Gute Statistiken sind Gradmesser einer entwickelten Wirtschaft  

erstellt am
19. 04. 07

Heft „Statistiken – Daten & Analysen Q2/07“ ist erschienen
Wien (oenb) - Hochwertige Statistiken gewinnen in unserer vernetzten und immer komplexeren Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Sie dienen in- und ausländischen Investoren als unerlässliche Basis für Veranlagungsentscheidungen. Die Qualität statistischer Daten ist ein wichtiges Merkmal für den Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft und zentraler Faktor im Wettbewerb um internationales Kapital. Gute Statistikprodukte verursachen jedoch Kosten für Melder und Produzenten. Der legitime Ruf nach effizientem Ressourcenumgang verlangt der Statistikproduktion daher systematische Kosten-Nutzen-Überlegungen ab.

Die soeben erschienene Ausgabe der Quartalspublikation „Statistiken - Daten & Analysen“ der Oesterreichischen Nationalbank behandelt in mehreren Analyse-Beiträgen aktuelle Fragen zu finanzstatistischen Themen.

Der Beitrag „Statistiken im Spannungsfeld von Nutzen und Kosten“ beleuchtet die Diskussion um die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit für Datenmelder und Statistikproduzenten. Die Forderung nach hochwertigen, umfassenden und nicht zuletzt weltweit harmonisierten Daten ist die logische Konsequenz global ausgerichteter Wirtschaftsaktivitäten. Wirtschaftspolitik und Notenbanken sind auf gute Statistiken angewiesen und drängen immer häufiger auf gesetzlich geregelte Liefervereinbarungen. Statistikerstellung und –analyse fördert das Verständnis von Wirtschaft und Gesellschaft und verlangt leistungsfähige Erhebungssysteme. Der berechtigte Anspruch der Öffentlichkeit auf schonenden Ressourcenumgang muss dabei jedoch stets gewahrt sein. Weitere Beiträge befassen sich mit folgenden Themen:

  • „Erträge der Banken verstärkt aus Beteiligungs- und Dienstleistungsgeschäft“: Die herausragende Position österreichischer Banken im Ausland wird auch 2006 durch ein außergewöhnliches Bilanzsummenwachstum reflektiert. Der Geschäftserfolg wird dabei zunehmend von Beteiligungs- und Dienstleistungserträgen dominiert, während der Nettozinsertrag an Bedeutung verliert.
  • „Leichter Anstieg der Kreditnachfrage - Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft im Jänner 2007“: Das Ergebnis dieser Umfrage skizziert die Entwicklung der Finanzierungskonditionen für österreichische Unternehmen und Privatkunden.
  • „Veröffentlichung der Neugeschäftsvolumina aus der EZB-Zinssatzstatistik“: Die nun erstmals veröffentlichte Kapitalgewichtung im Neugeschäft hat die Informationsgüte dieser Daten weiter verbessert. Konzeption und analytischer Nutzen der EZB-Zinssatzstatistik werden ausführlich dargestellt.
  • „Allgemeine Informationen und statistische Daten zu den Mitarbeitervorsorgekassen“: Die Neugestaltung der Abfertigungsregelung im Jahr 2003 hat die Bedeutung der Mitarbeitervorsorgekassen (MVKs) deutlich gesteigert. Der Beitrag informiert über organisatorische wie rechtliche Gestaltung der MVKs und zeigt aktuelle Entwicklungen auf.
  • „Zurückhaltung bei Neuinvestitionen und schwache Performance der Rentenfonds“: Der Beitrag beleuchtet die Entwicklung der inländischen Investmentfonds im Jahr 2006.


Mehrere Kurzberichte zu aktuellen Entwicklungen sowie ein umfangreiches Datenset ergänzen das Informationsangebot der Publikation. Sämtliche Beiträge und Daten finden sich auch auf der Webseite der OeNB unter http://statistik.oenb.at/.

 
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