Pröll: NÖ muss ein sicheres Land bleiben
St. Pölten (nlk) - Die derzeitigen und künftigen sicherheitspolitischen Maßnahmen
im und um das Bundesland Niederösterreich standen am 14.05. im Mittelpunkt eines Arbeitsgespräches zwischen
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Bundesminister Günther Platter im NÖ Landhaus. So wird es laut
Landeshauptmann Pröll in Niederösterreich 55 zusätzliche Beamte geben. Darüber hinaus wurden
weitere rund 50 Beamte für Niederösterreich in Aussicht gestellt, die sich derzeit in zwei Ausbildungslehrgängen
befinden. Auch in die technische Ausrüstung wird investiert, um einen noch besseren internationalen Datenaustausch
und eine noch bessere internationale Zusammenarbeit bei der Kriminalitätsbekämpfung zu gewährleisten.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der verstärkte Einsatz von Exekutivkräften in Ballungszentren und auf Transitrouten,
insbesondere im Süden von Wien. Die neue 24-köpfige und in Mödling stationierte Sondereinheit der
Exekutive konnte zwar eine Reihe von Erfolgen einfahren; dennoch seien angesichts der derzeitigen Kriminalitätsstatistik
weitere Schwerpunktaktionen bei der Kriminalitätsbekämpfung notwendig, so Pröll.
Und für den Landeshauptmann ist auch klar: Eine Verlagerung der Schengen-Grenze komme für ihn nur in
Frage, wenn die Nachbarländer die dafür notwendigen Sicherheitsstandards erfüllen. Deshalb brauche
es auch einen Sicherheitsgurt in Form einer breiten Grenzraum-Kontrolle und entsprechender Kontrollen im Hinterland.
Pröll: „Das derzeitige Personal an der Grenze soll – wenn erforderlich – auch in Zukunft verfügbar sein.“
Für Bundesminister Platter gehört Österreich zu den sichersten Ländern der Welt. Laut einer
Studie unter 61 Industrieländern in Sachen Sicherheitsstandards liege Österreich auf Platz drei. 2005
und 2006 habe es deutliche Rückgänge bei den kriminellen Delikten gegeben, diese seien jedoch in den
ersten Monaten dieses Jahres wieder deutlich gestiegen. Maßnahmen wie Schwerpunktaktionen gegen Einbruchsdiebstähle,
verstärkte Kontrollen im Siedlungsbereich und an den Außengrenzen etc. hätten sich aber bewährt,
wie die Kriminalitätsstatik im April 2007 zum Vergleich des Vormonats März zeige, so Platter.
Auch für den Bundesminister kommt eine Schengen-Erweiterung nur dann in Frage, wenn die Nachbarstaaten die
Sicherheitsstandards erfüllen. „Die Slowakei hat hier noch Einiges zu tun“, so Platter. Ein weiteres Anliegen
ist Platter die größtmögliche Sicherheit bei der EURO 2008, insbesondere der Schutz vor Hooligans.
Die Maßnahmen reichen von intensiven Gesprächen und Kontakten mit Verantwortlichen in Staaten wie Deutschland,
England etc. bis hin zum Einsatz von 150 szenekundigen Beamten bei der Fußball-Europameisterschaft im kommenden
Jahr.
Das Treffen des Bundesministers mit Landeshauptmann Pröll fand im Vorfeld des heutigen Spatenstichs für
das Landeskriminalamt NÖ in St. Pölten statt. Nach Fertigstellung des neuen Gebäudes werden in der
zweiten Hälfte 2008 rund 170 Beamte von Wien nach St. Pölten übersiedeln. Dazu wird es in Mödling
eine Außenstelle des Landeskriminalamts mit rund 80 Beamten geben. |