Wien (bgf) - "Eine HPV-Impfung ist keine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs
sondern gegen HPV (Human Papilloma Virus), einen von mehreren möglichen Auslösern dieser Krebserkrankung",
so Gesundheitsministerin Dr. Andrea Kdolsky zur aktuellen Diskussion um die HPV-Impfung. "Die missverständliche
Kommunikation, auch seitens des Koalitionspartners, über die Wirkung der HPV-Impfung halte ich für sehr
bedenklich und gefährlich." Man müsse besonders junge Menschen darauf aufmerksam machen, dass eine
Impfung keinesfalls ein Ersatz für die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung sein könne und solle.
"Nur die kontinuierlich durchgeführte Vorsorgeuntersuchung bietet umfassenden Schutz und regelmäßige
Überprüfung aller Risikofaktoren von Gebärmutterhalskrebs", so die Gesundheitsministerin.
500 Frauen erkranken jedes Jahr an Gebärmutterhalskrebs - im Frühstadium erkannt ist dieser Krebs zu
100 Prozent heilbar. "Leider macht nur ein Drittel der über 20-jährigen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung
einen PAP-Abstrich, obwohl diese Untersuchung Leben retten kann." Der HPV-Impfstoff wirke nur bei 70 Prozent
der Krebs verursachenden HP-Viren. Gegen 30 Prozent der Krebs verursachenden Viren wirke der Impfstoff nicht. "Eine
Impfung ist also in keinem Fall ein Ersatz für einen regelmäßigen PAP-Abstrich zur Früherkennung
von Gebärmutterhalskrebs." Zudem fehlen nach wie vor Langzeitstudien zur Wirkung der bei der Impfung
injizierten Retro-Viren.
Zur geforderten Aufnahme der HPV-Impfung in das österreichische Impfkonzept hielt Kdolsky fest, dass dies
die Gefahr berge, dass Frauen die jährliche Vorsorgeuntersuchung nicht mehr in Anspruch nehmen würden
und dadurch die Zahl der Gebärmutterhalskrebs-Fälle sogar steige statt abzunehmen. "Im Rahmen einer
zeitlich begrenzten Aktion der österreichischen Apotheker ist der Impfstoffpreis in Österreich derzeit
auf 155 Euro pro Teilimpfung reduziert, sodass eine Grundimmunisierung um 465 Euro möglich ist. Zudem läuft
seit 2. Mai 2007 ein Pilotprojekt in Niederösterreich, dessen Evaluierungsergebnisse ich abwarten möchte,
bevor wir eine Übernahme ins nationale Impfkonzept in Erwägung ziehen", so Kdolsky abschließend. |