Konzern-Periodenüberschuss im 1. Quartal 2007 um 55,0 Prozent auf 192,6 Millionen Euro erhöht
Wien (ri) - Die Raiffeisen International Bank-Holding AG, Teil des Konzerns der Raiffeisen Zentralbank Österreich
AG (RZB), ist mit einem Rekordergebnis ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal 2007 erhöhte sie ihren Konzern-Periodenüberschuss
(nach Steuern und Minderheiten) um 55,0 Prozent auf 192,6 Millionen Euro (Q1 2006: 124,2 Millionen Euro). Der Periodenüberschuss
vor Steuern (292,5 Millionen Euro, plus 50,8 Prozent) und der Periodenüberschuss nach Steuern (230,8 Millionen
Euro, plus 52,4 Prozent) lagen ebenfalls auf Rekordniveau. Der Gewinn je Aktie im 1. Quartal stieg um 0,48 Euro
auf 1,35 Euro. Alle Zahlen basieren auf internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS).
Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International, zeigte sich mit dem Start ins neue Geschäftsjahr
zufrieden: "Mit einem Konzernüberschuss von knapp 193 Millionen Euro haben wir erneut ein Rekordergebnis
vorgelegt und liegen voll im Plan. Mit mittlerweile mehr als 12,4 Millionen Kunden wächst unsere Basis für
zukünftige Geschäfte weiterhin sehr kräftig."
Abermals Rekordergebnis erzielt
Mit diesem Ergebnis hat die Raiffeisen International ihr bisheriges Rekordquartalsergebnis deutlich übertroffen.
Der Periodenüberschuss vor Steuern und der Konzern-Periodenüberschuss beliefen sich im 4. Quartal 2006
(ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten) auf 240,6 bzw. 156,3 Millionen Euro. Mit 292,5 (plus 17,4 Prozent
zum Vorquartal) bzw. 192,6 Millionen Euro (plus 25,1 Prozent zum Vorquartal) lagen die Ergebnisse des ersten Quartals
deutlich darüber. "Wir haben im ersten Quartal in allen Ergebniskomponenten deutliche Verbesserungen
erzielt. Wir sind weiter auf Wachstum programmiert", sagte Martin Grüll, Finanzvorstand der Raiffeisen
International.
Klare Steigerung gegenüber 1. Quartal 2006
Die Betriebserträge der Raiffeisen International nahmen in den ersten drei Monaten 2007 gegenüber der
Vergleichsperiode 2006 um 40,0 Prozent oder 238,1 Millionen Euro auf 832,7 Millionen Euro zu. Der Zinsüberschuss
in Höhe von 505,0 Millionen Euro lag um 33,5 Prozent oder 126,8 Millionen Euro über dem Vergleichswert
des Vorjahres von 378,2 Millionen Euro. Die höchsten Zuwächse beim Zinsüberschuss entfielen plangemäß
auf das Segment Retail Customers, dessen Beitrag zum Zinsüberschuss um 43,2 Prozent auf 306,7 Millionen Euro
zunahm. Die Konzerneinheiten in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) erhöhten ihren Zinsüberschuss
mit 51,9 Prozent (auf 175,8 Millionen Euro) am deutlichsten, während die Zinsüberschüsse der anderen
Regionen um jeweils rund ein Viertel zulegten. Die Zinsspanne lag mit 3,52 Prozent um 13 Basispunkte unter dem
Wert der Vergleichsperiode des Vorjahres, wobei die Zinsmargen in Südosteuropa und Zentraleuropa unter den
Vorjahreswerten lagen.
Risk/Earnings Ratio bei 15 Prozent
Im Vergleich zur Vorjahresperiode stieg die Neudotierung der Kreditrisikovorsorgen um 37,1 Prozent oder 20,5 Millionen
Euro auf 75,9 Millionen Euro. Von diesem Zuwachs entfielen knapp 6 Millionen Euro auf die Konsolidierungskreisänderungen
und damit überwiegend auf die GUS. Insgesamt wurden mehr als die Hälfte oder 38,7 Millionen Euro der
Kreditrisikovorsorgen in der GUS gebildet, wovon mehr als die Hälfte auf Portfolio-Wertberichtigungen entfielen.
Nahezu unveränderte Nettodotierungen im Vergleich zum Vorjahr wiesen Zentraleuropa mit 19,9 Millionen Euro
und Südosteuropa mit 17,3 Millionen Euro auf. Insgesamt entfielen 43 Prozent der Kreditrisikovorsorgen auf
die GUS, 28 Prozent auf Zentraleuropa und 29 Prozent auf Südosteuropa. Der resultierende Zinsüberschuss
nach Kreditrisikovorsorgen stieg um 32,9 Prozent auf 429,1 Millionen Euro (Q1 2006: 322,8 Millionen Euro).
Die Risk/Earnings Ratio – das Verhältnis von Kreditrisikovorsorgen zu Nettozinsüberschuss – betrug zum
Stichtag 15,0 Prozent. Zum Jahresende 2006 belief sie sich noch auf 17,5 Prozent. Nahezu zwei Drittel aller Vorsorgen
wurden für Retail Customers gebildet, ein Drittel entfiel auf Corporate Customers.
Ergebnis durch starke Erhöhung im Provisionsgeschäft getrieben
Stark verbessert hat sich im ersten Quartal der Provisionsüberschuss, der um 48,7 Prozent auf 275,1 Millionen
Euro zulegte. Davon stammen 22,1 Millionen Euro aus Veränderungen des Konsolidierungskreises (Zugang von Impexbank
und eBanka sowie Abgang der Raiffeisenbank Ukraine). Der gesamte Anstieg von 90,1 Millionen Euro entfiel zu knapp
zwei Dritteln bzw. 58,5 Millionen Euro auf das Segment Retail Customers, was auf die höhere Anzahl an abgewickelten
Transaktionen – speziell im Privatkundengeschäft – zurückzuführen war. Regional gesehen verzeichnete
das Segment Südosteuropa mit einem Anstieg von 62,6 Prozent auf 80,7 Millionen Euro den größten
Zuwachs. Die wesentlichen Produktsegmente für den Provisionsüberschuss sind mit einem Anteil von 43,2
Prozent oder 118,8 Millionen Euro der Zahlungsverkehr und mit 28,2 Prozent oder 77,6 Millionen Euro das Devisen-,
Valuten- und Edelmetallgeschäft. Auch alle anderen Geschäftsfelder wuchsen aufgrund des erhöhten
Kundenaufkommens deutlich.
Das Handelsergebnis stieg um 19,1 Prozent oder 5,7 Millionen auf 35,6 Millionen Euro, was in erster Linie auf stark
erhöhte Erträge aus dem zinsbezogenen Geschäft zurückgeht, während die währungsbezogenen
Geschäfte aufgrund der Kursvolatilitäten einiger CEE-Währungen leicht rückläufig waren.
Cost/Income Ratio auf 57,2 Prozent verbessert
In den ersten drei Monaten 2007 wuchsen die Verwaltungsaufwendungen im Jahresabstand um 37,1 Prozent auf 476,5
Millionen Euro. Damit liegt der Zuwachs unter dem Anstieg der Betriebserträge in Höhe von 40,0 Prozent,
was angesichts der weiterhin hohen anfallenden Kosten für den Ausbau der Vertriebskanäle, sowie Systemumstellungen
und Integrationen sehr zufriedenstellend ist. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich gegenüber dem Jahresende
2006 entsprechend um 1,9 Prozentpunkte auf 57,2 Prozent.
Das Quartalsbetriebsergebnis von 356,1 Millionen Euro erhöhte sich gegenüber dem letzten Quartal 2006
um 59,3 Millionen Euro (plus 19,9 Prozent) und gegenüber der Vergleichsperiode, dem ersten Quartal 2006, um
109,0 Millionen Euro (plus 44,1 Prozent).
Kreditwachstum ließ Bilanzsumme auf knapp 60 Milliarden Euro steigen
Durch ein Wachstum von 6,7 Prozent im ersten Quartal 2007 erreichte die Bilanzsumme mit Ende März
einen Wert von 59,6 Milliarden Euro (Ende 2006: 55,9 Milliarden Euro). Haupttreiber dieses Anstiegs war einmal
mehr das Kreditwachstum. Die Forderungen an Kunden stiegen seit Jahresbeginn um 8,2 Prozent oder 2,9 Milliarden
Euro auf 37,9 Milliarden Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen um 5,3 Prozent auf 34,9 Milliarden
Euro.
Stark erhöhte Eigenkapitalbasis
Seit dem Jahresultimo 2006 erhöhte sich das bilanzielle Eigenkapital der Raiffeisen International
um 5,4 Prozent oder 247 Millionen Euro auf 4.837 Millionen Euro. Der Zuwachs resultiert überwiegend aus dem
Gewinn des ersten Quartals in Höhe von 230,8 Millionen Euro. Darüber hinaus erhöhten Wechselkursänderungen
einiger CEE-Währungen und damit in Zusammenhang stehende Kapitalabsicherungstransaktionen (Capital Hedge)
das Eigenkapital um 8,4 Millionen Euro. Der Return on Equity (ROE) vor Steuern lag mit 25,5 Prozent um 1,8 Prozentpunkte
über dem Wert des 1. Quartals 2006 von 23,7 Prozent.
Die für die Bewertung der Finanzkraft wichtige Tier 1 Ratio für das Bankbuch lag bei 9,3 Prozent (Ultimo
2006: 9,8 Prozent). Die Tier 1 Ratio inkl. Marktrisiko betrug 8,6 Prozent (Ultimo 2006: 9,0 Prozent) und lag damit
mehr als doppelt so hoch wie der in Österreich für Banken gesetzlich vorgeschriebene Mindestsatz von
vier Prozent.
Größtes Vertriebsnetz aller westlichen Banken in CEE
Im Berichtszeitraum wurde das ohnehin weitreichende Geschäftsstellennetz konsequent weiter entwickelt. Insgesamt
wurden im ersten Quartal 39 neue Geschäftsstellen eröffnet. Dazu kamen noch drei Geschäftsstellen
aus der Erstkonsolidierung von Asset Management-Gesellschaften. Damit umfasste das gesamte Vertriebsnetz der Raiffeisen
International in CEE zum Stichtag 2.890 Geschäftsstellen in 16 Märkten. Keine andere internationale Bank
in der Region verfügt über ein derartig weitreichendes und engmaschiges Vertriebsnetz.
Segmentberichterstattung
Die Raiffeisen International segmentiert sowohl nach Geschäftsbereichen als auch nach regionalen Gesichtspunkten.
Retail Customers mit größter Wachstumsdynamik
Bei der Ergebnisdarstellung nach Geschäftsbereichen sticht der Zuwachs des Periodenüberschusses vor Steuern
im Segment Retail Customers von nicht weniger als 118 Prozent auf 111,4 Millionen Euro hervor. Hier wirken bereits
deutlich die Skaleneffekte, die durch die Investitionen der letzten Jahre in neue Produkte und in die Vergrößerung
der Marktpräsenz angestrebt wurden. Der Anteil des Segmentes am Gesamtergebnis lag damit bei 38 Prozent, ein
Plus von 12 Prozentpunkten gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Return on Equity vor Steuern
des Segmentes betrug 29,5 Prozent, nach 20,0 Prozent im ersten Quartal 2006.
Das Ergebnis im Segment Corporate Customers verbesserte sich um 21,4 Prozent auf 142,7 Millionen Euro, womit es
49 Prozent zum Gesamtergebnis beitrug und nach wie vor das ergebnisstärkste Kundensegment war. Dieser Anstieg
wurde trotz höherer Kreditrisikovorsorgen (plus 39 Prozent) erzielt. Der ROE dieses Segmentes betrug aufgrund
des deutlich erhöhten anrechenbaren Eigenkapitals 27,7 Prozent, nach 30,6 Prozent in der Vergleichsperiode
des Vorjahres. Dadurch weist das Retail Customers Segment erstmals eine höhere Profitabilität aus als
das Corporate Customers Segment.
Leicht rückläufig war das Ergebnis im Segment Treasury mit einem um 2,0 Millionen Euro niedrigeren Vorsteuerergebnis
von 48,3 Millionen Euro. Dieses wurde durch gestiegene Verwaltungsaufwendungen bei gleichzeitig konstanten Betriebserträgen
verursacht. Der ROE sank von 35,5 Prozent im Vorjahr auf 29,7 Prozent. Die Cost/Income Ratio erhöhte sich
von 22,4 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 27,6 Prozent.
Das Segment Participations and Other weist für das erste Quartal 2007 einen Fehlbetrag von 9,9 Millionen Euro
aus (Q1 2006: minus 25,0 Millionen Euro). Dieses Segment umfasst neben nicht bankspezifischen Aktivitäten
auch die Verwaltung von Beteiligungen. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen enthalten, speziell
in der Muttergesellschaft Raiffeisen International Bank-Holding AG.
Südosteuropa mit stärkstem Gewinnzuwachs
Die Region Südosteuropa steigerte ihr Ergebnis im ersten Quartal 2007 am deutlichsten: Das Plus von 69,7 Prozent
auf 97,6 Millionen Euro bedeutet einen um rund drei Prozentpunkte auf 33 Prozent gestiegenen Anteil am Gesamtergebnis
vor Steuern. Der Zuwachs lag primär in einer starken Ausweitung der Betriebserträge – insbesondere des
Provisionsüberschusses -- begründet. Dementsprechend erhöhte sich auch der ROE vor Steuern dieses
Segmentes gegenüber dem ersten Quartal 2006 um deutliche 6,9 Prozentpunkte auf 29,1 Prozent. Die Cost/Income
Ratio dieses Segmentes verbesserte sich von 59,7 Prozent auf 56,0 Prozent.
Das nach wie vor größte geografische Segment ist Zentraleuropa, welches einen Periodenüberschuss
vor Steuern von 114,5 Millionen Euro (Q1 2006: 78,9 Millionen Euro, plus 45 Prozent) und damit einen Anteil von
39 Prozent am Ergebnis vor Steuern auswies. Der Return on Equity verbesserte sich gegenüber dem ersten Quartal
2006 um 1,4 Prozentpunkte auf 23,7 Prozent. Die Cost/Income Ratio stieg von 56,8 Prozent auf 59,6 Prozent.
Die in der GUS tätigen Konzerneinheiten wiesen im ersten Quartal 2007 einen konsolidierten Periodenüberschuss
vor Steuern von 80,3 Millionen Euro aus. Im Vergleichsquartal des Vorjahres waren es noch 57,4 Millionen Euro (plus
39,9 Prozent). Die entsprechende Cost/Income Ratio verbesserte sich von 59,2 Prozent auf 55,7 Prozent. Der ROE
vor Steuern reduzierte sich aufgrund des deutlich erhöhten zurechenbaren Eigenkapitals von 27,9 Prozent auf
24,7 Prozent.
Ausblick bleibt unverändert
Auch 2007 soll das Firmenkundengeschäft den stärksten Beitrag zum Gesamtergebnis leisten, dabei
wird die Fokussierung auf das Mid-Market-Segment intensiviert werden. Der Schwerpunkt im sich sehr gut entwickelnden
Retail-Bereich wird auf der weiteren Expansion des Filialnetzes sowie auf dem Ausbau alternativer Vertriebswege,
wie z.B. Internet oder Call Center, liegen.
Das Management erwartet für das Geschäftsjahr 2007 einen Konzern-Jahresüberschuss von mindestens
700 Millionen Euro.
Bis 2009 geht die Raiffeisen International von einem jährlichen Bilanzsummenwachstum von mindestens 20 Prozent
aus. Unverändert werden die stärksten Zuwächse – trotz des Wegfalls der Raiffeisenbank Ukraine –
in der GUS erwartet.
Für das Jahr 2009 wird ein ROE vor Steuern von mehr als 25 Prozent prognostiziert. Die Cost/Income Ratio soll
unter 58 Prozent liegen, für die Risk/Earnings Ratio legte das Management die Zielmarke auf rund 15 Prozent
fest. |