Pühringer mit Wirtschaftsdelegation in Bukarest
Linz (lk) - Rumänien, seit 1. Jänner 2007 Mitgliedsland der Europäischen Union, ist
für Oberösterreichs Unternehmen ein überaus interessanter Hoffnungsmarkt, da es mit 22 Mio. Einwohner
nach Polen das zweitgrößte neue Beitrittsland ist und auf vielen Gebieten ein starker Nachholbedarf
besteht. Die Nähe zu Österreich und die bereits bestehende starke Präsenz heimischer Banken und
Betriebe bieten der oberösterreichischen Wirtschaft in diesem Land zweifelsohne große Chancen.
Grund genug für eine hochrangige oö. Wirtschaftsdelegation über Einladung der Sparkasse Oberösterreich
unter der Führung von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Generaldirektor Dr. Markus Limberger in
der Hauptstadt Bukarest Gespräche auf höchster politischer und Wirtschaftsebene zu führen. Neben
einer Reihe von Unternehmern nahmen seitens des Landes an dieser Informationsreise von 23. bis 25. April 2007
auch die Klubobmänner Mag. Michael Strugl und Mag. Günther Steinkellner sowie Wirtschaftskammer-Vizepräsident
Komm.Rat Hermann Haslauer teil.
Neben Firmenpräsentationen, Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern und einem Besuch der größten
Rumänischen Bank, der in österreichischem Mehrheitsbesitz befindlichen Banca Comerciala Romana, standen
vor allem die Arbeitsgespräche von LH Dr. Pühringer mit hochrangigen rumänischen Regierungs- und
Parlamentsmitgliedern sowie beim Oberbürgermeister von Bukarest auf dem Besuchsprogramm.
In den Beratungen mit Wirtschafts- und Finanzminister Varujan Vosganian, Europa- und Regionalminister Laszlo Borbely
und Oberbürgermeister Adriean Videanu wurde deutlich, wie groß der Aufholbedarf Rumäniens vor allem
bei der Infrastruktur und in der Umwelttechnik ist. So werden in den nächsten fünf Jahren 7 bis 8 Milliarden
Euro allein in den Ausbau von Straße und Schiene fließen. Bis 2018 werden aufgrund von EU-Standards
30 Milliarden Euro für Umweltschutzmaßnahmen notwendig sein. Daneben wird das Land aber auch sozusagen
in die "Lebensqualität" investieren. So ist beispielsweise geplant, 70 kommunale Schwimmbäder
zu errichten. Auch der Tourismus soll angekurbelt werden.
Im Rahmen dieses vor allem auch durch EU-Gelder ermöglichten gewaltigen Investitionsprogrammes können
viele oberösterreichische Unternehmen ihr Know-how, ihre Erfahrungen und ihre Produkte anbieten, stellte Dr.
Pühringer fest. Dies gilt insbesondere für die Bauwirtschaft, die Umwelttechnik, den IT- und Energiebereich.
Profitieren könnten darüber hinaus viele Zulieferer. Von den 4.000 österreichischen Betrieben, die
in Rumänien bereits vor Ort tätig sind, stammt immerhin ein Drittel, also über 1.200, aus Oberösterreich.
Sie gehören bereits heute zu den größten Investoren und Arbeitgebern des Landes. Eher überraschend
war für die oö. Delegation allerdings die Erkenntnis, dass aufgrund des großen Wirtschaftswachstums
mit zweistelligen Wachstumsraten vor allem im Facharbeiterbereich Arbeitskräftemangel herrscht, worunter auch
die oö. Betriebe in Rumänien leiden.
Neben den Wirtschaftsthemen standen im Mittelpunkt der Beratungen zwischen Dr. Pühringer und seinen rumänischen
Gesprächspartnern auch Fragen der Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher und kultureller Ebene, so etwa das
Kulturhauptstadtjahr 2009 in Linz. Auf der Rückreise von Bukarest nach Linz legte die Delegation daher einen
Zwischenstopp in Hermannstadt ein, das derzeit EU-Kulturhautstadt ist. Im Rahmen dieses Besuches in Siebenbürgen
eröffnete Dr. Pühringer auch das neue, mit finanzieller Unterstützung des Landes Oberösterreich
errichtete Landlermuseum in Neppendorf. |