Dachgleiche bei neuem Bombardier-Werk  

erstellt am
26. 04. 07

WWFF übergibt neues Werk im Herbst; neuer Standort sichert 500 Arbeitsplätze
Wien (rk) - Nach knapp achtmonatiger Bauzeit konnte beim Neubau des Wiener Bombardier-Werks in Wien-Donaustadt am Donnerstag die Dachgleiche gefeiert werden. Ende Oktober wird der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF), als Hauptpartner von Bombardier bei der Realisierung dieses Projekts, den neuen Produktions- und Bürostandort schlüsselfertig übergeben. Rund 500 Beschäftigte aus Produktion und Verwaltung werden dann im modernsten Werk Europas zur Produktion von Straßen- und Stadtbahnen arbeiten. "Ich möchte allen Beteiligten meinen Dank dafür aussprechen, dass dieses beeindruckende Bauvorhaben so plangemäß vonstatten geht. Gemeinsam mit dem WWFF, Bombardier und einem privaten Partner haben wir ein umfangreiches Paket geschnürt, um dieses für Wien so wichtige Projekt zu realisieren und den Standort abzusichern. Damit bleiben rund 500 Arbeitsplätze in Wien erhalten und Bombardier profitiert langfristig von diesem top-modernen, wirtschaftlich effizienten, leistungsfähigen und wettbewerbsfähigen neuen Werk", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner anlässlich der Gleichenfeier am 26.04.. Der WWFF machte dieses Vorhaben mit einem umfassenden Komplettservice seiner Dienstleistungen möglich.

Seit der Grundsteinlegung am 31. August 2006 liefen alle Bautätigkeiten auf der Großbaustelle reibungslos, sodass das neue Werk zum vereinbarten Zeitpunkt am 31. Oktober an das Unternehmen übergeben werden kann. Danach beginnt Bombardier mit der schrittweisen Produktionsverlagerung und Übersiedlung vom derzeitigen Werk in der Donaufelder Straße an den neuen Standort, ohne dass dabei die Produktion still steht. Spätestens ab Ende Februar 2008 wird die Gesamtanlage nach einer anfänglichen Testphase den vollständigen Betrieb aufnehmen. Begünstigt wurde der schnelle Baufortschritt auch durch die guten Witterungsbedingungen während des Winters.

In manchen Bereichen, etwa im Bürogebäude, ist man schon zu den Innenarbeiten (Elektroinstallationen, Böden,…) übergegangen. Als nächster Schritt werden die neuen Produktionseinrichtungen installiert. Dazu zählen neue Gleiskörper ebenso wie der Einbau von Lackierboxen und Schiebebühnen.

WWFF realisiert Bombardier-Standort mit umfangreichem Komplettservice
30 Millionen Euro beträgt das Gesamtinvestitionsvolumen für den Neubau des Bombardier-Werks, das auf einem 37.500 Quadratmeter großen Grundstück des WWFF entsteht. Insgesamt 20.000 Quadratmeter Produktions-, Büro- und Lagerflächen werden hier realisiert.

Der kanadische Weltmarktführer im Bereich Schienenverkehrstechnik wird am neuen Standort in der Hermann- Gebauer-Straße Straßen- und Stadtbahnen herstellen, die europaweit im Einsatz sind. Schon jetzt sind Bombardier-Fahrzeuge in Wien, aber auch in zahlreichen anderen Städten wie London, Stockholm oder Istanbul, unterwegs. Auch die Niederflurgarnituren für die Wiener U6 und die Badner Bahn stammen aus dem Wiener Bombardier- Werk.

Für den Neubau des Werks verantwortlich ist eine vom WWFF gemeinsam mit dem privaten Partner Immo Result Property Development GmbH gegründete Errichtungsgesellschaft. "Wir konnten Bombardier ein umfassendes Gesamtpaket von Dienstleistungen anbieten: vom Gründstück, über die Projektentwicklung bis hin zur Fremdfinanzierung. Das Unternehmen kann sich so weiter auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und ist nicht mit den Planungen für den neuen Standort belastet", beschreibt Geschäftsführer DI Dr. Bernd Rießland das Engagement seitens des WWFF.

Realisiert wird das neue Bombardier-Werk nach den Plänen des als Generalplaner agierenden Ingenieurbüros Vasko+Partner. Für den Bau ist die Firma Swietelsky Baugesellschaft mbh als Generalunternehmer verantwortlich.

70 Fahrzeuge pro Jahr aus dem Wiener Werk
Das neue Werk wird das modernste seiner Art in Europa sein und ist auf die Fertigung und Montage aller Arten von Bombardier- Straßen- und Stadtbahnen ausgerichtet. Rund 70 Fahrzeuge sollen hier in Zukunft pro Jahr gefertigt werden. Wie am bisherigen Standort werden im neuen Werk Dach- und Kabinenmodule montiert, Seitenwände gefertigt und das Fahrzeug im Rohzustand vernietet und ausgebaut. Auch ein Test- und Bahnverladegleis für die gefertigten Fahrzeuge gehört zum neuen Werk.

"Das neue, nach modernsten Vorgaben an einen Industriebetrieb dieser Art gestaltete Wiener Werk wird gemeinsam mit unserem Schwesternwerk im deutschen Bautzen die besten Voraussetzungen für eine markt- und wettbewerbsgerechte Produktion bieten und den Erfolg des Bombardier Straßen- und Stadtbahngeschäfts weiterhin sichern", kommentiert Germar Wacker, Head of Operations Light Rail Vehicles, Bombardier Transportation.

Der Wiener Standort ist Teil des weltweit agierenden kanadischen Bombardier-Konzerns und vereint alle Schlüsselfunktionen für den Geschäftsbereich Straßen- und Stadtbahnen. Weiters sind in Wien Bereiche für Antriebs- und Steuerungstechnik sowie Serviceleistungen angesiedelt.

Bombardier seit 1970 in Wien
Die Errichtung des neuen Standorts ist ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Wien, an dem Bombardier seit 1970 tätig ist. Notwendig machten den Neubau die veralteten und nicht mehr zeitgemäßen Werksstrukturen am 130 Jahre alten Standort, den früheren Lohner-Werken in Floridsdorf, sowie fehlende Modernisierungs- und Erweiterungsmöglichkeiten, die im Widerspruch zu den hohen Anforderungen eines internationalen Industrie- und Produktionsbetriebes standen.

Nach dem Umzug sollen am bisherigen Werksgelände attraktive Wohnhäuser mit Schule, Kindergarten, Geschäften und Parkanlagen für die Bevölkerung entstehen.
 
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