Staatssekretär Hans Winkler bei der 117. Tagung des Ministerkomitees des Europarates
Strassburg (bmeia) - "Der Weg nach Europa führt für jedes Land, das sich zu Werten
wie Demokratie, Freiheit und Menschenrechte bekennt, über den Europarat. Daher freut es mich besonders, dass
wir heute Montenegro als neues Mitglied im Europarat begrüßen dürfen", sagte Staatssekretär
Hans Winkler anlässlich der 117. Sitzung des Ministerkomitees des Europarates.
"Die Europäische Menschenrechtskonvention und der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte
(EGMR) in Strassburg sind zu Markenzeichen für das hohe Niveau des Menschenrechtsschutzes in Europa geworden",
so Winkler, der jedoch auch darauf verwies, dass der Gerichtshof nicht zum Opfer seines eigenen Erfolges werden
dürfe. Das steigende Bewusstsein der Bürger über die Möglichkeit der Wahrnehmung ihrer Rechte
vor dem EGMR, verbunden mit der Erweiterung des Europarates, führte zu einem erheblichen Anstieg der beim
Gerichtshof anhängigen Fälle. "Es muss daher alles getan werden, um die Leistungsfähigkeit
des Gerichtshofs als individuelles Beschwerdeinstrument der europäischen Bürgerinnen und Bürger
auch weiterhin zu gewährleisten", so der Staatssekretär. Winkler betonte nochmals die Wichtigkeit
der Ratifizierung des 14. Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschenrechtskonvention und forderte die Russische
Föderation auf, als nunmehr einzig verbleibender Staat das Protokoll ehest möglich zu ratifizieren. Das
Protokoll sieht Maßnahmen zur besseren Bewältigung der anhängigen Beschwerden sowie zur Sicherung
und Stärkung der Effizienz des Gerichtshofes vor.
Winkler bedankte sich bei San Marino für die konstruktive Arbeit in der Vorsitzführung im Ministerkomitee
und wünschte Serbien, dem neuen Vorsitzland, viel Erfolg für die kommenden Monate. "Die Übernahme
des Vorsitzes im Ministerkomitee eröffnet für ein Land große Chancen, birgt aber auch eine große
Verantwortung in sich. Ein Land kann den Vorsitz nur dann überzeugend ausüben, wenn es die gemeinsamen
Werte in Wort und Tat auch glaubwürdig und nachhaltig vertritt", betonte der Staatsekretär. "Österreich
glaubt an die Zukunft Serbiens in Europa. Die Erneuerung der europäischen Ausrichtung der serbischen Politik
und die Stärkung demokratischer Kräfte sind jedoch unabdingbare Voraussetzungen auf diesem Weg",
so Winkler. |