Jeder zweite Kraftfahrer in Österreich ist mit falschem Luftdruck unterwegs  

erstellt am
03. 05. 07

Falscher Reifendruck frisst weltweit jährlich 8 Milliarden Liter Kraftstoff zusätzlich
Wien (öamtc) - "Es müsste zwingend vorgeschrieben sein, dass Fahrzeuge mit einer permanenten Reifendruckkontrolle ausgestattet sind", fordert ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel in Zusammenhang mit einer Untersuchung des ÖAMTC und Michelin. In Österreich sind rund 50 Prozent der Fahrzeuglenker mit falschem Reifendruck unterwegs. Das frisst pro Fahrzeug leicht einen halben Liter Sprit auf 100 Kilometer Fahrstrecke. Bei einem Durchschnittsfahrer (15.000 km) sind das jährlich immerhin 75 Liter. Durch den höheren Kraftstoffverbrauch wird außerdem die jährliche Abgabe von CO2 unnötig um zirka 200 kg je Pkw erhöht.

Vielen Kraftfahrzeuglenkern ist nicht bewusst, dass der richtige Reifendruck mitentscheidend für den Verbrauch ist. Laut einer Untersuchung der FIA-Foundation mit Bridgestone werden so jährlich weltweit 8 Milliarden Liter Sprit vergeudet. Das ist eine Belastung von 18,4 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich. Außerdem werden durch den falschen Luftdruck jährlich 55 Millionen Reifen zerstört. "Nur durch elektronische Kontrollsysteme ist der Fahrzeuglenker ständig über den aktuellen Reifendruck und eine Abweichung vom Idealwert informiert. Das hilft Sprit sparen und man ist auch sicherer unterwegs", sagt Eppel.

Bei einem falschen Reifendruck verlängert sich nämlich der Bremsweg und die Haftung in Kurven sowie bei Aquaplaning ist deutlich schlechter. "Jedes Brems- oder Auslenkmanöver ist lebensgefährlich, weil das Auto einfach ausbrechen kann. Außerdem erhöht sich die Gefahr von plötzlich auftretenden Reifenschäden", weiß der ÖAMTC-Experte. Wer etwa den Luftdruck nicht der Beladung anpasst, schädigt schon im Normalbetrieb den Reifen, der dann leicht überhitzen und sogar platzen kann. Für Beschädigungen an Randsteinen oder Schlaglöchern ist ein so malträtierter Reifen geradezu vorbestimmt. "Als Faustregel gilt daher, den Luftdruck bei jedem Tanken bzw. zumindest einmal pro Monat zu kontrollieren", sagt Eppel.

Weniger Verbrauch, aber Gefahr von längeren Bremswegen bei "Ökoreifen"
Neben dem richtigen Luftdruck ist die Wahl des richtigen Reifens entscheidend für die Verkehrssicherheit. "Reifen mit geringem Rollwiderstand können helfen, den Kraftstoffverbrauch zu senken. Allerdings wird dieser Vorteil von so genannten Ökoreifen mitunter noch mit einem längeren Bremsweg erkauft", macht der Club-Experte aufmerksam. Wenn außerdem nicht die richtigen Reifenbreiten auf den passenden Felgen, sondern schmälere Reifen verwendet werden, kann das beim Bremsen und in Kurven ins Auge gehen. Erlaubt sind nur die im Typenschein eingetragenen Reifen-Felgen-Kombinationen. "Unter dem Deckmantel der Ökologie darf die Sicherheit nicht leiden. Außerdem: Bei falschem Luftdruck geht auch dem besten Ökoreifen der Spritspar-Vorteil verloren", erklärt der ÖAMTC-Reifenexperte abschließend.
 
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