Modell für Visa-Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union"
Chisinau (bmeia) - Außenministerin Ursula Plassnik traf anlässlich ihres Aufenthaltes
in Moldau am 25.04. mit Präsidenten Vladimir Voronin, Premierminister Vasile Tarlev, Außenminister Andrei
Stratan und dem moldauischen Parlamentspräsidenten Marian Lupu zu Arbeitsgesprächen zusammen. Im Zentrum
der Gespräche standen die bilateralen Beziehungen, die Frage der Lösung des Transnistrien-Konflikts und
die Annäherung Moldaus an die EU.
"Ich glaube an die europäische Idee und an ein Europa der konkreten und praktischen Resultate. Die heute
eröffnete gemeinsame Visaantragstelle in Chisinau ist ein solches konkretes Resultat und ein sichtbares Zeichen
für die erfolgreiche Zusammenarbeit kleinerer und mittlerer Mitgliedstaaten. Gemeinsam leisten wir einen Beitrag
zu mehr Sicherheit und Offenheit. Dieses Pilotprojekt ist auch von großer Bedeutung für die Wirtschaftstreibenden
- wir hoffen auf eine positive Entwicklung der Investitionen und des Handels", so Außenministerin Plassnik.
"Österreich war und ist ein verlässlicher Freund und Partner Moldaus. Wir glauben an seinen europäischen
Reformweg. Dieser Weg ist lang und hart, aber er lohnt sich. Wir werden Moldau auch weiterhin politisch, wirtschaftlich
und mit sozialem Engagement auf dem Weg in die europäischen Familie unterstützen", betonte Plassnik.
Zur Frage der Lösung des Transnistrien-Konflikts meinte die Außenministerin: "Dieser Konflikt ist
schon viel zu lange ungeregelt. Wir vertrauen darauf, dass die von der Regierung angestrebte Lösung die Funktionalität
Moldaus sicherstellt und mit der Annäherung Moldaus an die EU vereinbar ist. Seitens der EU erwarten wir auch,
dass wir über Verhandlungen und Lösungsvorschläge laufend informiert werden", so Plassnik. |
Modell für Visa-Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union"
"Mit dem heutigen Tag haben wir einen weiteren Schritt gesetzt, um unsere Vertretung im Ausland kosteneffizient
auszubauen und zugleich eine sichere und effektive Bearbeitung und Kontrolle der Visaanträge zu gewährleisten",
erklärte Außenministerin Ursula Plassnik anlässlich der offiziellen Eröffnung einer gemeinsamen
Visaantragsstelle in Chisinau. Zusammen mit dem Präsident der Republik Moldau, Vladimir Voronin, der ungarischen
Außenministerin Kinga Göncz, dem EU-Kommissar Franco Frattini, dem slowenischen Innenminister Dragutin
Mate und dem lettischen Parlamentspräsidenten Indulis Emsis wurde am 25.04. der Startschuss für diese
neue Form der Kooperation gegeben.
Moldauischen Staatsangehörigen wird damit laut Plassnik die Möglichkeit geboten, ihre Visaanträge
in ihrem Heimatland zu stellen, die dann an die Österreichische Botschaft in Bukarest zur Entscheidung weitergeleitet
werden."Die österreichischen Stellen können sich daher noch intensiver auf die inhaltliche Prüfung
der Visa-Anträge konzentrieren. Das Antragsverfahren für die Visawerber wird so einfacher und für
Österreich noch sicherer - ein weiterer konkreter Schritt zu mehr Effizienz und Sicherheit in unserem Visa-System",
so die Außenministerin, die ergänzte, dass ab dem Zeitpunkt, ab dem Ungarn Schengen-Mitglied ist, Ungarn
die vollwertige Vertretung Österreichs bei der Visaabwicklung übernehmen kann.
"Mit diesem gemeinsamen Pilotprojekt setzen wir ein sichtbares Zeichen für eine funktionierende Zusammenarbeit
auf europäischer Ebene. Die beteiligten Staaten nehmen damit eine Vorreiterrolle in ganz Europa ein und ich
hoffe, dass die gemeinsame Visaantragsstelle in Chisinau zum Modell für die zukünftige Visa-Zusammenarbeit
innerhalb der Europäischen Union wird", so Plassnik abschließend.
Außenministerin Plassnik nützte ihren Aufenthalt auch für hochrangige politische Gespräche
mit dem moldauischen Präsidenten Vladimir Voronin, ihrem moldauischen Amtskollegen Andrei Stratan, dem moldauischen
Premierminister, Vasile Tarlev und dem moldauischen Parlamentspräsidenten Marian Lupu. Im Zentrum der Gespräche
standen bilaterale Themen, der europäische Reformkurs Moldaus und die Frage der Lösung des Transnistrien-Konflikts.
"Österreich hat ein großes Interesse am Ausbau der bilateralen Beziehungen. So werden wir ab Sommer
dieses Jahres eine österreichische Botschaft in Chisinau auf Geschäftsträger-Ebene eröffnen.
Darüber hinaus werden wir ein bilaterales Abkommen über Entwicklungszusammenarbeit unterzeichnen. Schwerpunkte
dieses Abkommens sind Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen,
insbesondere durch Verbesserung in der Berufsbildung. Unser Ziel ist es, die wirtschaftliche Entwicklung Moldaus
zu unterstützen um den Menschen Zukunftsmöglichkeiten in ihrem eigenen Land zu geben", so Plassnik.
Als Beispiele für konkrete Projekte der Entwicklungszusammenarbeit nannte die Außenministerin unter
anderem die Verbesserung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie die Förderung von Landwirtschaftsschulen.
"Mit dem EU-Beitritt Rumäniens ist Moldau zu einem direkten Nachbar der EU geworden. Dieser Entwicklung
trägt die EU durch ein gesteigertes Engagement Rechnung: "So besteht seit 2005 eine Vertretung der Europäischen
Kommission in Chisinau und eine erfolgreiche EU-Grenzmission an der moldauisch-ukrainischen Grenze zur Unterstützung
der lokalen Grenzbehörden", so Plassnik.
In Bezug auf den im Februar 2005 im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik beschlossenen Aktionsplan
meinte Außenministerin Plassnik: "Die EU wird Moldau weiterhin bei der Implementierung des Aktionsplanes
der Europäischen Nachbarschaftspolitik bestmöglich unterstützen. Wir ermutigen Moldau seine Reformbemühungen
fortzusetzen. Dabei kommt der Stärkung der Rechtsstaatlichkeit besondere Bedeutung zu, sowohl für die
Bürger in Moldau als auch für Investoren aus der EU", so Plassnik.
Zum Abschluss ihres Aufenthaltes besuchte Außenministerin Plassnik das Projekt des österreichischen
Paters Georg Sporschill "Stadt der Kinder". Das Kinderdorf wird im Mai eröffnet und 300 Kindern
Aufnahme bieten. Der Bau des Dorfes wurde vom österreichischen Außenministerium finanziell unterstützt.
|