"No alc but fun"-Kampagne prolongiert
Eisenstadt (blms) - Jugend und Alkohol ist einThema, das derzeit nicht aus den Schlagzeilen kommt.
Jüngste Zahlen und aktuelle Meldungen über die Trinkgewohnheiten Jugendlicher geben Anlass zur Sorge.
Zudem kommen vermehrt gesundheitlich risikoreichere Formen des Konsums auf. „Aufgrund von positiven Erfahrungswerten
von früherer Aktivitäten wird unter dem Motto ‚No alc but fun’ daher auch heuer diese Kampagne durchgeführt.
Die letzten Jahre haben nämlich gezeigt, dass vor allem Sommerfeste ein Problem beim Alkoholkonsum von Jugendlichen
darstellen. Zu oft werden von den Veranstaltern die Altersgrenzen bei der Abgabe von Alkohol nicht beachtet bzw.
versuchen Jugendliche die bestehenden gesetzlichen Regelungen zu umgehen“, so Landesrätin Verena Dunst in
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Mag. Christian Reumann, Kinder- und Jugendanwalt des Landes sowie Maga Elvira
Waniek-Kain, Referatsleiterin für Jugendschutz beim Amt der Burgenländischen Landesregierung.
Damit, so Dunst weiter, verfolgen wir eine Doppelstrategie. Zum einen verstärken wir die Schwerpunktkontrollen
durch die Exekutive während der Sommermonate. Gleichzeitig starten wir diese Kampagne, die vor allem eine
Bewusstseins bildende Wirkung zum Ziel hat. Geplant ist, bei möglichst vielen Zeltfesten Plakate von „No alc
but fun“ aufzuhängen. Damit sollen auch die Veranstalter ein Zeichen setzen, damit sie ihre Unterstützung
für alkoholfreie Sommerfeste für Jugendliche bekunden. Jeder Veranstalter, der sich an dieser Aktion
beteiligt, erhält eine Gutschrift in Wert von 150,-- Euro bei Vorlage von Getränke-Rechnungen vom Einkauf
von antialkoholischen Getränken. Die Plakate sind bei der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft zur Abholung durch
die Veranstalter hinterlegt. Die Plakate selbst wurden von den Teilnehmern des „Streetwork Projekts Oberwart“ gestaltet
und angefertigt. Mit dieser Präventivmaßnahme und entsprechenden normativen Rahmenbedingungen, die im
Burgenländischen Jugendgesetz seit 1.1.2007 verankert sind, will man diesem negativen Trend erfolgreich entgegenwirken.
Für Mag. Christian Reumann, Kinder- und Jugendanwalt des Landes, hat dieses Verhalten der Jugendlichen vor
allem aber auch einen familiären und sozialen Hintergrund: „Getrunken wird in unserer Gesellschaft schon seit
Jahrzehnten. Bei dieser speziellen Klientel steht aber hauptsächlich die Verdrängung mangelnder Zukunftsperspektiven
und ein damit verbundenes Frust- und Wegtrinken aus der Realität im Vordergrund. Derartige Extremfälle
hat es, und wird es auch immer geben. Ich wünsche mir nur, dass es weniger werden.“ Lösungsansätze
sieht Mag. Reumann in einer Verstärkung der Kontrollen durch mehr Exekutivpersonal, aber auch im Familienkreis
selbst, wo es notwendig ist, die Eltern mehr in die Pflicht zu nehmen. In diesem Zusammenhang verweis Landesrätin
Verena Dunst auf die Initiativen der Familienberatung und deren unterstützende bzw. aufklärende Wirkung |