Acht Millionen Euro für Grazer Unis  

erstellt am
02. 05. 07

Wissenschaftsfonds FWF fördert zwei neue Spezialforschungsbereiche
Graz (universität) - Kooperation zahlt sich aus. Mit insgesamt über acht Millionen Euro fördert der Österreichische Wissenschaftsfonds FWF für vier Jahre zwei neue zukunftsweisende Spezialforschungsbereiche (SFB) in Graz. Die kürzlich gestarteten Großprojekte werden als Zentren interdisziplinärer Spitzenforschung WissenschafterInnen der Karl-Franzens-Universität, der Medizinischen Universität und der TU Graz im Bereich der Biowissenschaften und der Mathematischen Optimierung für biomedizinische Anwendungen zusammenführen. Die Bewilligung der interdisziplinären Forschungsvorhaben bestätigt einmal mehr den Erfolg von NAWI Graz, der strategischen Kooperation von Karl-Franzens-Universität und TU Graz im Bereich der Naturwissenschaften, sowie die exzellenten Leistungen in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz.

Die neuen SFB widmen sich der Grundlagenforschung zu gesellschaftlich hoch relevanten Themen. Molekulare Mechanismen als Ursache häufiger Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Atherosklerose untersucht der SFB „Lipotox“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zechner vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität. Im Zentrum des Interesses steht die Lipotoxizität. „Dabei handelt es sich um die gestörte Aufnahme beziehungsweise Produktion von Fettsäuren und Lipiden, die zur Bildung toxischer Substanzen führt. Diese wiederum bewirken eine Fehlfunktion von Zellen und Geweben, bis hin zum möglichen Zelltod“, erklärt SFB-Sprecher Zechner. Die Ergebnisse aus den mit über 5,5 Millionen Euro geförderten Forschungen sollen grundlegende Erkenntnisse für die Entwicklung neuartiger Diagnose- und Behandlungsmethoden liefern.

Grundlagenforschung in der mathematischen Optimierung und deren Anwendung für therapeutische und diagnostische Verfahren in der Medizin sind Ziel des zweiten SFB. Computermodelle von Zellen und Organen, etwa des Herzens, ermöglichen es, neue Operationstechniken oder bildgebende Verfahren vorab am "virtuellen Menschen" zu testen. "Damit diese Modelle die Wirklichkeit optimal abbilden, kommen komplexe mathematische Methoden zum Einsatz und werden mittels moderner numerischer Verfahren realisiert", erklärt der Sprecher des SFB "Mathematische Optimierung und Anwendungen in der Biomedizin", O.Univ.-Prof. Dr. Karl Kunisch vom Institut für Mathematik und Wissenschaftliches Rechnen der Karl-Franzens-Universität Graz. Im neu eingerichteten Spezialforschungsbereich, der über 2, 6 Millionen Euro erhält, haben sich ExpertInnen aus Mathematik, Biomedizinischer Technik und Medizin zusammengeschlossen, um gemeinsam an innovativen Lösungen für diese komplexen Herausforderungen zu arbeiten.
 
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