Platter bei Integrationskonferenz in Potsdam  

erstellt am
11. 05. 07

Potsdam / Wien (bmi) - Beim informellen Treffen der für die Integration zuständigen Minister am 10. und 11. Mai 2007 in Potsdam sagte Innenminister Günther Platter, dass es wichtig sei, sich auch auf europäischer Ebene verstärkt mit der Integration von legal bei uns Lebenden Migranten zu beschäftigen. "Das ist eine Voraussetzung für ein sicheres, gutes Zusammenleben in der EU. Zugleich bedeutet eine erfolgreiche Integration auch eine Stärkung von Wirtschaft und Wohlstand."

Platter begrüßte daher die Initiative der deutschen EU-Präsidentschaft: Ziel des Ministertreffens ist es, eine politische Einigung über die Integrationsbestrebungen der nächsten Jahre zu erzielen. "Wir müssen noch klarer als bisher darauf hinweisen, dass Zuwanderer den Europäischen Wertekonsens einhalten müssen. Dazu zählen die Anerkennung von demokratischen Grundrechten und der Rechtstaatlichkeit, die Trennung von Religion und Staat, die Religionsfreiheit bzw. Freiheit der Meinungsäußerung, die Freiheit, über sein Leben selbst zu entscheiden und dabei die Freiheit des Anderen zu achten und die Gleichberechtigung von Frau und Mann."

Ebenso wichtig ist für Platter aber auch das Erlernen der Sprache: "Hier können wir unsere Erfahrungen in die europäische Debatte einbringen: So bietet Österreich seit vier Jahren erfolgreich Deutsch-Integrationskurse und ergänzende Alphabetisierungs-Kurse im Rahmen der Integrationsvereinbarung an."

Platter betonte zudem die Wichtigkeit einer sehr frühen Sprachförderung für Kindergartenkinder. Das Innenministerium hat hier ein gemeinsames Pilotprojekt mit dem Bildungs- und Sozialministerium begonnen. Im Rahmen des Projekts sind bisher österreichweit rund 5.000 Kinder vor ihrem Schuleintritt intensiv sprachlich gefördert worden. Die Organisation dieser Kurse wird von den Gemeinden durchgeführt. Finanziell werden die Kurse durch den Bund gefördert.

In den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es bereits seit Jahrzehnten integrationspolitische Bestrebungen und Integrationsinitiativen. Die EU selbst beschäftigt sich erst seit einigen Jahren mit der Integrationsthematik. 2004 fand unter niederländischer Präsidentschaft das erste Integrationsministertreffen statt.
 
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