Konjunkturindikator erreicht den höchsten Wert seit 1990 - Konsum erstmals erkennbar stärker,
Exporte und Industrie noch gut
Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) stieg im April auf
4,7 - den höchsten Wert seit 1990. "Das Vertrauen im Ausland und die nochmals verbesserte Konsumentenstimmung
sind für diesen historischen Wert verantwortlich", sagt Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.
Nachdem die Stimmung der Konsumenten in Österreich bereits im Verlauf des zweiten Halbjahres 2006 deutlich
anstieg, setzte sich die Verbesserung auch im heurigen Jahr fort. Im April kam es dann nochmals zu einer Erhöhung
und die Konsumentenstimmung erreichte den höchsten Wert seit Umfragebeginn. "Der erneute starke Anstieg
der Konsumentenstimmung im April lässt erwarten, dass sich das gute Ergebnis des Einzelhandels im ersten Quartal
auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzt", so Stefan Bruckbauer von der BA-CA.
Der Anstieg der Konsumentenstimmung in Österreich war auch stark genug, gemeinsam mit der nochmals leicht
gestiegenen Stimmung im Ausland dem erkennbar zurückgegangenen Optimismus der Industrie entgegenzuwirken und
den gesamten BA-CA Konjunkturindikator nochmals steigen zu lassen.
Entsprechend der positiven Entwicklung der vorlaufenden Konjunkturindikatoren erwartet die BA-CA, dass das Wirtschaftswachstum
im ersten Quartal 2007 in Österreich sogar leicht über dem vierten Quartal 2006 liegt und damit erneut
über 3 Prozent. "Im Jahresabstand könnte das Wachstum im ersten Quartal das höchste in diesem
Konjunkturzyklus gewesen sein", meint Stefan Bruckbauer. Zwar hat die Industrieproduktion gegenüber den
letzten drei Quartalen erkennbar an Schwung verloren, gleichzeitig haben aber der Handel, Dienstleistungen und
nicht zuletzt der durch die Witterung zusätzlich begünstigte Bau für ein starkes Wachstum gesorgt.
Dementsprechend war die Investitionstätigkeit erneut stark und der private Konsum hat sich erkennbar beschleunigt.
Dagegen haben die Exporte an Dynamik verloren und die Importe aufgrund der guten Inlandskonjunktur zugelegt; trotzdem
gehen die Ökonomen der BA-CA davon aus, dass der Außenbeitrag im ersten Quartal positiv ist, wenn auch
deutlich geringer als im Vorquartal.
Für den weiteren Jahresverlauf erwarten die Ökonomen der BA-CA jedoch eine erkennbare Abschwächung
der konjunkturellen Dynamik. Zwar wird die Konsumnachfrage aufgrund des hohen Beschäftigungsniveaus weiter
lebhaft bleiben, die Industrie hat jedoch ihren Zenit überschritten und die abflachende Auslandsnachfrage
lässt sie erkennbar an Dynamik verlieren. Die Bauwirtschaft wird das besonders hohe Tempo des ersten Quartals
ebenfalls nicht halten können. Dementsprechend wird sich die gesamtwirtschaftliche Dynamik im zweiten Quartal
abschwächen und die Jahreswachstumsraten werden von über 3,5 Prozent in Richtung 2,5 Prozent im vierten
Quartal zurückgehen. "Trotz der von uns erwarteten Abschwächung im weiteren Jahresverlauf führt
das gute erste Quartal dazu, dass Österreichs Wirtschaft 2007 erneut über 3 Prozent Wirtschaftswachstum
haben wird", so Kager.
Für 2008 erwarten die Ökonomen der BA-CA eine Fortsetzung des Wachstumstempos des zweiten Halbjahres
2007, dies wird jedoch dann zu einem Wachstum von erkennbar unter 3 Prozent im Jahresdurchschnitt führen.
"Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum von 3,1 Prozent heuer auf 2,3 Prozent 2008 abschwächen wird",
sagt Stefan Bruckbauer von der BA-CA zu den Aussichten für nächstes Jahr. |