|
Kernkraftwerk Temelin |
|
erstellt am
27. 04. 07
|
Bayr:
Alle Sicherheitsbedenken sind auszuräumen
Atomkraft unsichere und nicht nachhaltige Energieform - Tschernobyl eindrücklicher
Fingerzeig
Wien (sk) - "Angesichts eines weiteren Störfalls im AKW Temelin von tschechischer Seite
davon zu reden, dass die Melker Verträge erfüllt sind, ist politisch unverständlich", stellte
SPÖ-Umweltsprecherin Petra Bayr fest. Ein reines Konstatieren, dass nun alles sicher ist, reiche keinesfalls
aus. "Wir nehmen die Bedenken der Bevölkerung ernst und werden daher weiter drauf beharren, dass die
Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden und die technisch notwendigen Adaptierungen erfolgen", so Bayr.
Eine Beendigung des Melker Prozesses - wie es die tschechische Regierung möchte - könne jedenfalls nicht
darin bestehen, "auf das Regime eines Informationsabkommens überzugehen", sondern muss zu einer
wirklichen technischen Lösung der größten Sicherheitsrisiken führen.
Anlässlich des Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hielt die SPÖ-Umweltsprecherin fest,
dass dies ein "eindrücklicher Fingerzeig" ist, dass Atomkraft weder eine sichere noch eine nachhaltige
Energieform ist. Als politisches Ziel nannte Bayr am Donnerstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst ein atomkraftfreies
Europa. Auf europäischer Ebene müssten deshalb Allianzen geschmiedet haben, um von AKWs abzurücken
und erneuerbare Energieformen zu fördern. Bayr verlangt zudem auch, dass die Mittel aus EURATOM für die
Sicherheitserhöhung und den Umstieg zu Alternativen verwenden werden, auf keinen Fall aber für den Bau
neuer Reaktoren. |
|
|
|
LH Pühringer: "Melker Vereinbarung keinesfalls erfüllt!"
"Erklärung der tschechischen Regierung ist Provokation!"
Linz (lk) - "Sollte Tschechien den Beschluss fassen, dass die Sicherheitsmaßnahmen im
Kernkraftwerk Temelin erfüllt seien, dann ist das eine Provokation, die nicht akzeptabel ist", so Landeshauptmann
Dr. Josef Pühringer zu der Aussage von Premierminister Mirek Topolanek, wonach Tschechien die Vereinbarungen
von Melk als erfüllt betrachte. "Die Vereinbarungen sind aus unserer Sicht keinesfalls erfüllt.
Einseitige Schritte Tschechiens würden eine neue ernsthafte Situation bedeuten."
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer verlangt erneut, die Völkerrechtsklage auf jeden Fall einzubringen.
"Wir müssen das Risiko zu verlieren auf uns nehmen. Denn lieber in Ehren untergehen als das Versprechen,
das wir der Bevölkerung gegeben haben, nicht einzuhalten. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit - wir
müssen rasch und entschlossen handeln", erklärte der Landeshauptmann.
"Die Völkerrechtsklage muss aber gut fundiert sein. Ich appelliere daher an die Organisatoren der Grenzblockaden,
der österreichischen Bundesregierung bis 30. Mai Zeit zu geben, diese sorgfältig vorzubereiten und bis
dahin keine weiteren Grenzblockaden durchzuführen, um die Verhandlungsbasis nicht von unserer Seite zu gefährden",
so Landeshauptmann Pühringer. "Derartige Aktionen an den Grenzen dürfen nicht zu unserem eigenen
Schaden führen." |
|
|
|
Glawischnig: Temelin: Affront der Tschechischen Regierung
Der Melker Prozess ist nicht plangemäß verlaufen, sondern gescheitert
Wien (grüne) - Die vom tschechischen Vizepremier abgegebene Erklärung, wonach der Melker Prozess
plangemäß verlaufen sei und daher beendet werden solle ist ein Affront gegen Österreich",
kritisiert Eva Glawischnig, stv. Bundessprecherin der Grünen. "Die von der österreichischen Bundesregierung
beauftragten ExpertInnen haben beim Temelin-Hearing im Parlament am 21. März eindeutig bestätigt, dass
die Sicherheitsmängel des AKW nicht behoben sind. Der Melker Prozess ist nicht plangemäß verlaufen,
sondern gescheitert", so Glawischnig.
Kanzler und Umweltminister verschleppen Völkerrechtsklage
Scharfe Kritik üben die Grünen an den Versäumnissen von Bundeskanzler Gusenbauer und Umweltminister
Pröll. Der Nationalrat hat die Bundesregierung bereits am 14. Dezember 2006 einstimmig beauftragt, eine Völkerrechtsklage
gegen Tschechien einzuleiten, wenn die Behebung der Sicherheitsmängel nicht umgehend nachgewiesen wird",
so Ruperta Lichtenecker, Umweltsprecherin der Grünen. "Dieser Nachweis ist bis heute nicht erbracht.
Kanzler und Umweltminister verschleppen die Völkerrechtsklage nun schon seit mehr als vier Monaten. Damit
muss jetzt Schluss sein", so Lichtenecker.
Temelin muss stillgelegt werden
"Die einzige akzeptable Antwort auf an Tschechien ist die Einbringung der Völkerrechtsklage".
"Die Temelin-Betreiber hatten in all den Jahren des Melker Prozesses kein ernsthaftes Interesse daran, die
gravierenden Sicherheitsmängel zu beheben. Dass die Tschechische Regierung den Melker Prozess nun beenden
will, ist ein klarer Beleg dafür. Bundeskanzler Gusenbauer muss nun alles daran setzen, dass Temelin stillgelegt
wird", fordert Glawischnig. "Das AKW wird niemals höchsten Sicherheitsstandards entsprechen und
stellt ein unverantwortbares Risiko für die österreichische Bevölkerung dar." |
|
|
|
Hofer und Weinzinger: Völkerrechtsklage jetzt einbringen
"Was hindert Gusenbauer und Pröll daran, die Klage einzubringen?"
Wien (fpd) - "Keinen weiteren Aufschub in Sachen Völkerrechtsklage" darf es nach Ansicht
der beiden FPÖ-Nationalräte Norbert Hofer und Lutz Weinzinger geben. "Da mehr als offensichtlich
die tschechische Seite ihren Justamentstandpunkt nicht aufgeben will und der Temelin-Betreiber mit haarsträubenden
Argumenten die fehlende Behebung der schweren Sicherheitsmängel rechtfertigt, dürfen Bundeskanzler Gusenbauer
und Umweltminister Pröll nicht mehr länger zuwarten!" Wie brisant das Thema ist, zeige sich auch
daran, dass es auch heute schon wieder eine Meldung über eine weitere Panne gibt.
"Die österreichische Bundesregierung kann nicht weiter tatenlos zur Kenntnis nehmen, dass die tschechische
Regierung unsere Einwände und den seit Oktober 2005 vorliegenden Expertenbericht ignoriert. Gusenbauer und
Pröll wären mehr als gut beraten, unserem nördlichen Nachbarn deutlich zu machen, dass für
uns das Melker Abkommen noch längst nicht erfüllt ist", so der Umweltsprecher der FPÖ, Norbert
Hofer und der Landesparteiobmann der FPÖ Oberösterreich, Lutz Weinzinger.
Die gravierenden Sicherheitsmängel wurden nach wie vor nicht behoben, wie aus dem technischen Endbericht der
internationalen Expertengruppe zum Melk-Prozess klar hervorgeht. "Die Sicherheit im südböhmischen
Pannenreaktor hat sich seit Beginn des Melk-Prozesses verschlechtert, die Liste der Pannen hat längst die
Hundertergrenze überschritten", erinnerten die beiden Nationalräte.
"Ein offizieller Einspruch von österreichischer Seite an Prag mittels diplomatischer Note muss noch heute
auf den Weg geschickt werden. Und die Völkerrechtsklage sollte angesichts der fast fünf Monate seit dem
einstimmigen Nationalratsbeschluss ja schon längst vorbereitet in der Schublade sein. Was hindert Gusenbauer
und Pröll daran, endlich diese Klage einzubringen?", so die beiden FPÖ-Politiker abschließend. |
|
|
|
Schalle: Temelin sofort schließen
106 Pannen sprechen für sich - Völkerrechtsklage jetzt einbringen
Wien (bzö) - Als "Provokation ersten Ranges" bezeichnet BZÖ-Umweltsprecher Veit
Schalle, dass der tschechische Vizepremier Alexandr Vondra genau am 21. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl
ein Ende des Melker Prozesses ankündigt. "Tschechien befindet sich augenscheinlich auf Konfrontationskurs
mit Österreich. Jetzt muss endlich Schluss sein mit dem hilflosen Herumlavieren von Umweltminister Josef Pröll.
Das BZÖ fordert von Pröll die sofortige Einbringung der Völkerrechtsklage gegen die tschechische
Republik. Es ist inakzeptabel, dass die Unentschlossenheit des Umweltministers die Sicherheit der Österreicherinnen
und Österreicher gefährdet. Störfall 105 und 106 sprechen für sich", so Schalle, der auch
Verständnis für die erneuten Grenzblockaden der Atomgegener in Ober- und Niederösterreich zeigt.
Die Ängste der Menschen seien berechtigt und ernst zu nehmen. Temelin ist ein Pannenreaktor der europaweit
seinesgleichen sucht. "Jetzt muss die Zeit des Winterschlafes vorbei sein, Herr Umweltminister. Setzen sie
den Parlamentsbeschluss vom 14. Dezember 2006 um. Bringen Sie jetzt die Völkerrechtsklage gegen Temelin ein,
damit diese Bundesregierung wenigstens irgendwo Wort hält, was vor den Wahlen versprochen wurde, denn bei
der Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher darf es keine Kompromisse geben", bekräftigt
Schalle.
Zwei wesentliche Bedingungen knüpfte das Parlament an die Einbringung einer Völkerrechtsklage gegen Temelin.
Beide sind nun erfüllt. Die Aufarbeitung der offenen Sicherheitsmängel gemäß Melker Vertrag
- wie die fehlende Qualifikation der Ventile oder die 28,8 m Bühne - sind völlig offen, wie der vorliegende
Expertenbericht über die Begehung Temelins offiziell bestätigt. Und auch der Kollaudierungsbescheid zu
Temelin ist inzwischen übersetzt. "Es ist Zeit zum Handeln, Herr Umweltminister Pröll", so
Schalle abschließend. |
|
zurück |
|
|