Wien (bpd) - Frauenministerin Doris Bures fordert Konsequenzen aus der wiederholten
Verhinderung weiblicher RektorInnen an den österreichischen Universitäten durch die Uni-Räte bzw.
Senate. „Dass nun zum dritten Mal in Folge bestqualifizierte Bewerberinnen nicht zum Zug kommen, ist wirklich eine
Schande“, so Bures. Sie rät den betroffenen Frauen, alle im Rahmen des Bundesgleichbehandlungsgesetzes vorgesehenen
rechtlichen Mittel auszuschöpfen.
Frauenministerin Bures respektiert die Autonomie der Universitäten, will nun aber Gespräche mit Wissenschaftsminister
Johannes Hahn aufnehmen. „Ich weiß, dass auch Minister Hahn eine verstärkte Förderung von Frauen
in Wissenschaft und Forschung anstrebt“, so Bures. Sie will gemeinsam mit Hahn alle Möglichkeiten – von verstärkten
finanziellen Anreizprogrammen zur Unterstützung der strategischen Personalpolitik über neue Kriterien
bei der Vergabe von Fördergeldern bis hin zur Koppelung der Finanzierung an eine Frauenquote - ausloten, damit
Frauen endlich die volle Chancengleichheit an den Universitäten erhalten.
Bures will jedenfalls nicht zur Kenntnis nehmen, dass es an Österreichs Universitäten noch immer keine
einzige Rektorin gibt, während etwa die Eliteuniversitäten in den USA mittlerweile zur Hälfte von
Frauen geführt werden.
Auch mit der Professorinnenquote seien die österreichischen Universitäten im EU-Vergleich unter den Schlusslichtern.
Unter den insgesamt 1.304 ProfessorInnen finden sich nur 142 Frauen. Und das, obwohl die Frauen in Sachen Ausbildung
und Studienabschlüsse längst gleichgezogen haben. Es gibt Jahr für Jahr mehr weibliche StudienabgängerInnen
als männliche. Zum Vergleich dazu liegt der Professorinnenanteil derzeit bei knapp 14 Prozent. „Diese gläserne
Decke gilt es zu durchdringen“, so Bures abschließend. |