Wien (oenb) - Das Volumen der von in Österreich ansässigen Emittenten auf in- und ausländischen
Kapitalmärkten begebenen Schuldverschreibungen belief sich Ende 2006 auf 371,6 Mrd Euro .
Knapp 20% des Umlaufs waren zum Jahresultimo in Fremdwährung denominiert (gegenüber 11% im gesamten Euroraum).
In Österreich sind der Bankensektor und der Sektor Bund (Zentralstaat) für etwas mehr als 90 % (Euroraum
81%) des Gesamtumlaufs von Schuldverschreibungen verantwortlich.
Das Volumen der Unternehmensanleihen hat sich in den letzten 4 Jahren von 13,8 Mrd Euro auf 26,8 Mrd Euro fast
verdoppelt. Ihr Anteil am Gesamtumlauf liegt nun deutlich über dem Euroraumdurchschnitt. Der Anteil der Schuldverschreibungen
des Bundes ging in der Periode 2002-2006 demgegenüber zurück.
Relativ hoher Anteil von Fremdwährungsemissionen
Das Umlaufvolumen an Schuldverschreibungen, das in Österreich Ansässige auf in- und ausländischen
Kapitalmärkten begeben hatten, erfuhr im Jahr 2006 eine Zunahme um 31,2 Mrd Euro oder 9,2% auf ein Volumen
von 371,6 Mrd Euro. Die Jahreswachstumsrate lag damit um fast 2%-Punkte unter dem Ergebnis des Jahres 2005 (11,1%);
gleichzeitig aber auch um 2%-Punkte höher als der Durchschnitt der letzten vier Jahre.
Von diesem Umlauf waren Ende Dezember 2006 ungefähr 20% in Fremdwährung denominiert. Der Fremdwährungsanteil
ging in den letzten vier Jahren um fast 2 Prozentpunkte zurück.
Wesentlich geringer ist die Bedeutung von in Fremdwährung begebenen Schuldverschreibungen im Euroraum mit
knapp 11 % des Gesamtumlaufs (+2 Prozentpunkte seit 2002).
Bund und Bankensektor dominieren in Österreich und im Euroraum als Emittenten – Unternehmensanleihen entwickeln
sich seit 2002 in Österreich dynamischer als im Euroraum.
Der Sektor der Monetären Finanzinstitute (Bankensektor) und der Sektor Bund waren Ende 2006 für rund
91 % des Gesamtumlaufs von Schuldverschreibungen, die von in Österreich ansässigen Emittenten begeben
wurden, verantwortlich; vor vier Jahren hatte dieser Anteil noch 93% betragen. Im gesamten Euroraum ließ
sich für den Jahresultimo 2006 ein korrespondierender Anteil dieser beiden Sektoren von rund 81% errechnen.
Aufgrund der Budgetkonsolidierungsmaßnahmen sowie Privatisierungen und Auslagerungen aus dem öffentlichen
Sektor sank der Anteil des Zentralstaates am Umlaufvolumen in den letzten vier Jahren kontinuierlich von über
45% auf 38%. Im Euroraum betrug der Anteil des Sektors Zentralstaat Ende 2006 rund 40% nach 46% Ende 2002. Der
Anteil des Bankensektors stieg in Österreich von rund 48% im Jahr 2002 auf 53% im Jahr 2006; im Euroraum stieg
der Anteil der Emissionen durch Banken im selben Zeitraum von 38% auf 41%.
Parallel zum Rückgang des Anteils von Bundesanleihen und Bankenemissionen in den letzten vier Jahren stieg
die Bedeutung der Unternehmensanleihen in Österreich. Der Umlauf von Unternehmensanleihen hat sich in dieser
Periode von 13,8 Mrd Euro auf 26,8 Mrd Euro fast verdoppelt.
Da sich Unternehmen in Österreich noch immer traditionellerweise primär über Kredite finanzieren,
lag der Anteil der nicht finanziellen Kapitalgesellschaften (Unternehmen) am Gesamtumlauf der von Ansässigen
in Österreich begebenen Schuldverschreibungen aber nur bei 7,2%. Der korrespondierende Wert im Euroraum lag
Ende 2006 mit rund 5,8% um fast eineinhalb Prozentpunkte unter dem österreichischen Wert. Ende 2002 war der
Anteil der Unternehmensanleihen in Österreich mit 5% am Gesamtumlauf noch um mehr als eineinhalb Prozentpunkte
unter dem Euroraumdurchschnitt gelegen. Dies ist auf die rege Emissionstätigkeit der Unternehmen seit 2003
zurückzuführen. Im Durchschnitt der letzten vier Jahre machten die Unternehmensanleihen rund 15% des
Nettoabsatzes aus. |