Rektoren-Bestellungen: Frauenministerin Bures fordert Konsequenzen  

erstellt am
14. 05. 07

Wien (bpd) - Frauenministerin Doris Bures fordert Konsequenzen aus der wiederholten Verhinderung weiblicher RektorInnen an den österreichischen Universitäten durch die Uni-Räte bzw. Senate. „Dass nun zum dritten Mal in Folge bestqualifizierte Bewerberinnen nicht zum Zug kommen, ist wirklich eine Schande“, so Bures. Sie rät den betroffenen Frauen, alle im Rahmen des Bundesgleichbehandlungsgesetzes vorgesehenen rechtlichen Mittel auszuschöpfen.

Frauenministerin Bures respektiert die Autonomie der Universitäten, will nun aber Gespräche mit Wissenschaftsminister Johannes Hahn aufnehmen. „Ich weiß, dass auch Minister Hahn eine verstärkte Förderung von Frauen in Wissenschaft und Forschung anstrebt“, so Bures. Sie will gemeinsam mit Hahn alle Möglichkeiten – von verstärkten finanziellen Anreizprogrammen zur Unterstützung der strategischen Personalpolitik über neue Kriterien bei der Vergabe von Fördergeldern bis hin zur Koppelung der Finanzierung an eine Frauenquote - ausloten, damit Frauen endlich die volle Chancengleichheit an den Universitäten erhalten.

Bures will jedenfalls nicht zur Kenntnis nehmen, dass es an Österreichs Universitäten noch immer keine einzige Rektorin gibt, während etwa die Eliteuniversitäten in den USA mittlerweile zur Hälfte von Frauen geführt werden.

Auch mit der Professorinnenquote seien die österreichischen Universitäten im EU-Vergleich unter den Schlusslichtern. Unter den insgesamt 1.304 ProfessorInnen finden sich nur 142 Frauen. Und das, obwohl die Frauen in Sachen Ausbildung und Studienabschlüsse längst gleichgezogen haben. Es gibt Jahr für Jahr mehr weibliche StudienabgängerInnen als männliche. Zum Vergleich dazu liegt der Professorinnenanteil derzeit bei knapp 14 Prozent. „Diese gläserne Decke gilt es zu durchdringen“, so Bures abschließend.
 
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