Eisl: Energiewende braucht Pioniere / Eberle: Wegweisendes Projekt für
die Zukunft
Salzburg (lk) - Die Familie Pichler setzt bei der Bewirtschaftung der Postalm im Pinzgauer
Obersulzbachtal bzw. beim Transport der notwendigen Güter auf die Alm auf umweltfreundliche Energieformen.
Dafür setzt sie zwei mit Biomethan betriebene Pinzgauer-Geländefahrzeuge ein. Bei der Präsentation
der Fahrzeuge betonte Energiereferent Landesrat Sepp Eisl am 24.05., dass es auf der Fahrt zur Energiewende noch
immer zu langsam gehe, wenngleich man auf dem richtigen Weg sei. Nationalparkreferentin Landesrätin Doraja
Eberle bezeichnete das Projekt, das von der Familie Pichler und dem Verein Tauriska gemeinsam mit der Firma Magna
Steyr und der Salzburg AG entwickelt worden war, als nachhaltig und wegweisend für die Zukunft.
Eisl: Bei Raumwärme Energiewende schon geschafft
"Bei der Raumwärme können wir in Salzburg schon von einer Energiewende sprechen. Viele Menschen
setzen bereits auf neue Energien. Wo wir massiven Nachholbedarf haben, ist eindeutig der Verkehr. Der Umstieg auf
Biomethan, also Biogas als Treibstoff, ist vor allem im Nationalpark Hohe Tauern ein sehr gescheiter Schritt und
beweist vor allem den Skeptikern, dass Biogas an Stelle von Diesel oder Benzin keine Einschränkungen beim
Fahren mit sich bringt", so Eisl. Er hat sich selber zum Ziel gesetzt, beim bevorstehenden Austausch seines
Dienstwagens auf ein biogasbetriebenes Fahrzeug umzusteigen. "Es reicht nicht, wenn wir immer mit dem Zeigefinger
den Menschen erklären, was sie alles anders machen müssen. Wir Politiker müssen selber mit gutem
Beispiel vorangehen. Daher habe ich mich entschieden, beim Dienstauto auf neue Energie, die in Salzburg produziert
wird, zu setzen. Denn der ehemalige EU-Kommissar Dr. Franz Fischler habe den wesentlichen Inhalt der Energiedebatte
vor Kurzem sehr prägnant zusammengefasst, indem er betonte, Nachhaltigkeit heiße, den nächsten
Generationen nicht nur Probleme, sondern auch Chancen zu hinterlassen", so Eisl abschließend.
Eberle: Weltweit beispielgebendes Pinzgauer Pinzgauer-Projekt
Wenn man in einer ganz besonderen Umwelt wie im Nationalpark Hohe Tauern lebe, dann werde man mehr als sonst wo
gefordert, mit der Natur zu leben. Die Nationalparkidee leben bedeute, nachhaltig mit den zur Verfügung stehenden
Ressourcen umzugehen. Das sei für den Nationalpark richtig und für die Welt außerhalb des Nationalparks
besonders wichtig. "Wir müssen so leben, dass die Nationalparkidee auch außerhalb der Grenzen des
Nationalparks gelebt wird, denn wir haben nur eine Erde, auf der wir gemeinsam leben", sagte Landesrätin
Eberle. Dieses Pinzgauer Pinzgauer-Projekt sei deshalb weltweit beispielgebend.
Für die Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern stehe das Thema "Sanfte Mobilität" im Mittelpunkt
der Vorbereitungen für das Jahr 2008. Ziel sei es, ein Nationalparkticket zu entwickeln, mit dem die Gäste
alle öffentlichen und privaten Transportmittel in der Ferienregion benutzen können. Begonnen werde mit
der Sommersaison 2008, in weiterer Folge sollen auch die Wintersaisonen einbezogen werden, in denen bisher schon
gute Erfahrungen mit dem Nationalparkexpress (Anreise mit dem Flugzeug und mit der Bahn ins Schigebiet) vorliegen.
Vom 13. bis 15. Juni 2007 findet ein Workshop statt, bei dem Postbus und ÖBB sowie private Taxiunternehmer
mit der Region Ahrntal in Südtirol in einem Interreg-III-Projekt diese sanfte Mobilität in naturgeschützten
Räumen entwickeln werden, kündigte Landesrätin Eberle an.
Jeder könne seinen Beitrag leisten, um die weltweite Klimasituation zu verbessern, wenn wir bei uns selber
anfangen, mit der Energie sparsam umzugehen, oder wenn wir anfangen, über alternative Antriebskonzepte nachzudenken.
Das heute vorgestellte Projekt sei Teil eines Gesamtprojektes, das eine ganzheitliche Energienutzung zum Inhalt
hat, sagte Landesrätin Eberle abschließend und dankte dem Verein Tauriska für die großartige
Unterstützung. |