Drittes Christian Doppler Labor an der Universität Salzburg
Salzburg (universität) - Das neue CD-Labor für Embedded Software Systems wurde von Wolfgang
Pree, Professor am Fachbereich Computerwissenschaften, in Zusammenarbeit mit dem Industriepartner AVL List GmbH
initiiert.
„Das dritte Christan Doppler Labor an der Universität Salzburg ist ein weiterer Schritt, Ergebnisse universitärer
Grundlagenforschung in die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung eines international tätigen Industrieunternehmens
einfließen zu lassen“, betonte Rektor Heinrich Schmidinger anlässlich der Eröffnung. Mit AVL List
habe die Universität Salzburg eines der führenden High Tech Unternehmen des österreichisch-steirischen
Automobilclusters gewonnen, so der Rektor.
Leiter des Doppler Labors ist der Informatiker Universitätsprofessor Wolfgang Pree. Ziel seiner Forschungsarbeit
ist, die Konstruktion von Software für technische Systeme wie Motorenprüfstände weiter zu rationalisieren
und damit die Qualität zu verbessern.
Embedded Software Systems (eingebettete Systeme) sind Computer, die in Geräten und Alltagsgegenständen
eingebaut sind. Das Spektrum reicht von Mobiltelefonen über medizinische Geräte bis hin zu Autos, Flugzeugen
und Satelliten. Viele Anwendungen, wie zum Beispiel die Steuerungssysteme von Airbags, sind sicherheitskritisch.
Ein Versagen der Software kann lebensgefährlich sein. „Angetrieben von den Problemen der Industrie, können
wir den Wissensstand vorantreiben“, betont Informatiker Wolfgang Pree. Die Forschungsarbeit, die in den Universitäten
geleistet werden, verbunden mit der Entwicklungsarbeit in den Industrieunternehmen ergebe zu gleichen Teilen den
Erfolg, so Pree.
Das Ziel des CD-Labors Embedded Software Systems ist es, die Industrie bei der Verbesserung der Qualität von
Embedded Software zu unterstützen. Denn die Art und Weise, wie heute Embedded Software entwickelt wird, birgt
viele potenzielle Fallstricke, die oft die Ursache für die als "Elektronikprobleme" bekannten Pannen
sind.
Das neue CD-Labor ist während seiner siebenjährigen Laufzeit mit einem Budget von 2,1 Millionen Euro
ausgestattet. Das Land Salzburg steuert 105.000 Euro bei und der Industriepartner AVL List in Graz finanziert mehr
als 1 Million Euro. AVL erwartet sich von der Kooperation den Ausbau seiner weltweit führenden Position in
der Motoren- und Prüfstandentwicklung.
Der Antrag zur Errichtung des CD-Labors erhielt von drei internationalen Fachgutachter/innen äußerst
positive Beurteilungen. Univ.-Prof. Dr. Franz Rammersdorfer von der Christian Doppler Gesellschaft erwartet, dass
die Forschungsarbeiten sowohl für die beteiligte Firma AVL als auch für die Universität Salzburg
und damit auch für das Land Salzburg sehr fruchtbringend sein werden. Derzeit gibt es österreichweit
44 Doppler-Labors, bis 2010 soll deren Anzahl auf 70 ansteigen.
Wolfgang Pree
Prof. Pree wurde im Alter von 32 Jahren als Professor für Informatik an die Universität Konstanz
berufen. In den insgesamt mehr als 10 Jahren im Ausland war er zudem Assistent an der Universität Zürich,
Assistant Professor an der Washington University, bei der Siemens AG in München und als Gastprofessor an einem
der besten Informatik-Departements der Welt, an der University of California in Berkeley. Dort wurde der Grundstein
für eine erfolgreiche Kooperation im Bereich Embedded Software gelegt. Seit seiner Berufung an die Universität
Salzburg im Jahr 2002 hat Professor Pree nun bereits über 3 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben, die
zu international beachteten Forschungsergebnissen und zur Gründung einer Spin-Off-Firma führten. |