Norweger fahren mit österreichischer Metro  

erstellt am
25. 04. 07

Überdurchschnittliche Exportzuwachsraten nach Norwegen – Exporteure profitieren von boomender norwegischer Wirtschaft, v.a. im Öl- und Erdgassektor
Wien (pwk/awo) - „Norwegen ist für die österreichische Wirtschaft ein kleiner aber wichtiger Markt“, berichtet Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) von der gerade zu Ende gegangenen Wirtschaftsmission im Rahmen des offiziellen Staatsbesuches von Bundespräsident Heinz Fischer.

Die österreichischen Exporte nach Norwegen legen stetig zu – und zwar überdurchschnittlich (2005 um 15%, 2006 um 24,5%). Die Austro-Exporteure profitieren dabei von der florierenden norwegischen Wirtschaft – insbesondere vom Erdöl- und Erdgasboom. Koren: „Die exorbitanten Einkünfte aus der Erdöl- und Erdgasproduktion werden aller Voraussicht nach auch in Zukunft nicht abreißen, somit kann von steigenden verfügbaren Einkommen der privaten und öffentlichen Haushalte ausgegangen werden und das beflügelt wiederum die norwegischen Importe.“ Besonders interessant ist der norwegische Markt für österreichische Unternehmen der Branchen Umwelttechnik und alternative Energien, da in diesen Bereichen großer Nachholbedarf gegeben ist, sowie der Bereich Verkehrs- und Transporttechnik, weil hier etliche Investitionsvorhaben bevorstehen. Unter anderem wurde und wird die Osloer Untergrundbahn ausgebaut und österreichische Unternehmen profitieren schon jetzt davon.

Den bislang größten einzelnen Auftrag hat die Firma Siemens Transportation Systems auf sich verbuchen können. Das Wiener Siemens-Werk liefert die neuen U-Bahn-Züge für die norwegische Hauptstadt. Im Rahmen des Staatsbesuchs hat Bundespräsident Fischer in Anwesenheit des norwegischen Königspaares bei einer symbolischen Übergabezeremonie mit den Osloer Verkehrsbetrieben einen neuen U-Bahnzug auf den Namen „Wien“ getauft. Der Auftrag an das österreichische Siemens-Werk belief sich auf 330 Mio. Euro bzw. 63 dreiteilige U-Bahn-Garnituren. Bis Ende 2010 werden fast alle derzeitig im Einsatz befindlichen Waggons durch Metrogarnituren „Made in Austria“ ersetzt sein. Zu den Besonderheiten der auf die neue U-Bahn Wien aufbauenden Fahrzeuge zählt die volle Motorisierung, d. h. alle Achsen sind angetrieben. Das optische Erscheinungsbild der Garnituren stammt von Porsche Design aus Zell am See.

Im Zuge der Wirtschaftsmission hat die österreichische Handelsdelegierte Heidi Höbart die Firma Hereschwerke Automation Group im Zuge ihres Schwerpunktprogramms Automatisierung „autoSkan“ auf ein Projekt aufmerksam machen und das Unternehmen konnte nun seinen ersten Auftrag in Skandinavien platzieren. Die Firma liefert an die isländische Tochterfirma der norwegischen Firma Elkem eine Turn-key Ferrosiliciumanlage. Der Spezialist in Industrie-, Umwelt, Netz- und Tunnelautomatisation sowie Elektrotechnik und Schaltanlagenbau hat als seinen Partner auch die Firma FMW Förderanlagenbau GmbH & Co. KG ins Boot geholt. Koren: „Im Automatisierungsbereich ergeben sich am norwegischen Markt generell gute Chancen für österreichische Unternehmen.“
 
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