Brauner: 200 Euro Bildungsbonus für Wiener Lehrlinge  

erstellt am
18. 04. 07

Waff Lehrstellenoffensive um neuen Baustein erweitert Mehr Chancen auf Weiterbildung für 5.000 Wiener LehrabsolventInnen
Wien (rk) - "Um die Zukunftschancen junger Menschen auf eine gesunde Basis zu stellen, wird in Wien der Aus- und Weiterbildung von Jugendlichen eine besonders hohe Bedeutung beigemessen. Wir erweitern deshalb die Wiener Lehrstellenoffensive um einen neuen, zusätzlichen Baustein: Den Bildungsbonus für Wiener LehrabsolventInnen", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Maga. Renate Brauner am 18.04. beim gemeinsamen Mediengespräch mit waff-Geschäftsführer Mag. Fritz Meißl.

Der Bildungsbonus mit einem Maximalbetrag von 200 Euro kann von allen Wiener Lehrlingen in Anspruch genommen werden, die im Jahr 2007 die Lehrabschlussprüfung erfolgreich ablegen. Um diesen Betrag können Kurse zur beruflichen Fortbildung belegt werden. Die Palette reicht von Sprachkursen, Controlling- und Buchhaltungskursen bis hin zu EDV- und Softwarekursen oder den Erwerb spezieller, technischer Kenntnisse. Der Bonus kann für einen oder mehrere berufsbezogene Kurse bei einem vom waff anerkannten Bildungsträger eingelöst werden. Die Kurskosten werden bis zum Höchstbetrag von 200 Euro komplett vom waff bezahlt, wobei die Kosten pro Kurs zumindest 76 Euro betragen müssen. Die Liste der Bildungsträger, die für Förderungen durch den waff in Frage kommen, können online unter www.waff.at/ abgerufen werden.

Bezugsberechtigt sind AbsolventInnen eines betrieblichen Lehrverhältnisses, eines JASG-Lehrganges, einer Lehrlingsstiftung oder eines außerordentlichen Lehrabschlusses. Der Hauptwohnsitz der LehrabsolventenInnen muss in Wien sein. Sollte der/die AbsolventIn innerhalb der nächsten zwei Jahre einen Fortbildungskurs beginnen, muss bis spätestens drei Monaten nach erfolgreicher Beendigung des Kurses ein Antrag beim waff einlangen.

Chance auf Fortbildung für 5.000 Wiener LehrabsolventInnen
In Wien schließen heuer etwa 5.000 Personen mit Hauptwohnsitz in Wien ihre Lehre erfolgreich ab. Sie werden in Kooperation mit der Wiener Wirtschaftskammer über ihren Anspruch auf den Bildungsbonus informiert. Der Bildungsbonus des waff bietet also für rund 5.000 Wiener LehrabsolventInnen, die Chance auf Weiterbildung.

"Mit dem neuen waff-Angebot wollen wir auch verstärkt auf die Bedeutung des Lebenslangen Lernens hinweisen. Denn Weiterbildung schützt am besten vor einem Jobverlust und erleichtert nach einer Kündigung oder Karenz den Wiedereinstieg in das Berufsleben. Mit dem Bildungsbonus können junge Menschen bereits am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn mit Einrichtungen der beruflichen Erwachsenenbildung vertraut gemacht werden. Und nicht zu letzt sind gut ausgebildete Fachkräfte entscheidend für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes Wien", so Brauner weiter.

Kombination mit dem waff-Weiterbildungskonto möglich
"Der Bildungsbonus ist eine Einladung." erklärt der Geschäftsführer des waff, Mag. Fritz Meißl. "Eine Einladung an junge Menschen, nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung rasch mit der Weiterbildung zu beginnen. Der waff kann und will dabei helfen."

Kombinierbar ist der waff-Bildungsbonus auch mit dem Weiterbildungskonto des waff. In der Praxis heißt das, Kosten die über 200 Euro hinausgehen, können durch die Kombination mit dem Weiterbildungskonto abgedeckt werden.

Das Bildungskonto (BIKO) ist die Basisförderung des waff. Es ist einfach zugänglich und bietet allen Wiener ArbeitnehmerInnen einen finanziellen Anreiz zur beruflichen Weiterbildung mit bis zu 450 Euro Förderung. Leicht und unkompliziert können WienerInnen zwischen 50 und 80 Prozent der Kosten bis spätestens drei Monate nach Beendigung des Kurses zurück erhalten. 2007 stehen dem waff 1,1 Mio. Euro für die Unterstützung von 5.500 Personen durch das Weiterbildungskonto zur Verfügung. 64 Prozent der Förderungen durch das waff-Bildungskonto gehen an Frauen.

Lehrausbildungsoffensive der Stadt Wien läuft erfolgreich
Die im Jahr 2004 gestartete Wiener Lehrausbildungsoffensive besteht aus einer breiten Palette von Maßnahmen. So werden zum Beispiel Unternehmen finanziell unterstützt, die in die Lehrausbildung investieren, indem der waff mit Förderungen für die Ausbildung der Lehrlingsausbildner hilft. Gemeinsam mit dem Wiener AMS und der Wirtschaftskammer Wien setzt der waff auch auf so genannte Lehrstellenakquisiteure und Lehrlingsfinder. Diese unterstützen Wiener Betriebe bei der Einstellung von Lehrlingen mit intensiver Beratung, der Vorauswahl und Vermittlung von Lehrstellensuchenden. Dabei konzentriert man sich auf Betriebe, die bisher keine Lehrlinge ausgebildet haben. Mit der Initiative konnten bereits über 1.000 Wiener Unternehmen für den Neu- bzw. Wiedereinstieg in die Lehrausbildung gewonnen und fast 700 Betriebe bei der Ausbildung von 1.156 Lehrausbildnern finanziell unterstützt werden.

Zusätzlich wurde auch ein engmaschiges Auffangnetz mit 4.300 Plätzen im Ausbildungsjahr 2006/2007 geknüpft, um all jenen Jugendlichen, die in Wiener Betrieben keine Lehrstelle finden, die Ausbildung in Lehrgängen und Stiftungen im Rahmen des Jugendausbildungssicherungsgesetzes (JASG) zu ermöglichen.

Für die Fortsetzung dieses Maßnahmenpakets investiert die Stadt Wien im Ausbildungsjahr Herbst 2006/2007 insgesamt 12,8 Millionen Euro.

2007 werden insgesamt 18.200 Personen vom waff mit 6 Mio. Euro unterstützt
Wien ist das einzige Bundesland, das für beschäftigte ArbeitnehmerInnen ein umfassendes Unterstützungsangebot zur Verfügung stellt. Beratung, finanzielle Förderung und die Information über maßgeschneiderte Weiterbildungsmöglichkeiten greifen zur Unterstützung von ArbeitnehmerInnen beim Weiterkommen im Beruf optimal ineinander.

Insgesamt 40 verschiedene Programme bietet der waff für Weiterbildung und als Unterstützung bei der Jobsuche bzw. dem Wiedereinstieg in einen Beruf an. Heuer unterstützt der waff beim Lebenslangen lernen insgesamt 18.200 Personen, davon 12.000, die erstmals an waff-Programmen teilnehmen. Speziell für die Beratung und finanzielle Unterstützung in Sachen Weiterbildung stellt der waff im Jahr 2007 rund sechs Millionen Euro zur Verfügung.

Beratungsstelle des waff informiert
In der Beratungsstelle für berufliche Entwicklungschancen werden berufstätige WienerInnen ab 18 Jahren, die sich beruflich weiter entwickeln und aktiv ihren Arbeitsplatz absichern wollen, kostenlos beraten. Das Beratungszentrum bietet WienerInnen individuelle Unterstützung und Klärungshilfe bei allen Fragen rund um die berufliche Weiterentwicklung. Das Beratungsangebot wird mit den finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten für berufsbezogene Weiterbildungsaktivitäten kombiniert. Ein in Österreich einmaliges Gesamtpaket für das Weiterkommen im Beruf.

Das Beratungszentrum befindet sich beim waff in der Nordbahnstraße 36 im zweiten Wiener Gemeindebezirk.
 
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