsgebäude
sowie baukulturell wertvoller sonstiger Gebäude", informierte Landesrat Sepp Eisl. "Und zwar dann,
wenn sie den ländlichen Charakter gerade eines Dorfes oder eines Dorfteiles in besonderer Weise herausstreichen
oder die dörfliche Substanz erhalten", ergänzte Landesrätin Doraja Eberle. 140.000 Euro an
Fördergeldern werden dabei zusätzlich jährlich zur Verfügung stehen, eine Summe, die von den
Eigentümern noch einmal verdoppelt wird", so Eisl weiter.
Die beiden Regierungsmitglieder stellten heute, Donnerstag, 19. April, den Braunspichlhof in Großgmain als
Beispiel für eine derartige Sanierung vor. Dabei handelt es sich um einen historischen Einhof mit einem Fresko
der Hl. Dreifaltigkeit über der Haustüre und bemerkenswerter Lüftlmalerei. Im Inneren gibt es Gewölberäume
und eine Holzdecke mit Mitteltram in der Stube. Das Gebäude ist weitgehend unverändert erhalten und befindet
sich im Grund in einem guten Bauzustand. Die Gebäudeausstattung und der Wohnkomfort entsprechen jedoch nicht
mehr den heutigen Wohnansprüchen. Es ist daher geplant, in einer ersten Phase die Fenster zu erneuern und
die Fassadenmalerei zu sanieren. In weiterer Folge soll auch im ganzen Haus eine Zentralheizung eingebaut und sollen
die Sanitärräume erneuert werden. Bei den Sanierungsarbeiten wurde kürzlich auf einem Holzbalken
die Jahreszahl 1567 freigelegt.
Weitere Beispiele für Projekte, die bereits umgesetzt wurden bzw. werden sind der Gamshof, die Larer- und
die Knapp-Kapelle in Lessach, die Struber-Kapelle in Voglau, die Leimüller-Kapelle in Köstendorf, die
Perner-Kapelle in Zankwarn (Mariapfarr) und die Berger-Kapelle in Wagrain.
Bei der Erhaltung der Bausubstanzen von historischen landwirtschaftlichen Gebäuden gibt es eine langjährige
Kooperation der Ressorts Landwirtschaft von Landesrat Sepp Eisl und Erhaltung des kulturellen Erbes von Landesrätin
Doraja Eberle. "Die Erhaltung von Kleindenkmälern und historisch bedeutender Gebäude liegt mir besonders
am Herzen. Überall dort, wo der Denkmalschutz nicht anzuwenden ist, greift das Land Salzburg zur Erhaltung
des kulturellen Erbes ein", so Landesrätin Eberle. In den meisten Fällen gehe es nicht um einen
hohen Geldeinsatz, sondern viel mehr darum die Eigentümer zu überzeugen, dass sie ein Kleinod besitzen,
das es zu erhalten gilt. Die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand aus Landes- und EU-Geldern
sei aber notwendig, damit mindestens gleich viel Geld vom Eigentümer investiert werde und so der Nachwelt
ein Zeugnis unserer Kultur erhalten bleibe.
Für die fachliche Beratung und Förderabwicklung stehen in der Kulturabteilung Dr. Christian Haller (Telefon:
0662/8042-2772) und in der Agrarabteilung Architekt Dipl.-Ing. Josef Wörndl (0662/8042-2390) zur Verfügung.
Gefördert werden können bäuerlich religiöse Kleindenkmäler, Holzschindeldächer, Wandverkleidungen
mit Holzschindeln und die Sanierung von bauhistorisch wertvollen landschaftsprägenden Bauten. Die Kosten für
Restaurierungen von Kunstgegenständen (historische Bemalungen, Altäre, Bilder, Kruzifixe etc.) werden
aus dem Ressort der Erhaltung des kulturellen Erbes übernommen. |