Jugendschutz – Kampf gegen "Koma-Trinken"  

erstellt am
07. 05. 07

Kalina: Kdolsky muss endlich aktiv werden
Wien (sk) - "Beinahe täglich gibt es alarmierende Fälle von jugendlichen Alkohol-Opfern. Die SPÖ hat Ministerin Kdolsky mehrmals Unterstützung angeboten und eine Reihe von Maßnahmen gegen "Komatrinken" vorgeschlagen. Es ist an der Zeit, dass Kdolsky endlich aktiv wird und ihren Ankündigungen auch Taten folgen lässt", forderte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina am 06.05. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen schützen. Dazu ist es notwendig, den Verkauf von Alkopops und anderen hochprozentigen Getränken an Jugendliche zu verbieten und scharf gegen Veranstalter vorzugehen, die nur auf das schnelle Geschäft mit den Jugendlichen aus sind. Es reicht nicht, 'pausenfüllende Ankündigungen' zu betreiben, dazu ist das Thema zu ernst", so Kalina.

Seit langem fordert die SPÖ ein einheitliches Jugendschutzgesetz, denn es könne nicht sein, dass ein paar Kilometer weiter andere Regeln gelten. Vor allem bei der Abgabe von Hochprozentigem und den bei Jugendlichen beliebten Alkopops, Mixgetränke aus Schnaps und Limonade, muss schärfer vorgegangen werden. "Alkopops sind eine Einstiegsdroge und gehören für Jugendliche verboten", fordert Kalina. Zum Schutz der Kinder und Jugendlichen gehöre auch die Werbung für "Saufparties" verboten und generell muss es eine wirksamere Handhabe gegen Veranstalter geben, die nichts anderes im Sinn haben, als mit unseren Kindern "gute Geschäfte zu machen". "Frau Ministerin werden sie endlich aktiv und leiten sie die notwendigen Schritte ein, unsere Unterstützung haben sie", so Kalina abschließend.

 

 Fuhrmann: Aufwachen, Herr Kalina - Jugendschutz hat Vorrang
Wien (övp-pk) - "Josef Kalina hat in den letzten Tagen offenbar geschlafen", so JVP-Bundesobfrau Silvia Fuhrmann zu SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalinas Angriffe in Richtung Bundesministerin Kdolsky. "Seine heutigen Aussagen belegen, dass er nicht mitbekommen hat, was in den letzten Tagen innenpolitisch Thema war. Ansonsten hätte er mitbekommen, dass Familien- und Jugendministerin Kdolsky erst letzte Woche umfangreiche Maßnahem im Kampf gegen das "Koma-Trinken" gesetzt hat", betont Fuhrmann weiter.

Zum Schutz unserer Jugend hat Andrea Kdolsky zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Zum einen versucht die Ministerin eine Harmonisierung des Jugendschutzgesetzt zu erreichen. Dabei geht es darum, welche Getränke Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren kaufen dürfen. Darunter besteht ohnehin Alkoholverbot. Die einheitlichen Regeln sollen ab 2008 gelten. Dabei sollen die Bestimmungen in punkto Alter und Art des Alkohols, der an Jugendliche abgegeben werden darf, angeglichen werden. "Es geht nicht darum Jugendliche zu bestrafen, sondern um den Schutz Minderjähriger und um eine Diskussion darüber wie zu führen, inwiefern Erziehungsberechtigte und Gastronomen ihren Aufsichtspflichten vernachlässigen, zu der sie gesetzlich verpflichtet sind", so Fuhrmann.

Weitere Aktionen für mehr Sensibilisierung und zum Schutz Jugendlicher vor Rauchen und Alkoholkonsum sind für Sommer geplant. Andrea Kdolsky will für Jugendliche alkohol- und rauchfreie Clubbings veranstalten. Zudem möchte sie eine Art Hotline für betroffene Eltern einrichten. Das Gesundheitsministerium wird auch eine Studie beim österreichischen Institut für Familienforschung in Auftrag geben, damit man erkenne, warum die Jugendlichen bereits in jungen Jahren bis zur Bewusstlosigkeit trinken.

 

 Grosz: Kdolsky beim Jugendschutz völlig planlos
Wien (bzö) - Als "völlig planlos" bezeichnete BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz im Rahmen einer Pressekonferenz in Graz die Ankündigungen von ÖVP-Gesundheitsministerin Kdolsky zum Thema Jugendschutz. "Drei unterschiedliche Personalausweise für Jugendliche einzuführen, ist an Umständlichkeit nicht zu überbieten. Damit hat jeder Jugendliche bis zu 168 Euro zu berappen. Wenn Kdolsky eine "Erwachsenwerdensteuer" einführen will soll sie es ehrlich sagen, aber sich nicht hinter dem Deckmantel des Jugendschutzes verstecken", kritisierte Grosz.

Der BZÖ-Generalsekretär schlug in diesem Zusammenhang einen einheitlichen Jugendpersonalausweis mit Chip vor, der gleichzeitig als Lehrlings- beziehungsweise Schülerausweis verwendet werden könne. Der Vorteil dabei: Freifahrten, Jugendermäßigungen, Jugendtaxis, Kulturangebot, Überprüfung des Alters in der Gastronomie. "Damit schaffen wir ein kostengünstiges, einheitliches und einfaches System."

Scheinheilig sind für Grosz die Aussagen Kdolskys bezüglich der Umsetzung eines bundeseinheitlichen Jugendschutzgesetzes. "Das BZÖ hat seit Jahren mehrere Initiativen für einen bundeseinheitlichen Jugendschutz gesetzt. Die schwarzen und roten Landesfürsten haben sich jedoch mit Händen und Füßen dagegen gewehrt. Ein sofortiges bundeseinheitliches Jugendschutzgesetz ist daher ein Gebot der Stunde. Es ist nicht einzusehen, dass es nach wie vor neun unterschiedliche Jugendschutzgesetze gibt. SPÖ und ÖVP sollen einmal erklären, worin der Unterschied eines Jugendlichen aus Salzburg, Wien, Graz oder Kärnten liegt."

Grosz forderte eine Aufklärungskampagne und einen runden Tisch zum immer mehr ausufernden Problem des "Komatrinkens" sowie eine Steuererleichterung für alkoholfreie Getränke. Da Kdolsky offenbar keinen blassen Schimmer von der Materie hat, wäre es notwendig, einen "Runden Tisch" zu diesem Thema unter Einbeziehung von Experten, Medizinern, Jugendorganisationen, der Exekutive, Elternvertretern und Vertretern der Parteien einzuberufen", so Grosz abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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