Erde unter Beobachtung  

erstellt am
26. 04. 07

Studierende der Uni Graz installierten online-Plattform zur Umweltfernerkundung
Graz (universität) - Rodungen, die Ausbreitung von Schadstoffen in der Atmosphäre, wachsende Städte und Versteppungen haben zum Teil gravierende Folgen für unser Ökosystem. Mit Hilfe verschiedener Methoden der Fernerkundung lassen sich diese und andere Umweltveränderungen großflächig über einen bestimmten Zeitraum hinweg genau beobachten. Studierende der Umweltsystemwissenschaften (USW) an der Karl-Franzens-Universität Graz haben nun eine online Info-Plattform zur Fernerkundung eingerichtet. Sie bietet interessierten Personen und Organisationen grundlegende Informationen über verschiedene Systeme und Verfahren, Anwendungsgebiete, Datenanbieter und Kosten sowie eine Einstiegshilfe für den Start eines eigenen Fernerkundungsprojekts. Zielgruppe sind in erster Linie NutzerInnen, die noch keine Erfahrung auf diesem Gebiet und nur ein knappes Budget zur Verfügung haben.

Die Internet-Plattform „ITUF – Informationstransfer für Umweltfernerkundung“ entstand im Rahmen eines interdisziplinären Praktikums. USW-Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen befassten sich mit der Frage, wie sich anhand von Fernerkundungsdaten Informationen über Umweltveränderungen sammeln, interpretieren, verwerten und wenn nötig als Beweismittel einsetzen lassen.

Im Praxisteil der Lehrveranstaltung setzten die Studierenden ihr Wissen gleich um und unterstützten die Organisation Global 2000 in einem Projekt gegen die weitere Zerstörung des Regenwaldes auf Borneo. Die Wälder der Insel sind Lebensraum für über 15.000 Pflanzen- und rund 640 Tierarten, von denen einige nur dort heimisch sind. Durch großteils unkontrollierte Abholzung gingen die Urwaldgebiete in den letzten zwei Jahrzehnten massiv zurück. Nun sind eine weitere Hackschnitzel- und eine Zellstofffabrik geplant, unter Beteiligung österreichischer Firmen. Global 2000 will anhand von Fernerkundungsdaten die drohende Gefahr aufzeigen.

Bei der Fernerkundung werden über Sensoren an Satelliten oder Flugzeugen Druck- und Schwerefelder, elektrostatische und elektromagnetische Felder an der Erdoberfläche und in der Atmosphäre gemessen. Veränderungen der Felder zeigen Zusammenhänge auf, etwa mit klimatischen Veränderungen oder Eingriffen des Menschen in die Natur.

Interessierte erhalten kostenlos Zugang zur Plattform „ITUF – Informationstransfer für Umweltfernerkundung“. Kontakt: Michael Nemecek, Tel. ++43 / (0)699 / 120 94 900, michael.nemecek@edu.uni-graz.at.
 
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