Leitl: EZB darf brummenden Konjunkturmotor nicht bremsen!  

erstellt am
07. 05. 07

Die Preisstabilität in Europas ist laut den Werten der neuesten EU-Wirtschaftsprognose gesichert.
Wien (pwk) - „Die positiven Wachstumstrends in Europa müssen unterstützt werden. Konjunkturhemmende Maßnahmen müssen vermieden und durch vertrauensbildende ersetzt werden“, erklärte Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, anlässlich der neuesten Konjunkturprognose der EU-Kommission. Solide Investitionen und steigender Privatkonsum lassen den europäischen Wachstumsmotor brummen: Die EU-Kommission hat die Wachstumsraten in ihrer heute Montag veröffentlichten Prognose erneut nach oben revidiert.

Für 2007 rechnet die Brüsseler Behörde mit einem Wachstum von 2,9 Prozent in der EU und 2,6 Prozent in den 13 Staaten der Eurozone. Österreich liegt mit einer prognostizierten Wachstumsrate von 2,9 Prozent über dem Durchschnitt der Eurozone. Leitl appelliert an die Europäische Zentralbank, die gute Konjunktur in ihrer Politik stärker zu berücksichtigen: „Für die Eurozone prophezeit Brüssel eine Inflationsrate von 1,9 Prozent, für die gesamte EU von 2,2 Prozent. Die Preisstabilität in der Europäischen Union ist damit gesichert“, betonte der WKÖ-Präsident.

Leitl warnt davor, alle Augen auf die Preisstabilität zu richten und dabei die anderen Ziele zu vernachlässigen: „Eine neuerliche Leitzinserhöhung würde Europas Unternehmen und Arbeitsmarkt ungebührlich belasten.“ Es wird erwartet, dass der EZB-Rat in Frankfurt den europäischen Leitzinssatz im Juni auf vier Prozent anhebt.

Als positiv für Europas Wirtschaft begrüßt Leitl die Wahl Nicolas Sarkozys zum neuen französischen Staatspräsidenten und dessen Erklärung, mit seiner Wahl „meldet sich Frankreich in Europa zurück“. „Ich gratuliere dem künftigen Präsidenten zu seinem Wahlsieg. Frankreich und Deutschland waren immer die Motoren Europas. Wenn Sarkozy die von ihm angekündigten Reformen rasch durchsetzt, wird dies der französischen und damit auch der europäischen Wirtschaft einen weiteren Anschub geben“, so der Präsident der WKÖ und des Europäischen Wirtschaftsbundes abschließend.
 
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