Falscher Reifendruck frisst weltweit jährlich 8 Milliarden Liter
Kraftstoff zusätzlich
Wien (öamtc) - "Es müsste zwingend vorgeschrieben sein, dass Fahrzeuge mit einer permanenten
Reifendruckkontrolle ausgestattet sind", fordert ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel in Zusammenhang
mit einer Untersuchung des ÖAMTC und Michelin. In Österreich sind rund 50 Prozent der Fahrzeuglenker
mit falschem Reifendruck unterwegs. Das frisst pro Fahrzeug leicht einen halben Liter Sprit auf 100 Kilometer Fahrstrecke.
Bei einem Durchschnittsfahrer (15.000 km) sind das jährlich immerhin 75 Liter. Durch den höheren Kraftstoffverbrauch
wird außerdem die jährliche Abgabe von CO2 unnötig um zirka 200 kg je Pkw erhöht.
Vielen Kraftfahrzeuglenkern ist nicht bewusst, dass der richtige Reifendruck mitentscheidend für den Verbrauch
ist. Laut einer Untersuchung der FIA-Foundation mit Bridgestone werden so jährlich weltweit 8 Milliarden Liter
Sprit vergeudet. Das ist eine Belastung von 18,4 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich. Außerdem werden durch
den falschen Luftdruck jährlich 55 Millionen Reifen zerstört. "Nur durch elektronische Kontrollsysteme
ist der Fahrzeuglenker ständig über den aktuellen Reifendruck und eine Abweichung vom Idealwert informiert.
Das hilft Sprit sparen und man ist auch sicherer unterwegs", sagt Eppel.
Bei einem falschen Reifendruck verlängert sich nämlich der Bremsweg und die Haftung in Kurven sowie bei
Aquaplaning ist deutlich schlechter. "Jedes Brems- oder Auslenkmanöver ist lebensgefährlich, weil
das Auto einfach ausbrechen kann. Außerdem erhöht sich die Gefahr von plötzlich auftretenden Reifenschäden",
weiß der ÖAMTC-Experte. Wer etwa den Luftdruck nicht der Beladung anpasst, schädigt schon im Normalbetrieb
den Reifen, der dann leicht überhitzen und sogar platzen kann. Für Beschädigungen an Randsteinen
oder Schlaglöchern ist ein so malträtierter Reifen geradezu vorbestimmt. "Als Faustregel gilt daher,
den Luftdruck bei jedem Tanken bzw. zumindest einmal pro Monat zu kontrollieren", sagt Eppel.
Weniger Verbrauch, aber Gefahr von längeren Bremswegen bei "Ökoreifen"
Neben dem richtigen Luftdruck ist die Wahl des richtigen Reifens entscheidend für die Verkehrssicherheit.
"Reifen mit geringem Rollwiderstand können helfen, den Kraftstoffverbrauch zu senken. Allerdings wird
dieser Vorteil von so genannten Ökoreifen mitunter noch mit einem längeren Bremsweg erkauft", macht
der Club-Experte aufmerksam. Wenn außerdem nicht die richtigen Reifenbreiten auf den passenden Felgen, sondern
schmälere Reifen verwendet werden, kann das beim Bremsen und in Kurven ins Auge gehen. Erlaubt sind nur die
im Typenschein eingetragenen Reifen-Felgen-Kombinationen. "Unter dem Deckmantel der Ökologie darf die
Sicherheit nicht leiden. Außerdem: Bei falschem Luftdruck geht auch dem besten Ökoreifen der Spritspar-Vorteil
verloren", erklärt der ÖAMTC-Reifenexperte abschließend. |