Bayern und Südtirol suchen gemeinsam Lösungen  

erstellt am
04. 05. 07

Bozen (lpa) - Die Benachteilung der Berggebiete mit ihrer klein strukturierten Landwirtschaft bei der EU-Agrarform stand im Zentrum einer Aussprache, die Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landwirtschaftslandesrat Hans Berger am 03.05. mit dem Landwirtschaftsminister von Bayern, Josef Miller, geführt haben. Die Politiker einigten sich darauf, eine Kommission einzusetzen, die Alternativen für die Zeit nach 2013 ausarbeiten soll.

Im Zuge der EU-Agrarreform werden bis 2013 die produktionsgebundenen Direktzahlungen, wie etwa die Schlacht- oder die Milchprämien, schrittweise von der Produktion „entkoppelt“, so dass in der EU künftig nur noch betriebsbezogene, von der Produktion unabhängige Direktförderungen gezahlt werden. Südtirol und Bayern befürchten, aufgrund ihrer kleinen bäuerlichen Strukturen im Berggebiet von der Reform benachteiligt zu werden. Deshalb diskutierten Landeshauptmann Luis Durnwalder, Landwirtschaftslandesrat Hans Berger sowie der bayerische Minister für Landwirtschaft, Josef Miller, bei ihrem Treffen heute darüber, mit welchen Maßnahmen die EU-Agrarreform für die beiden Länder abgemildert werden könnte.

„Wir treten dafür ein, dass bei der künftigen Landwirtschafts- bzw. Förderungspolitik der EU nach wie vor zwischen Groß- und Kleinbetrieben unterschieden wird. Nach 2013 werden die großflächigen Betriebe bevorzugt. Dadurch entsteht der Südtiroler Landwirtschaft ein enormer Nachteil. Ähnliches gilt für Bayern“, so Landeshauptmann Durnwalder. Südtirol und Bayern werden sich laut Landesrat Berger dafür einsetzen, dass auch nach der Reform eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbetrieben beibehalten werde. „Um konkrete Schritte setzen zu können, haben wir vereinbart, eine technische Kommission bestehend aus Südtirolern, Österreichern und Bayern einzusetzen, die Alternativen für die zeit nach 2013 erarbeiten soll“, erklärt Durnwalder.
 
zurück