Ältere Arbeitnehmer/innen unverzichtbares Potenzial für Arbeitsstandort Österreich  

erstellt am
25. 04. 07

Staatssekretärin Christine Marek bei Konferenz "Productive Ageing - Neue Wege für die Arbeitswelt der Zukunft"
Wien (bmwa/sts) - Als "wesentliche Herausforderung für die Politik im Bereich Arbeit" bezeichnete Staatssekretärin Christine Marek den demografischen Alterungsprozess im Rahmen der Konferenz in der Wirtschaftskammer Österreich zum Thema „Productive Ageing – Neue Wege für die Arbeitswelt der Zukunft" am 23.04.. Dieser Herausforderung gelte es rechtzeitig entgegen zu treten. "Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, den Verbleib älterer Arbeitnehmer/innen in Beschäftigung zu gewährleisten und weiter auszubauen", so Marek.

Die österreichische Bundesregierung habe dazu in den letzten Jahren bereits entsprechende Maßnahmen gesetzt: Neben der Pensionsreform und -harmonisierung seien die Lohnnebenkostensenkung für ältere Arbeitnehmer/innen sowie die Forcierung der aktiven Arbeitsmarktpolitik wesentliche Maßnahmen gewesen. Darüber hinaus habe die Einführung des Altersübergangsgeldes ein "Fallen" in die Notstandshilfe verhindert. Auch das Bonus/Malus-System wie die Eingliederungsbeihilfe "Come back" tragen dazu bei, Arbeitsverhältnisse älterer Arbeitnehmer/innen zu fördern.

Die Entwicklung im Bereich der Arbeitslosenzahlen zeige auch, dass die Maßnahmen greifen: Mit Ende März 2007 lag die Zahl der Arbeitssuchenden bei den über 49-Jährigen bei 46.843 und ist im Vergleich zum März 2006 um -5.266 bzw. -10,1 Prozent gesunken. Auch im derzeitigen Regierungsprogramm seien ambitionierte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für ältere Arbeitnehmer/innen vorgesehen, so Marek. Die Staatssekretärin nannte dabei den kundenfreundlicheren Einsatz der Eingliederungsbeihilfe, die Neuordnung der Altersteilzeit-Regelung, und auch die Systematisierung von Beratungs-, Betreuungs- und Eingliederungsangebote für gesundheitlich gefährdete oder beeinträchtigte Arbeitnehmer/innen.

Allerdings gehe es auch um das "Umdenken in den Köpfen", so Marek. Zunächst müssen die Verantwortungsträger in den Betrieben von einer Änderung ihres Blickwinkels überzeugt werden: Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels werden sich die Unternehmen verstärkt darauf einzustellen haben, in die laufende Qualifizierung ihrer Mitarbeiter/innen zu investieren und gerade das Potenzial der älteren Arbeitnehmer/innen zu nutzen. "Der Nutzen muss optimiert werden, insbesondere durch eine altersgerechte Arbeitsorganisation im Sinne des 'Productive Ageing'", so Marek.

Gleichzeitig sei aber auch ein Umdenken in den Köpfen der Arbeitnehmer/innen erforderlich: Auf Grund der geänderten Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten werde man sich von der stark ausgeprägten, allzu frühzeitigen persönlichen Ausrichtung auf die Pension verabschieden müssen. Außerdem müssen das Interesse und die Beteiligung an Weiterbildung bis zum Ende des Erwerbsprozesses erhalten bleiben. Schließlich habe Österreich auch eine internationale Vorgabe, dass bis 2010 50 Prozent aller über 50-Jährigen am Erwerbsleben teilnehmen.

Außerdem trage eine erhöhte Einbeziehung von älteren Arbeitnehmer/innen wesentlich dazu bei, dass die europäischen Gesellschaftsmodelle gesichert und weiter entwickelt werden können. Zur Zielerreichung und damit auch zur Absicherung des Standortes Österreich sei über die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik hinaus aber auch die Bildungs- und Sozialpolitik gefordert, an der Weiterentwicklung des Maßnahmenmixes zu arbeiten, so Marek abschließend
 
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