Durnwalder und Stoiber diskutieren über BBT, Innovation und Arbeitsmarkt  

erstellt am
03. 05. 07

Bozen (lpa) - Die Einbeziehung Bayerns bei der Projektierung und Verwirklichung des Brennerbasistunnels, ein verstärkter Austausch in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation sowie der Ausbau der Zusammenarbeit bei der Integration von Ausländern und auf dem Arbeitsmarkt waren die Hauptthemen bei der Aussprache zwischen Landeshauptmann Luis Durnwalder und einer hochrangigen bayerischen Delegation, angeführt von Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, am 02.05..

Zwei Stunden hat das Treffen zwischen Landeshauptmann Luis Durnwalder und einer hochrangigen bayerischen Delegation, angeführt von Ministerpräsident Edmund Stoiber, heute im Bozner Palais Widmann gedauert. Bei dem Aufeinandertreffen kam eine ganze Reihe von Sachthemen zur Sprache. Laut Landeshauptmann Luis Durnwalder habe das Treffen einmal mehr bestätigt, dass die Kontakte zwischen dem Freistaat Bayern und Südtirol ausgezeichnet seien und die Zusammenarbeit besonders in den Sektoren Landwirtschaft, Tourismus, Handel und Handwerk sehr intensiv sei.

Durnwalder und Stoiber brachten beim heutigen Aufeinandertreffen noch einmal ihren übereinstimmenden Standpunkt zur Notwendigkeit des Brennerbasistunnels zum Ausdruck. Durnwalder: „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass es derzeit keine Alternative zum Ausbau der Schiene zwischen München und Verona, den Brennerbasistunnel mit eingeschlossen, gibt. Der Transitverkehr muss auf lange Sicht zu zwei Dritteln auf die Schiene verlegt werden und soll nur mehr zu einem Drittel über die Straße verlaufen. Nur auf diese Weise ist langfristig ein Schutz des sensiblen Alpenraums möglich. “ Durnwalder hat Stoiber den Stand der Planungsarbeiten sowie den Finanzierungsplan erläutert und dabei auch den Standpunkt des italienischen Infrastrukturministers Antonio Di Pietro dargelegt, den er erst kürzlich zu einer Aussprache im Palais Widmann empfangen hat. Stoiber hat seine volle Zustimmung zum Ausbau der Schiene gegeben und betont, dass die Potenzierung der Strecke München – Verona auch für Bayern sehr wichtig sei: „Die wirtschaftlichen Beziehungen Bayerns zu Italien sind im Ausbau begriffen. Auch im Lichte des von der EU erst vor kurzem eingeforderten Klimaschutzes ist es notwendig und möglich die beiden Staaten Deutschland und Italien von der Notwendigkeit des Brennerbasistunnels als Herzstück der Achse Berlin – Palermo zu überzeugen.“ Durnwalder und Stoiber haben auch über eine mögliche Beteiligung Bayerns an der BBT SE gesprochen.

„Über den finanzielle Aspekt hinaus hätte eine Beteiligung Bayerns vor allem symbolischen Wert für den Bau des Tunnels“, so Durnwalder. Die bayerische Staatsregierung wird eine mögliche Beteiligung an der europäischen BBT-Gesellschaft prüfen. Geprüft werden soll überdies, wie die Eisenbahnen der drei Staaten Italien, Österreich und Deutschland besser untereinander koordiniert werden könnten.

Bei dem Treffen zwischen der Bayerischen Delegation - neben Stoiber waren unter anderem auch Wirtschafts- und Verkehrsminister Erwin Huber, EU-Ministerin Emilia Müller, Landtagspräsident Alois Glück sowie der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion, Joachim Herrmann, mit dabei - und Landeshauptmann Durnwalder kam auch die verstärkte Kooperation im Bereich Innovation und Forschung zur Sprache. Diesbezüglich soll mit Clusternetzwerken Wissenstransfer ermöglicht werden. Auch die Zusammenarbeit in der Lehrlingsausbildung aber auch auf universitärem Niveau soll – unter anderem über die Arge Alp – ausgebaut werden. Durnwalder hat sich zudem über das bayerische Modell der Integration von Ausländern informiert. Nach Angaben der bayerischen Delegation werden derzeit in München etwa 1000 Sprachkurse angeboten, an denen etwa 18.000 Ausländer teilnehmen. Thematisiert wurde außerdem noch die Zusammenarbeit auf dem Arbeitsmarkt, die über das europäisches Netzwerk EURES ausgebaut werden könnte.
 
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