Mai ist Marderzeit - Vorsicht vor dem kleinen pelzigen Kabel-Killer  

erstellt am
10. 05. 07

Schaden durch Marderbiss ist in der Kasko-Versicherung manchmal nicht gedeckt
Wien (öamtc) - Sie sind ca. drei Kilogramm schwer, 70 Zentimeter lang und haben 38 Zähne. Marder werden von der Wärme des Motors im Auto angelockt und können mühelos ein tonnenschweres Fahrzeug lahm legen. Mit ihren kleinen scharfen Zähnen bearbeiten sie besonders gerne Dämmstoffe, Zündkabel, Kühlwasserschlauch, Bremsschlauch, Scheibenwaschanlage oder die Kabel der Lambdasonde. "Die Folgen können im schlimmsten Fall Kurzschlüsse, ein zerstörter Katalysator oder sogar ein Motorschaden sein", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Den angerichteten Schaden deckt nicht jede Kaskoversicherung. Hier heißt es bei der Versicherung nachfragen, ob die pelzige Attacke Vertragsinhalt ist.

Besonders gefährdet sind Personen, die zwischen zwei Orten pendeln und über Nacht ihr Fahrzeug abstellen. Haben sich an beiden Orten Marder im Motorraum heimisch gemacht, versuchen die Tiere ihr Revier zu verteidigen. "Oft wird ein Marderbiss nicht gleich bemerkt, weil die Zähne der Tiere nur sehr kleine Einstiche hinterlassen. Auf jeden Fall muss man nach jeder Marderattacke eine Motorwäsche durchgeführt werden, um den Duft aus dem Motorraum zu beseitigen", sagt Kerbl. Die Nager hinterlassen Duftstoffe, die weitere Artgenossen anlocken könnten.

Kampf Mensch gegen Tier mit Elektroschocks und Ultraschall
Die kleinen Tiere sind hartnäckig. Abhilfe für leidgeplagte Autobesitzer schaffen Ultraschall- und Elektroschockgeräte. Schallwellen im Ultraschallbereich sind für den Marder unangenehm und halten ihn vom Fahrzeug fern. "Da sich manche Tiere schnell daran gewöhnen, helfen dann nur noch Elektroschockanlagen", weiß der ÖAMTC-Experte. Dabei werden Kontaktplättchen aus Metall auf der Unterseite des Motorraums befestigt. Berührt ein Marder eine dieser Platten, bekommt er einen elektrischen Schlag, vergleichbar mit einem Weidezaun. Für Menschen sind diese Anlagen ungefährlich, weil sie beim Öffnen der Motorhaube abgeschaltet werden.

Auch die Ummantelungen aus Hartkunststoff für Zünd- und andere Elektrokabel schützen vor den Bissattacken. Allerdings bleiben so Achsmanschetten, Kühlschläuche, Dämmmatten und andere Bauteile ungeschützt. Oft werden auch professionelle Duftstoffe verwendet um Marder abzuwehren. Sie müssen allerdings in regelmäßigen Abständen erneut aufgetragen werden. Kurzfristig helfen kann Maschendraht unter dem Fahrzeug. Marder sind vorsichtige Tiere und laufen nicht gerne über diesen beweglichen Untergrund. "Auf jeden Fall lohnen sich Schutzmaßnahmen angesichts der möglichen Schadenshöhe nach einer Marderattacke", so der ÖAMTC-Techniker abschließend.

Wenn der Marder zugeschlagen hat, können die Techniker an den ÖAMTC-Stützpunkten mit moderner Technik die Schäden schnell lokalisieren. Geht gar nichts mehr, ist die ÖAMTC-Pannenhilfe unter der Nothilfe-Nummer 120 rund um die Uhr erreichbar.
 
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