Eugenie Kain und Thomas wurden im Bundesministerium
für Unterricht, Kunst und Kultur die Förderungspreise für Literatur 2006 verliehen
Wien (bmwk) - Die Linzer Autorin Eugenie Kain, 1960 als Tochter des Schriftstellers Franz Kain geboren,
studierte Germanistik und Theaterwissenschaften an der Universität Wien, ehe sie für die Tageszeitung
"Volksstimme" zu arbeiten begann. Eugenie Kain ist seit den 70er Jahren schriftstellerisch tätig
und veröffentlichte seither unzählige Texte in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien sowie im österreichischen
Rundfunk und Freien Radios. Von 1995 bis 1998 beteiligte sich Kain am Zeitungsprojekt "hillinger", 1996
arbeitete sie an der Konzeption der Linzer Straßenzeitung "Kupfermuckn" mit und seit 1999 für
Radio Fro. 2003 veranstaltete Eugenie Kain eine Schreibwerkstatt für Bewohner der vom Hochwasser betroffenen
Gemeinde Mitterkirchen sowie 2005 eine Schreibwerkstatt für Obdachlose. Zuletzt erschienen die Erzählungen
"Hohe Wasser" (2004) und die Erzählung "Flüsterlieder", (2006) im Otto Müller
Verlag Salzburg. Ausgezeichnet wurde Kain u.a. mit dem "Max von der Grün-Literaturpreis", 1982,
und dem "Buch.Preis 2003" der AK OÖ und des Brucknerhauses Linz. 2005 war Eugenie Kain Stipendiatin
des Landes Oberösterreich in der Villa Wittgenstein/Stoneborough in Gmunden.
Der in Wien lebende steirische Autor Thomas Glavinic war in verschiedenen Berufen tätig, ehe er mit dem Schreiben
begann. Der ehemalige Werbetexter und Taxifahrer veröffentlichte Romane, Essays, Erzählungen, Hörspiele
und Reportagen. Bekannt wurde er durch seinen 1998 erschienenen Roman "Carl Haffners Liebe zum Unentschieden",
der das Leben des Schachmeisters Carl Schlechter erzählt. Das Buch wurde mehrfach ausgezeichnet und hat autobiografischen
Bezug: Thomas Glavinic spielte bereits im Alter von fünf Jahren seine erste Schachpartie und erreichte 1987
in seiner Altersklasse Rang 2 der österreichischen Schachrangliste. Zu seinen weiteren Werken zählen
die Romane "Herr Susi" (2000), "Der Kameramörder", der auf der Criminale mit dem Friedrich
Glauser-Preis ausgezeichnet wurde, sowie "Wie man leben soll" (2004) und "Die Arbeit der Nacht"
(2006). Die beiden letztgenannten standen auf Platz 1 der Kritiker-Bestenliste des ORF. Ausgezeichnet wurde Glavinic
durch ein Wiener Autorenstipendium (1995), Projektstipendium des Bundeskanzleramtes (2001) sowie 2002 Elias Canetti-Stipendium
der Stadt Wien und Österreichisches Staatsstipendium für Literatur.
Der Förderungspreis für Literatur wird jährlich an eine/n österreichische/n Autor/in der jüngeren
Generation vergeben, die bereits wichtige literarische Veröffentlichungen vorweisen kann, und ist mit 7300
Euro dotiert. Zu Preisträger/innen der letzten Jahre zählen Evelyn Schlag, Norbert Gstrein, Erich Hackl,
Robert Schindel, Robert Menasse, Peter Waterhouse, Waltraud Anna Mitgutsch, Paulus Hochgatterer ebenso wie Raoul
Schrott, Daniel Kehlmann oder Kathrin Röggla. |