Bereits über 1.200 oö. Firmen in Rumänien  

erstellt am
30. 04. 07

Pühringer mit Wirtschaftsdelegation in Bukarest
Linz (lk) - Rumänien, seit 1. Jänner 2007 Mitgliedsland der Europäischen Union, ist für Oberösterreichs Unternehmen ein überaus interessanter Hoffnungsmarkt, da es mit 22 Mio. Einwohner nach Polen das zweitgrößte neue Beitrittsland ist und auf vielen Gebieten ein starker Nachholbedarf besteht. Die Nähe zu Österreich und die bereits bestehende starke Präsenz heimischer Banken und Betriebe bieten der oberösterreichischen Wirtschaft in diesem Land zweifelsohne große Chancen.

Grund genug für eine hochrangige oö. Wirtschaftsdelegation über Einladung der Sparkasse Oberösterreich unter der Führung von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Generaldirektor Dr. Markus Limberger in der Hauptstadt Bukarest Gespräche auf höchster politischer und Wirtschaftsebene zu führen. Neben einer Reihe von Unternehmern nahmen seitens des Landes an dieser Informationsreise von 23. bis 25. April 2007 auch die Klubobmänner Mag. Michael Strugl und Mag. Günther Steinkellner sowie Wirtschaftskammer-Vizepräsident Komm.Rat Hermann Haslauer teil.

Neben Firmenpräsentationen, Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern und einem Besuch der größten Rumänischen Bank, der in österreichischem Mehrheitsbesitz befindlichen Banca Comerciala Romana, standen vor allem die Arbeitsgespräche von LH Dr. Pühringer mit hochrangigen rumänischen Regierungs- und Parlamentsmitgliedern sowie beim Oberbürgermeister von Bukarest auf dem Besuchsprogramm.

In den Beratungen mit Wirtschafts- und Finanzminister Varujan Vosganian, Europa- und Regionalminister Laszlo Borbely und Oberbürgermeister Adriean Videanu wurde deutlich, wie groß der Aufholbedarf Rumäniens vor allem bei der Infrastruktur und in der Umwelttechnik ist. So werden in den nächsten fünf Jahren 7 bis 8 Milliarden Euro allein in den Ausbau von Straße und Schiene fließen. Bis 2018 werden aufgrund von EU-Standards 30 Milliarden Euro für Umweltschutzmaßnahmen notwendig sein. Daneben wird das Land aber auch sozusagen in die "Lebensqualität" investieren. So ist beispielsweise geplant, 70 kommunale Schwimmbäder zu errichten. Auch der Tourismus soll angekurbelt werden.

Im Rahmen dieses vor allem auch durch EU-Gelder ermöglichten gewaltigen Investitionsprogrammes können viele oberösterreichische Unternehmen ihr Know-how, ihre Erfahrungen und ihre Produkte anbieten, stellte Dr. Pühringer fest. Dies gilt insbesondere für die Bauwirtschaft, die Umwelttechnik, den IT- und Energiebereich. Profitieren könnten darüber hinaus viele Zulieferer. Von den 4.000 österreichischen Betrieben, die in Rumänien bereits vor Ort tätig sind, stammt immerhin ein Drittel, also über 1.200, aus Oberösterreich. Sie gehören bereits heute zu den größten Investoren und Arbeitgebern des Landes. Eher überraschend war für die oö. Delegation allerdings die Erkenntnis, dass aufgrund des großen Wirtschaftswachstums mit zweistelligen Wachstumsraten vor allem im Facharbeiterbereich Arbeitskräftemangel herrscht, worunter auch die oö. Betriebe in Rumänien leiden.

Neben den Wirtschaftsthemen standen im Mittelpunkt der Beratungen zwischen Dr. Pühringer und seinen rumänischen Gesprächspartnern auch Fragen der Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher und kultureller Ebene, so etwa das Kulturhauptstadtjahr 2009 in Linz. Auf der Rückreise von Bukarest nach Linz legte die Delegation daher einen Zwischenstopp in Hermannstadt ein, das derzeit EU-Kulturhautstadt ist. Im Rahmen dieses Besuches in Siebenbürgen eröffnete Dr. Pühringer auch das neue, mit finanzieller Unterstützung des Landes Oberösterreich errichtete Landlermuseum in Neppendorf.
 
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