Architekturbilder aus vier Jahrhunderten  

erstellt am
16. 05. 07

Führung durch die Ausstellung am 19. Mai, um 10.30 Uhr / Führung für Gehörlose um 16.00 Uhr
Salzburg (lk) - Am Samstag, 19. Mai, findet um 10.30 Uhr in der Salzburger Residenzgalerie eine Führung durch die Ausstellung "Architekturphantasien – Ansichten von Gebäuden in Gemälden des 16. bis 19. Jahrhunderts aus dem Sammlungsbestand" mit Mag. Johanna Niederkofler statt. Ebenfalls am Samstag, 19. Mai, gibt es um 16.00 Uhr, eine Führung für Gehörlose. Der Eintritt ist für Gehörlose frei. Die "Architekturphantasien" werden noch bis 24. Juni 2007 präsentiert. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 17.00 Uhr.

Aus dem reichhaltigen Fundus der Residenzgalerie wurde in mehreren Ausstellungsräumen eine sehr feine und qualitativ hochwertige Schau zu Architekturbildern zusammengestellt. Die Sonderpräsentation bietet einen hervorragenden Überblick zum Thema und zeigt die Entwicklung der Architekturstücke in der niederländischen, französischen, italienischen und österreichischen Malerei auf.

Im späten 16. Jahrhundert konnte sich das Architekturbild als eigene Gattung erfolgreich in der Kunst etablieren. Hervorgegangen aus Historien- und Landschaftsdarstellungen, wird im Allgemeinen zwischen Außen- und Innenansichten, Sakral- und Profanbauten sowie realen und phantastischen Gebäuden unterschieden. Bis ins 15. Jahrhundert verwendete man architektonische Versatzstücke als Hintergrundfolie von Historien; beispielsweise biblischen oder mythologischen Geschichten, wobei der Schauplatz oft nur knapp angedeutet wird und die Perspektive und Größenverhältnisse kaum eine Rolle spielen.

Der Antwerpener Maler, Architekt und Theoretiker Hans Vredeman de Vries entwickelte Ende des 15. Jahrhunderts erste eigenständige Architekturbilder. Seine umfangreichen Handbücher zur Perspektive und seine Studien von phantastischen Palast-, Hof- und Gartenanlagen boten der nachfolgenden Generation von Künstlern Grundlagen für eigene Gemälde. Zu einem Höhepunkt führte man das Thema in Delft, wo Emanuel de Witte raffinierte Innenraum-Darstellungen schuf. Beherrschten im 17. Jahrhundert holländische Maler die Gattung, dominierten im 18. Jahrhundert mit ausgeklügelten Stadtveduten die Italiener, vornehmlich Venezianer. Eine Sonderstellung nimmt die Ruinenmalerei italienischer und französischer Künstler ein.

Die Ausstellung in der Residenzgalerie Salzburg gliedert sich in mehrere Bereiche: Architektur als Hintergrundfolie, Historien als Staffage von Architekturstücken, Architektur in Landschaftsgemälden, Architekturphantasien, Reale Ansichten und Innenraum-Darstellungen.
 
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