Bozen (lpa) - Die Benachteilung der Berggebiete mit ihrer klein strukturierten
Landwirtschaft bei der EU-Agrarform stand im Zentrum einer Aussprache, die Landeshauptmann Luis Durnwalder und
Landwirtschaftslandesrat Hans Berger am 03.05. mit dem Landwirtschaftsminister von Bayern, Josef Miller, geführt
haben. Die Politiker einigten sich darauf, eine Kommission einzusetzen, die Alternativen für die Zeit nach
2013 ausarbeiten soll.
Im Zuge der EU-Agrarreform werden bis 2013 die produktionsgebundenen Direktzahlungen, wie etwa die Schlacht- oder
die Milchprämien, schrittweise von der Produktion „entkoppelt“, so dass in der EU künftig nur noch betriebsbezogene,
von der Produktion unabhängige Direktförderungen gezahlt werden. Südtirol und Bayern befürchten,
aufgrund ihrer kleinen bäuerlichen Strukturen im Berggebiet von der Reform benachteiligt zu werden. Deshalb
diskutierten Landeshauptmann Luis Durnwalder, Landwirtschaftslandesrat Hans Berger sowie der bayerische Minister
für Landwirtschaft, Josef Miller, bei ihrem Treffen heute darüber, mit welchen Maßnahmen die EU-Agrarreform
für die beiden Länder abgemildert werden könnte.
„Wir treten dafür ein, dass bei der künftigen Landwirtschafts- bzw. Förderungspolitik der EU nach
wie vor zwischen Groß- und Kleinbetrieben unterschieden wird. Nach 2013 werden die großflächigen
Betriebe bevorzugt. Dadurch entsteht der Südtiroler Landwirtschaft ein enormer Nachteil. Ähnliches gilt
für Bayern“, so Landeshauptmann Durnwalder. Südtirol und Bayern werden sich laut Landesrat Berger dafür
einsetzen, dass auch nach der Reform eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbetrieben beibehalten werde.
„Um konkrete Schritte setzen zu können, haben wir vereinbart, eine technische Kommission bestehend aus Südtirolern,
Österreichern und Bayern einzusetzen, die Alternativen für die zeit nach 2013 erarbeiten soll“, erklärt
Durnwalder. |