Mehrpotential an Biomasse bis 2020 jährlich 4,2 Millionen Erntefestmeter  

erstellt am
10. 05. 07

Erste Ergebnisse der Holz- und Biomassestudie bestätigen weitgehend nationalen Biomasseaktionsplan
Wien (bmlfuw) - „Bis zum Jahr 2020 ist mit einem nachhaltigen Zusatzpotential an Holzbiomasse von mindestens 4,2 Millionen Erntefestmeter pro Jahr zu rechnen. Diese Prognose geht von einer durchschnittlichen jährlichen Nutzung von 19,3 Millionen Erntefestmeter bis zum Jahr 2020 gegenüber 16,7 Millionen Erntefestmeter in den Jahren 2000 bis 2005 aus. Dazu kommen jährlich noch ca. 1,6 Millionen Erntefestmeter Energieholz wie etwa Äste, Kappholz und Wipfeln. Diese Prognose beruht auf der Annahme, dass sich die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht verändern.“ Dies erklärte Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll anhand der ersten Ergebnisse der vom Lebensministerium in Auftrag gegebenen Studie, die das mögliche Aufkommen an Holz und Biomasse in den nächsten 20 Jahren errechnen soll.

Die Studie, die vom Forschungszentrum Wald (BFW) in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur durchgeführt wird, beschäftigt sich im Wesentlichen mit Fragen zur Verfügbarkeit von Holzbiomasse und deren Entwicklung unter verschiedenen Szenarien in den nächsten Jahren. Generell lässt sich feststellen, dass in Österreich sowohl die Waldfläche als auch der Holzvorrat trotz steigender Nutzung in den letzten Jahren zugenommen hat. Bis zum Jahr 2020 soll – laut Studie – auch bei Nutzung des prognostizierten Mehrpotentials der Holzvorrat um weitere 160 Millionen Festmeter auf über 1,2 Milliarden Festmeter steigen. „Die mögliche Mehrnutzung entspricht demnach auch unseren Vorstellungen von Nachhaltigkeit, wie sie in unserem strengen Forstgesetz definiert ist“, so der Minister.

Auch die aktuelle Holzeinschlagsmeldung bestätigt die Zwischenergebnisse der Studie sowie den Trend zur verstärkten Nutzung insbesondere im Kleinwald. Demnach wurden im Jahr 2006 19,1 Millionen Erntefestmeter genutzt. Bemühungen der Forst- und Holzbranche zur Mobilisierung von mehr Holz aus den heimischen Wäldern waren daher – nicht zuletzt durch den guten Holzpreis – durchaus erfolgreich.

Neuer Impuls für Nationalen Biomasseaktionsplan
Um den Einsatz von Biomasse EU-weit zu forcieren, wurde 2006 der EU-Biomasseaktionsplan verabschiedet. Der Biomasse-Anteil am Energiebedarf soll demnach von derzeit vier Prozent auf rund zehn Prozent bis 2010 gesteigert werden. Österreich hat als einer der ersten Mitgliedsstaaten einen Entwurf für einen nationalen Biomasseaktionsplan erstellt. Dieser sieht vor, bei einer Realisierung des darin aufgezeigten Biomassepotentials die Treibhausgasemissionen um sieben Millionen Tonnen bis zum Jahr 2010 und 12 Millionen Tonnen bis 2020 zu senken. Die ersten Ergebnisse der Studie bestätigen in etwa die Aufkommensschätzungen des nationalen Aktionsplans. Weitere Ergebnisse werden im Herbst dieses Jahres zur Verfügung stehen, wobei insbesondere verschiedene Szenarien wie zum Beispiel die verstärkte Nutzung von Durchforstungsreserven, ökologische Einschränkungen bei einer weiteren Nutzungsforcierung oder auch verschiedene Nutzungsverhalten und Holzpreise berücksichtigt werden. Die Endergebnisse, die für Sommer 2008 erwartet werden, sollen in die Weiterentwicklung des Biomasseaktionsplans einfließen und gezielte Maßnahmen aufgrund genauer Prognosen und Szenarien ermöglichen. „Das Lebensministerium hat dafür unter anderem im Programm zur Entwicklung des Ländlichen Raums einen besonderen Schwerpunkt gesetzt“, betont Pröll abschließend.
 
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