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Debatte über "Koma-Trinken" Jugendlicher |
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erstellt am
14. 05. 07
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Grossmann
warnt vor Jugendfeindlichkeit
Alkohol-Missbrauch kein reines Jugendthema - Kontrollen der Wirte statt "Sonderkommandos"
gegen Jugendliche
Wien (sk) - In der Diskussion um Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen ortet SPÖ- Jugendsprecherin
Elisabeth Grossmann zunehmend jugendfeindliche Tendenzen. "Alkohol-Missbrauch ist kein ausschließliches
Problem bei Jugendlichen, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Und 'Sonderkommandos', die Jugendliche aufspüren
sollen, sind sicher der falsche Weg", so Grossmann am 14.05. gegenüber den Pressedienst der SPÖ.
Die SPÖ setze v.a. auf stärkere Kontrollen der Wirte, und Gewerbetreibenden und Veranstalter und Aufklärungsarbeit
unter Jugendlichen, verwies Grossmann auf den Aktionsplan der SPÖ gegen "Koma-Trinken".
Maßnahmen und Sanktionen sollten verstärkt darauf abzielen, Wirte, Gewerbetreibende und Veranstaltungsorganisationen
zur Verantwortung zu ziehen, die mit Jugendlichen "gute Geschäfte" machen. Derzeit sei es leider
gängige Praxis, dass diese weitgehend straffrei davonkommen und vorrangig die Jugendlichen selbst bestraft
werden. Anstatt polizeiliche "Sonder-Kommandos" auszuschicken, sollte der Einsatz ziviler Organe geprüft
werden, da diese vorrangig mit sozialen Einrichtungen kooperieren, die mit Jugendlichen und deren Familien pädagogische
Maßnahmen setzen können.
"Die 'Strafkeule' sollte bei Jugendlichen wirklich die letzte Sanktionsstufe sein - vorrangig muss man auf
Aufklärungsarbeit im Lebensumfeld der Jugendlichen - schulisch und außerschulisch - setzen", so
Grossmann. Generell sollte in der ganzen Diskussion nicht vergessen werden, dass Alkoholmissbrauch erstens kein
neues und zweitens kein reines Jugendphänomen sei. "Es hat nur durch neue Produkte wie Alko-Pops und
Werbung für Sauf-Parties eine neue Dimension erreicht." Trotzdem lebe die Erwachsenen-Welt den Jugendlichen
oft den problematischen Umgang mit Alkohol vor.
Bei der heutigen Klausur der SPö-Klubobleute im steirischen Köflach werde das Thema Jugendliche und Alkohol
jedenfalls auch großen Raum einnehmen, kündigte Grossmann an. |
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Steibl: SPÖ springt auf fahrenden ÖVP-Zug auf
SPÖ-Rudas betreibt Realitätsverweigerung
Wien (övp-pk) - "Die SPÖ springt wieder einmal auf den fahrenden ÖVP-Zug auf",
begrüßt ÖVP-Familiensprecherin Ridi Steibl die Aussagen des SPÖ-Bundesgeschäftsführers
Kalina zum "Koma-Trinken". Die zuständige Gesundheits- und Jugendministerin Andrea Kdolsky setzt
sich seit Beginn ihrer Amtszeit intensiv für die Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen ein.
Es wurden bereits vielfältige Maßnahmen in Angriff genommen, um dem erschreckenden Trend bei Kindern
und Jugendlichen - die immer früher zu Alkohol greifen - entgegenzuwirken. So wurde beispielsweise bereits
bei der Landesjugendreferent/innenkonferenz am 30. März 2007 der Beschluss gefasst, die Angleichung der Jugendschutzbestimmungen
betreffend Alkoholkonsum zu empfehlen. "Die Gespräche mit den zuständigen Ländern laufen auf
Hochtouren und es gibt bereits positive Signale, die für eine rasche Umsetzung dieses Vorhabens sprechen",
so Steibl.
Weitere geplante Maßnahmen umfassen die bundesweit einheitlich farblich codierten und fälschungssicheren
Personalausweise für Jugendliche, das Einwirken auf Gastronomie und Handel, den Jugendschutz entsprechend
umzusetzen, sowie Sanktionsmöglichkeiten gegen "Schwarze Schafe". Darüber hinaus sollen mit
Hilfe der Preisgestaltung die "Alternativen zu Alkohol" aufgezeigt und mit Hilfe von Expert/innen und
Aufklärungskampagnen weitere Akzente in Sachen Prävention und Aufklärung von Jugendlichen gesetzt
werden. "Kalinas Aufforderung an Jugendministerin Kdolsky ist somit entbehrlich und entlarvt nur die bisherige
Untätigkeit der SPÖ beim Jugendschutz", so Steibl.
"Die SPÖ-Abgeordnete Rudas betreibt völlige Realitätsverweigerung, wenn sie behauptet,
dass es kein Problem mit dem Koma-Trinken gibt", so die ÖVP-Familiensprecherin weiter. Die zahlreichen
Aufnahmen von betrunkenen Jugendlichen in die Notaufnahme sprechen eine andere Sprache. "Rudas beweist damit
aber nur, dass sie an den Realitäten der Jugendlichen vorbei lebt, anstatt die Interessen und Sorgen der Jugendlichen
endlich ernst zu nehmen." Mit Gesundheits- und Jugendministerin Kdolsky gibt es eine Expertin, die sich um
den umfassenden Schutz der Kinder und Jugendlichen kümmert und deren Interessen, Sorgen und Ängste ernst
nimmt, so Steibl abschließend. |
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Belakowitsch-Jenewein: Ursachen für jugendlichen Alkoholismus ergründen
FPÖ fordert Vereinheitlichung des Jugendschutzgesetzes
Wien (fpd) - "Die derzeitige Diskussion rund um das jugendliche Koma-Saufen scheint nur geführt
zu werden, um das Gewissen mancher Familienpolitiker zu beruhigen", so die FPÖ-Gesundheitssprecherin
Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein. Dass immer jüngere Kinder volltrunken in Notaufnahmen eingeliefert werden
müssten, spreche aber tatsächlich eine traurige Sprache.
Die Frage nach dem Warum scheine, so Belakowitsch-Jenewein, gar nicht gelöst werden zu wollen, sonst müssten
ja die Alt 68er zugeben, dass ihre Familienpolitik gescheitert sei. "Aber wo bleibt in dieser Frage die Familienministerin
Kdolsky? Außer Ankündigungen ist noch nichts passiert", kritisiert die freiheitliche Abgeordnete.
Einen guten Ansatz sieht Belakowitsch-Jenewein in der Vereinheitlichung des Jugendschutzgesetzes. Trotzdem würde
diese Maßnahme alleine nicht einen einzigen Jugendlichen vom Trinken abhalten. Sie stellt weiter fest: "Die
Alkoholindustrie sucht immer neue Absatzmärkte und hat sowohl bei der Werbung als auch mit neuen Produkten
die jungendliche Zielgruppe klar im Visier. Hier ist ein Werbeverbot für Alkohol längst fällig."
Bei Jugendlichen führe auch das positive Image von Alkohol dazu, dass Trinkfestigkeit als erstrebenswerte
Eigenschaft und vermeintliches Zeichen der Reife gilt. Weiters würden junge Menschen nach eigenen Angaben
"saufen", weil sie ihren Verstand ausschalten, sich betäuben und in einen Zustand dumpfer Zurechnungslosigkeit
abtauchen wollen. Balakowitsch-Jenewein: "Warum sie das wollen, ist wohl ein vielschichtiges Problem. Zum
einen brauchen Jugendliche wieder eine Zukunft. Sie brauchen die Gewissheit, dass es eine Zukunft gibt. Dazu braucht
es Lehrstellen, Studienplätze und Jobs. Aber es braucht auch Eltern und Politiker, die ihnen zeigen, wie man
positiv ins Leben geht, und wie man es für sich gewinnt."
Es sei wichtig, schon kleinen Kindern Verantwortung und Vertrauen entgegen zu bringen. Kinder bräuchten Grenzen
und Kinder wollen Pflichten übernehmen. Hier seien insbesondere auch die Eltern in die Pflicht zu nehmen,
stellt die FPÖ-Gesundheitssprecherin fest und ergänzt: "Säuglinge und Kleinstkinder brauchen
die elterliche Zuwendung und nicht eine Kindergartenbetreuerin, die 15 sechs Monate alte Babys wickelt, füttert
und - wenn Zeit bleibt - auch noch liebevoll betreut. Einer Gesellschaft müssen Kinder einfach mehr bedeuten,
als nur Kinderbetreuungsplätze für 0-3 Jährige." |
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Hauner: Einheitliches Jugendschutzgesetz nötig
BZÖ fordert einheitlichen Jugendpersonalausweis mit Chipfunktion
Wien (bzö) - "Das BZÖ setzt sich schon seit Jahren für einen bundeseinheitlichen
Jugendschutz ein und hat sogar eine Petition dafür initiiert, aber die Landeshauptleute von SPÖ und ÖVP
haben dieses Ansinnen bisher immer abgelehnt. Es ist nicht nachvollziehbar, daß es in Österreich nach
wie vor neun unterschiedliche Jugendschutzgesetze gibt. Aber auch die Verantwortung der Eltern darf in Rahmen der
Diskussion nicht außer Acht gelassen werden, denn das beste Gesetz ist sinnlos wenn sowohl Jugendliche wie
auch Eltern dieses ignorieren", betont die stellvertretende Klubobfrau des BZÖ Familiensprecherin Ursula
Haubner.
Es gehe beim Kampf gegen das Phänomen "Komatrinken" nicht darum, die Jugend zu bevormunden, sondern
ihnen Schutz vor der Droge Alkohol zukommen zu lassen. Diese Bewusstseinsbildung habe aber schon im Elternhaus,
im Kindergarten und Volksschule zu beginnen. Einerseits müssten die Jugendlichen aufgeklärt und informiert
werden, andererseits sollen auch die Veranstalter der zahlreichen "Flatrate -Vollrauschpartys" in die
Ziehung genommen werden.
Es könne sicher nicht der Weisheit letzter Schluss sein, was nun SPÖ und ÖVP im Kampf gegen das
"Komatrinken" angedacht haben. Viele Jugendliche würden sich nämlich den Alkohol vor einem
Lokalbesuch aus einem Supermarkt oder von einer Tankstelle besorgen und sich damit kostengünstiger und außerhalb
der Kontrolle der Gastronomen betrinken. "Hier muss es, in Absprache mit der Wirtschaft, eine Regelung geben,
wie dieses Beschaffen von Alkoholika durch Jugendliche an Tankstellen und in Supermärkten in den Griff bekommen
werden kann. Das BZÖ tritt daher für noch strengere Kontrollen als ersten notwendigen Schritt ein. Außerdem
ist das Personal an der Kassa darauf aufmerksam zu machen, dass Alkoholika an unter 16-Jährige zu verkaufen
eine strafbare Handlung darstellt", forderte Haubner.
Kritik übt die BZÖ-Familiensprecherin auch an der ÖVP-Forderung, drei unterschiedliche Personalausweise
für Jugendliche einzuführen. "Das ist an Umständlichkeit und hohem Kostenaufwand kaum mehr
zu überbieten. Das BZÖ will daher einen einheitlichen Jugendpersonalausweis mit einer Chipfunktion, der
gleichzeitig als Lehrlings- beziehungsweise als Schülerausweis verwendet werden kann. Mit diesem BZÖ-Modell
wird ein kostengünstiges, einheitliches und einfaches System ermöglicht. Damit könnten die Jugendlichen
auch antialkoholische Getränke zu einem günstigeren Preis erwerben", so Haubner abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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