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Eurofighter-Untersuchungsausschuß / Steuergeheimnis |
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erstellt am
10. 05. 07
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Matznetter:
Keine Einigkeit mit Molterer betreffend Übermittlung von Akten
Matznetter begrüßt Einsetzung einer beratenden Schiedsstelle
Wien (sk) - Staatssekretär Christoph Matznetter stellte am Mittwoch gegenüber dem SPÖ-Pressedienst
nochmals klar, dass er die Vorgangsweise des Finanzministeriums hinsichtlich der Einsetzung einer beratenden Schiedsstelle
begrüße. Allerdings machte Matznetter deutlich, dass es weiterhin unterschiedliche Auffassungen zwischen
ihm und dem Finanzminister gebe, in welchem Umfang und ob die Akten geschwärzt oder ungeschwärzt dem
Parlament zu übermitteln sind.
"Ich teile vollständig die Rechtsauffassung des Verfassungsdienstes, dass das Steuergeheimnis durch die
gesetzliche Vorschrift über parlamentarische Untersuchungsausschüsse durchbrochen ist", sagt der
Staatssekretär. Alle Akten, die in Zusammenhang mit dem Untersuchungsgegenstand im Ausschuss stehen, seien
vollständig vorzulegen. Schwärzungen seien nur hinsichtlich personenbezogener Daten wie etwa Gesundheit
oder Familienverhältnisse auf Basis des Datenschutzgesetzes zulässig, präzisierte der Staatssekretär.
"In dieser Frage bin ich anderer Meinung als Vizekanzler Molterer", stellte der Staatssekretär abschließend
klar. |
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Mitterlehner: Positive Reaktionen zeigen, dass Molterers Lösung der "Schiedsstelle"
richtig ist
Finanzminister musste dabei seine Rechtsauffassung nicht ändern
Wien (övp-pk) - "Die vielen positiven Reaktionen zeigen, dass die Lösung von Vizekanzler
und Finanzminister Molterer richtig ist. Matznetter, Pilz und andere haben die Lösung durch eine ‚Schiedsstelle'
begrüßt", betont ÖVP-Mitglied des Eurofighter- Untersuchungsausschusses Dr. Reinhold
Mitterlehner. Damit hat es Molterer geschafft, das schwierige Spannungsfeld zwischen den Interessen des Steuerzahlers
und jenen des Untersuchungsausschusses aufzulösen. "Einerseits werden die Rechte der Bürger auf
Datenschutz gewahrt genauso aber bekommt der U-Ausschuss jene Informationen, die er braucht, um rasch und konsequent
Aufklärung fortzusetzen", so Mitterlehner weiter.
Der Finanzminister musste dabei seine Rechtsauffassung nicht ändern. Weiterhin wird gesetzeskonform die befugte
Behörde darüber entscheiden, welche Informationen weitergegeben werden können, um die Rechte der
Steuerzahler zu schützen. "Jedoch wird der Verfahrensanwalt des U-Ausschusses stark aufgewertet, indem
er jetzt Teil einer Schiedsinstanz in strittigen Fragen ist", so Mitterlehner. |
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Van der Bellen: Öffentlicher Druck hat gewirkt – Molterer lenkt bei Schwärzungen ein
Grüne: Protest gegen politische Zensur-Versuche erfolgreich - Ausschuss-Blockade war
politisch und verfassungsrechtlich nicht durchzuhalten
Wien (grüne) - "Der öffentliche Druck hat gewirkt. Der Finanzminister hat offenbar
erkannt, dass seine wochenlange Blockade des Eurofighter-Untersuchungsausschusses mittels Schwärzungen und
Weißungen politisch und verfassungsrechtlich nicht durchzuhalten war. Molterer hat in dieser Frage einlenken
müssen", kommentiert Alexander Van der Bellen, Bundessprecher der Grünen, den Vorschlag Molterers,
wonach eine Schiedsstelle die Frage der Schwärzungen klären soll.
Entscheiden muss in diesem Fall der Untersuchungsausschuss und nicht Molterer. Denn es könne ja nicht sein,
dass eine eventuell selbst zu belangende Behörde darüber entscheidet, wer für den Ausschuss Einsicht
nehmen darf oder nicht. |
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Haimbuchner: Molterer soll Akten ungeschwärzt übermitteln!
"Schiedsstelle" nur billiges Ablenkungsmanöver
Wien (fpd) - "Ich fordere Finanzminister Molterer auf, sich endlich an das Gesetz zu halten
und die vom Eurofighter-Untersuchungsausschuss angeforderten Akten endlich ungeschwärzt und vollständig
zu übermitteln", forderte Manfred Haimbuchner, freiheitliches Mitglied des Untersuchungsausschusses.
Denn der Vorschlag Molterers eine Schiedsstelle zu installieren diene lediglich der Ablenkung und der Zerredung
des Problems.
Der Vorschlag Molterers, wonach der Verfahrensanwalt und der Präsident der Finanzprokuratur über strittige
Fälle in den Steuerakten entscheiden sollten, entbehre jeglicher rechtlicher Grundlage. Der Verfahrensanwalt
sei lediglich dem Ausschuss-Vorsitzenden beigegeben und nicht dem Herrn Vizekanzler.
"Der Verfahrensanwalt sollte sich wieder auf seine Aufgaben besinnen und seine Eitelkeit zügeln und nicht
den Mediator für die zerstrittene Großen Koalition spielen", forderte Haimbuchner. Es widerspreche
der parlamentarischen Kontrolle, den Präsidenten der Finanzprokuratur über strittige Fälle entscheiden
zu lassen, da deiser weisungsgebundener Bemater des Finanzministers sei.
Wenn diese "Brüskierung der Legislative" durch Molterer anhalte, sollte die Volksanwaltschaft ein
amtswegiges Prüfungsverfahren gegen Molterer einleiten, um zu prüfen, ob die Aktenschwärzungen gerechtfertigt
war, erklärte Haimbuchner. Denn die SPÖ sei nicht bereit, den nötigen Druck auf ihren Koalitionspartner
auszuüben, um diese Schmähung der Verfassung zu beenden. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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