Tourismus: Bei Arbeitsmarktdaten auf Rekordkurs  

erstellt am
17. 04. 07

Schenner: „Rolle als Arbeitsplatzmotor eindrucksvoll bestätigt“ – Bei Saisonierkontingent keine weiteren Kürzungen: „Sind bereits am Limit“
Wien (pwk) - Mit positiven Arbeitsmarktdaten hat die heimische Tourismuswirtschaft ihre besondere Rolle als Arbeitsplatzmotor im abgelaufenen Jahr einmal mehr unter Beweis gestellt. Die Zahl der Beschäftigten insgesamt wie auch die Lehrlingszahlen erreichten 2006 neue Rekordwerte. Umgekehrt geht die Zahl der Arbeitslosen weiter zurück, teilte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, Komm.Rat Hans Schenner, am Abend des 14.04. zum Auftakt des diesjährigen Journalisten-Seminars in St. Anton am Arlberg mit.

2006 waren im Jahresdurchschnitt 168.038 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Hotellerie und Gastronomie beschäftigt. Das sind um 4.393 oder 2,8 Prozent mehr als 2005 (163.644). Trotz des Schneemangels konnte das hohe Beschäftigungsniveau auch im laufenden Jahr gehalten werden. Im Februar 2007 waren 180.001 Personen in Gastronomie und Hotellerie unselbständig beschäftigt, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht.

2006 beschäftigten die Betriebe 14.756 Lehrlinge, ein Plus von 315 gegenüber dem Jahr zuvor. Im März 2007 standen 448 Lehrstellensuchende 1.144 verfügbaren Lehrstellen gegenüber. Die Branche nimmt dies zum Anlass, mit einem neuen Image-Film („Karriere x 8“) auf die Vielzahl der attraktiven Lehrberufe in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft hinzuweisen. (Aviso an die Redaktionen: Die Filmpremiere findet am kommenden Dienstag, 17. April, um 16 Uhr im Haus der Wirtschaft statt. Interessenten sind herzlich eingeladen).

Das Stellenangebot im Tourismus nimmt weiter zu. Im März d. J. waren 4.010 offene Stellen gemeldet, um 455 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nimmt man sämtliche Betriebe in der Bundessparte (also neben Gastronomie und Hotellerie auch Reisebüros, Freizeitbetriebe, Kinos, private Krankenanstalten u.a.m.), so erreichte die Gesamtbeschäftigung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft das Rekordniveau von 220.876 Personen, ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber 2005 (213.036). „Damit ist die Wachstumsrate in unserer Sparte doppelt so hoch wie der Zuwachs aller Sparten zusammen (plus 1,8 Prozent)“, freut sich Schenner:„Zehn Prozent der Beschäftigten aller WKÖ-Mitgliedsbetriebe arbeiten in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft und erwirtschaften 16,5 Prozent des BIP. Ein Zeichen der hohen Produktivität in unserem Wirtschaftszweig“. Die Zahl der Arbeitslosen im Tourismus ging weiter zurück. Für den März 2007 wurden 32.750 Arbeitslose gemeldet, um 2.047 weniger als im März des Vorjahres (Minus von 6,3%).

Während der Saisonspitzen nimmt die Nachfrage nach Arbeitskräften nochmals um rund 40.000 Personen dramatisch zu. Dieser erhöhte Bedarf an Mitarbeitern wird zum Großteil mit inländischen Mitarbeitern gedeckt. Da jedoch nicht genug inländische Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, können Engpässe nur mit Hilfe der seit Jahren bewährten Saisonierkontingente - zumindest teilweise - überbrückt werden. „Wir unterstützen alle Bemühungen in Richtung Ganzjahrestourismus, doch ist und bleibt die Branche ein Geschäft mit Saisonspitzen“, hält Schenner den Kritikern der Saisonierregelung entgegen.

Für den Winter 2006/07 stehen aktuell 7.045 Saisonierplätze zur Verfügung, gegenüber 8.005 im Winter davor. Im Sommer 2006 waren es 5.262 (2005: 5.902) Personen, noch offen sind die Zahlen für den Sommer 2007. „In den letzten fünf Jahren gab es jeweils leichte Rückgänge bei den vom Wirtschaftsministerium bewilligten Kontingenten. Jetzt sind wir allerdings am Limit“, warnt der Sprecher der Tourismuswirtschaft. „Das Vorjahreskontingent von 5.262 Saisoniers werden wir auch im kommenden Sommer dringend benötigen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, für den Sommer 2007 keine weiteren Kürzungen der Kontingente hinnehmen zu müssen. Wir haben dazu mit Minister Martin Bartenstein ein gute Gesprächsbasis“, betonte Schenner.
 
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