Im "Atlas der Stille" steht scheinbar Nebensächliches im Mittelpunkt
St.Ulrich im Greith (lk) - Seit vielen Jahren verwendet der Schriftsteller Gerhard Roth den
Fotoapparat als Sonde, die ihm beim Beobachten und Aufspüren hilft. Nicht die schöne, gute Fotografie
interessiert ihn dabei, sondern das Selbstverständliche, das scheinbar Nebensächliche stellt er in den
Mittelpunkt. Mehr als 300 Gäste aus der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und viele Interessierte waren
am 27.04. zur Eröffnung der Ausstellung „Atlas der Stille" in das „Greith-Haus" in St. Ulrich im
Greith gekommen. Über die 1.300 ausgestellten Fotos aus den Jahren 1976 bis 2006 konnten sie gleichsam einen
Blick in die Werkstatt des Schriftstellers Gerhard Roth werfen. „Gerhard Roth verleiht flüchtigen Momenten
Dauerhaftigkeit und rettet sie so für das Auge des Betrachters", war Landeshauptmann Mag. Franz Voves
von der Ausdruckskraft der Fotos beeindruckt. Für Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker sind die
Bilder „ .... Belege tiefer Einfachheit im positivsten Sinne des Wortes. Sie machen fast demütig."
Der 1942 in Graz geborene Erzähler, Dramatiker und Essayist Gerhard Roth hat nach seinen Studien der Medizin
und der Mathematik zuerst das literarische Leben der Steiermark und dann jenes der internationalen Ebene wesentlich
mitgestaltet. Der Literaturpreis des Landes Steiermark (1976), das „Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien",
die „Goldene Romy" für den besten Drehbuchautor und der Preis des Dokumentationszentrums des Österreichischen
Widerstandes sind nur einige der zahlreichen Auszeichnungen, die er erhalten hat.
Seit 1986 lebt Gerhard Roth in Wien und in St. Ulrich im Greith. Die Ausstellung „Atlas der Stille" ist noch
bis zum 29. Juli, jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Zusätzlich gibt
es noch die Möglichkeit, im Dichterhaus Koppitsch Fotos von Gerhard Roth und seinen Freunden zu sehen. |