Europatag 2007 im Wiener Rathaus  

erstellt am
10. 05. 07

Unter dem Motto "Gemeinsam seit 1957" wurde das 50-jährige Bestehen der EU gefeiert
Wien (rk) - Wiens EU-Informationszentrum "EuropeDirectWien" des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds und die MA 27 - EU-Strategie und Wirtschaftsentwicklung luden am 09.05. zu einer Informationsveranstaltung und einem Festakt ins Wiener Rathaus ein, um die Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 50 Jahren zu feiern.

Die Veranstaltung wurde von Planungsstadtrat Dipl.-Ing. Rudi Schicker eröffnet. Er wies auf die Gewinne hin, die Wien durch die Europäische Union als Drehscheibe Europas nachweislich erzielen konnte.

Chor der Europäischen Mittelschule begeisterte die Gäste
Begleitet wurde die Feier durch den Chor der Europäischen Mittelschule. Die Kinder bezauberten mit ihrem Charme, beeindruckten mit ihrem Engagement und ihrer Perfektion.

Europa ist mehr als die Gurkenkrümmung
Der Leiter der Europäischen Kommission in Österreich, Dipl.- Ing. Karl-Georg Doutlik, zog zu den Errungenschaften der Europäischen Union Bilanz: Zweifellos sei die EU das größte Friedensprojekt auf dem europäischen Kontinent, das je erfolgreich ins Leben gerufen wurde. Noch nie konnte Europa über eine so lange Zeitspanne den Frieden erhalten und dauerhafte Maßnahmen zur Fortführung setzen. Hohe Standards im Umwelt-, Verbraucher- und Konsumentenschutz garantieren jedem einzelnen Lebensqualität. Regionale Förderungen sorgen dafür, dass die Strukturen in jenen Gebieten verbessert werden, wo die Wettbewerbsfähigkeit noch nicht gewährleistet ist. Die Präsentation von einigen EU-Projekten in dieser Veranstaltung zeigte das hautnah.

Die EU - ein soziales Projekt
Mag. Eva Belabed, Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, wies darauf hin, dass die EU - im Gegensatz zu den USA - stets auch die sozialen Interessen verfolgt. Dieser Aspekt der EU ist jedoch noch so jung, dass einige Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Die Lissabon-Strategie - das Schlüsselwerk der EU für die nächsten Jahre - setzt mit ihrem Untertitel "Beschäftigung, Wirtschaftsreform UND sozialer Zusammenhalt" bereits deutliche Signale in die richtige Richtung.

Erfolgreiche EU-Projekte in Wien
Um zu verdeutlichen, dass die EU vor der eigenen Haustüre beginnt, wurden Wiener EU-geförderte Projekte vorgestellt.

Europaregion CENTROPE
Mag. Martin Pospischill von der MA 27 präsentierte das EU- Projekt BAER (Building a European Region), das den Aufbau der Europaregion CENTROPE zum Ziel hat.

Die Europa Region Mitte CENTROPE ist ein attraktiver Markt und ein vielfältiger Gesellschaftsraum, dessen innovative und dynamische Entwicklung für die Zukunft des Standortes Wien von höchster Bedeutung ist. Die politischen, die wirtschaftlichen und die fachlichen Arbeitsbeziehungen mit den Städten und Regionen im Vierländereck Tschechien, Slowakei, Ungarn, Österreich sollen sukzessiv ausgebaut und vertieft werden.

Unter dem Leitspruch "CENTROPE - Wir wachsen zusammen, zusammen wachsen" widmet sich der Aufbau der Kooperationen vier verschiedenen Themen:

* ZUKUNFT "Wirtschaft, Innovation, Forschung, Entwicklung",
* STRUKTUR "Infrastruktur, Verkehr, Umwelt & Planung",
* SOZIAL "Arbeitsmarkt, Qualifizierung und Beschäftigung",
* IDENTITÄT "Kultur, Kreativität, Freizeit, Sport & Tourismus",

Gemeinsam werden Strategien entworfen, die dem Auf- bzw. Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit dieser Region dienen sollen, Pilotprojekte sollen diese Arbeit verstärken.

Dass CENTROPE ein Projekt der Zukunft ist, beweist die Tatsache, dass der Name CENTROPE die Schöpfung von jungen Leuten, nämlich einer Wiener Schulklasse ist.

CERNET (Central European Regional Network for Education Transfer) und die Europäische Mittelschule

Seit 1996 fungierte das Wiener CERNET-Zentrum (Central European Regional Network for Education Transfer) als Promotor für die Vernetzung europäischer Bildungseinrichtungen. Den Schwerpunkt des CERNET-Programms stellte die intensive Zusammenarbeit mit den regionalen Schulbehörden in Bratislava, Brno und Györ dar. In diesem Rahmen wurde auch das Leitprojekt des CERNET-Programms, die Europäische Mittelschule (EMS) in Wien, entwickelt und innerhalb kürzester Zeit realisiert:

Seit dem Schuljahr 1997/98 haben 10- bis 14-jährige SchülerInnen aus der CENTROPE Region die Möglichkeit, in Wien eine zukunftsweisende Ausbildung zu erhalten. In den "Europaklassen" der EMS werden ungarische, tschechische, slowakische und Wiener SchülerInnen gemeinsam unterrichtet. Die Sprache ist englisch, es wird aber auch in den jeweiligen Muttersprachen unterrichtet. Die Zeugnisse der EMS werden in allen beteiligten Ländern anerkannt.

CERNET wurde von Mag. Dr. Franz Schimek, Leiter des Europabüros des Wiener Stadtschulrates, präsentiert, die Direktorin der Europäschen Mittelschule, Christine Schiller, erzählte von den Erfolgen der Schule.

VITE (Vienna IT Enterprises) ist eine IT-Plattform, um Gründungen von Unternehmen und die Expansion bereits etablierter Firmen auf dem Sektor Informations- und Kommunikationstechnologien - insbesondere im Ziel 2-Gebiet - optimal zu unterstützen.

Besonderes Augenmerk wird in diesem Forum auf die Zusammenarbeit zwischen Firmen und Forschungs- bzw. Bildungseinrichtungen gelegt. Die Kooperation von kleineren bis mittleren Unternehmen untereinander soll außerdem den Einstieg in internationale Märkte erleichtern.

Neben ständigen VITE-Groups (Plattformen zu bestimmten Themen) und Events & Workshops bietet das Projekt umfangreiche Serviceleistungen wie:

* PR- und Marketingaktivitäten im In- und Ausland
* Expertenpool
* personalisierte Projektrecherche (Calls & Tenders)
* Standort und Förderberatung
* kompetente Unterstützung bei Matchmaking und Projekten

Dipl.-Ing. Zuzana Lettner, Vienna IT Enterprises des WWFF, beschrieb das Projekt. Ein Jugendlicher vom Ziel 2 Projekt "Insider statt Outsider" berichtete über seine Erfahrungen in diesem Projekt, das ihm eine Chance auf einen Arbeitsplatz im IT- Bereich bietet.
Zwtl.: Empfang für ECO-X - TeilnehmerInnen, Spezialisten für Elektronik-Recycling

Die Veranstaltung fand ihren Ausklang mit einem Empfang für die TeilnehmerInnen der Konferenz ECO-X. Das KERP (Kompetenzzentrum für Elektronik und Recycling) lud an die 90 Spezialisten zum Austausch über das Thema "Internationale Trends im Elektronik-Recycling" ein. Die ECO-X Tagung dauert vom 9. -11. Mai.
 
zurück