Raab-Schaum: Lebensministerium intensiviert Untersuchungsprogramm an der Raab  

erstellt am
25. 05. 07

Messdaten zur Wassergüte weisen geringe Grenzwertüberschreitungen auf
Wien (bmlfuw) - Zusätzlich zu der eingerichteten hochrangigen Task Force aus österreichischen und ungarischen VertreterInnen, wird das bestehende Untersuchungsprogramm an der Raab intensiviert. Bereits im Sommer 2007 sollen Ergebnisse für die Arbeit der Task Force vorliegen. Die bisher vorliegende Beurteilung durch die österreichisch-ungarische Grenzgewässerkommission hält fest, dass die Sauerstoffgehalte der Raab zufriedenstellend sind und die organische Belastung als mäßig bis mäßig stark eingestuft werden kann. Dies teilt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit.

Im Laufe der letzten Jahre wurde von Ungarn mehrfach Beschwerde über die Schaumbildung der Raab auf ungarischer Seite geführt. Eine Studie der Technischen Universität Wien bestätigt dabei die Rolle der Lederindustrie an den Standorten Wollsdorf, Feldbach und Jennersdorf als wesentliche Verursacher, obwohl alle Unternehmen über eine technische korrekte biologische Abwasserreinigung verfügen. Konkrete Stoffe können jedoch nicht ursächlich für die Schaumbildung verantwortlich gemacht werden. Die Geothermie in Fürstenfeld sowie die Lederfabriken verursachen darüber hinaus Dieverursacht darüber hinaus eine Belastung mit Salzen.

Das Lebensministerium führt routinemäßig bereits seit 1991 an sämtlichen Flüssen Österreichs Gütemessungen durch, die an der Raab schon bisher in Richtung ökologische Auswirkungen erweitert wurden. Diese Ergebnisse flossen auch in die Gesamtbeurteilung durch die österreichisch-ungarische Grenzgewässerkommission ein. Dabei wurden je nach Parameter und Untersuchungsjahr monatlich Wasserproben entnommen und umfangreich untersucht.

Die biologischen Untersuchungsergebnisse ergaben im Jahre 2006 eine mäßige Belastung der Raab unterhalb der Lederfabrik in Jennersdorf. Dies entspricht der Güteklasse II. Die chemisch-physikalischen Untersuchungen ergaben für das Jahr 2006 wie in den letzten Jahren lediglich erhöhte Natrium-, Sulfat- und Chloridkonzentrationen. Die Mittelwerte lagen durchwegs unter den Grenzwerten des Entwurfs der Immissionsverordnung. Bei folgenden Parametern kam es vereinzelt zu Grenzwertüberschreitungen: Die Maximalwerte waren bei Chlorid 110 mg/l (Grenzwert 100 mg/l), bei Ammoniumstickstoff 0,51 mg/l (Grenzwert 0,50 mg/l), bei Nitratstickstoff 7,6 mg/l (Grenzwert 5,5 mg/l), bei DOC 6,1 mg/l (Grenzwert 5,5 mg/l) und bei Nitritstickstoff 0,09 mg/l (Grenzwert 0,06 mg/l). Eine Online-Messstelle der TU Wien beim Kraftwerk in Neumarkt an der Raab, die stets die aktuellsten Daten erfasst, bestätigt die Messungen des Lebensministeriums.

Die Messstellen zur Erhebung der Wassergüte werden in Österreich so festgelegt, dass die Messergebnisse repräsentativ für das jeweilige Gewässer sind. Die Probenahme erfolgt daher grundsätzlich außerhalb der Abwasserfahne von Kläranlagenabläufen. Unter dem Link http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/wasser können im Bereich „Wassergütedaten“ selbst Güteabfragen direkt von der Datenbank durchgeführt werden.
 
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